SteinkauzAuf dieses Foto haben Vogelschützer 40 Jahre lang gewartet
In der Nordwestschweiz ist der Steinkauz Anfang der 1980er-Jahre ausgestorben. Jetzt konnte er erfolgreich wiederangesiedelt werden, wie Birdlife vermeldet.
Darum gehts
Erstmals seit 40 Jahren wurde in der Nordwestschweiz wieder eine Steinkauz-Brut beobachtet.
Auf die Wiederansiedlung des gefährdeten Vogels arbeitet Birdlife bereits seit über 20 Jahren hin.
Der Erfolg ist der wachsenden Population im Elsass und Südbaden zu verdanken.
Erstmals nach rund 40 Jahren hat dieses Jahr ein Steinkauz-Paar in der Nordwestschweiz gebrütet. Dies meldet Birdlife Schweiz. Die Vogelschutz-Organisation arbeitet mit verschiedenen Partnern schon seit über 20 Jahren intensiv auf die Wiederansiedlung des besonders gefährdeten Vogels hin. «Das ist ein grosser Erfolg», frohlockt Martin Schuck, stellvertretender Geschäftsführer von Birdlife Schweiz. «Das stellt einen der seltenen Lichtblicke beim Schutz der Biodiversität dar, deren Zustand in der Schweiz besorgniserregend ist.»
Wo die erfolgreiche Steinkauz-Brut mit Jungen gefunden wurde, wird derweil nicht bekannt gegeben. «Der genaue Standort wird geheim gehalten», heisst es in der Mitteilung vom Donnerstag. Steinkäuze würden sensibel auf Störungen reagieren. Sie sollen sich möglichst ungestört entwickeln, damit ein weiteres Anwachsen der Bestände möglich werde, so Birdlife. Ornithologen müssten also noch einige Jahre warten, bis sie den Steinkauz wieder regelmässig in der Nordwestschweiz antreffen können.
Die Wiederansiedlung gelang dank wachsenden Populationen im Elsass und Südbaden, wo sich der Bestand in den letzten 20 Jahren verdrei- bis vervierfacht habe. Dieser Erfolg sei auch dem grossen Engagement der Landwirte vor Ort zu verdanken, so Birdlife. Diese tragen mit der Pflanzung neuer Hochstamm-Obstbäume, Anreicherung der Obstgärten mit Hecken, Ast- oder Steinhaufen und Extensivierung von Wiesen und Weiden zur Aufwertung des Lebensraums bei. Davon profitierten auch andere Vogelarten wie der Wiedenhopf oder Gartenrotschwanz, die auf denselben Lebensraum wie der Steinkauz angewiesen seien.
Aussterben in letzter Minute verhindert
In der Schweiz wäre der Steinkauz als Brutvogel beinahe ausgestorben. Anfang 2000 betrug der Bestand nur noch um die 50 bis 60 Paare. Beinahe hätte ihn das gleiche Schicksal ereilt, wie den Rotkopfwürger oder den Grossen Brachvogel, die beide ganz aus der Schweiz verschwunden sind. Sein Aussterben habe nur dank intensiver Förderaktivitäten in verschiedenen Gebieten verhindert werden können, so Birdlife. Im Tessin, in Genf, in der Ajoie und im Grossen Moos seien die Bestände seither auf rund 150 Paar angewachsen.
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Hier findest du Hilfe:
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Polizei, Tel. 117 (bei Wildtieren)
Tierrettungsdienst, Tel. 0800 211 222 (bei Notfällen)
Schweizerische Tiermeldezentrale, wenn ein Tier entlaufen/zugelaufen ist
Stiftung für das Tier im Recht, für rechtliche Fragen
GTRD, Grosstier-Rettungsdienst, Tel. 079 700 70 70 (Notruf)
Schweizerische Vogelwarte Sempach, für Fragen zu Wildvögeln, Tel. 041 462 97 00
Tierquälerei:
Meldung beim kantonalen Veterinäramt oder beim Schweizer Tierschutz (anonym möglich)
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