Neue Immobilien-PlattformJetzt kannst du deine Stadtwohnung gegen ein Berg-Chalet tauschen
Der Wohnungsmarkt ist ausgetrocknet. Abhilfe schaffen will die Plattform Hoyou mit einem Matching-System für Haus- und Wohnungsbesitzende. Später sollen auch Mietobjekte dazukommen.
Darum gehts
Die Plattform Hoyou bietet Immobilienbesitzenden eine Tauschmöglichkeit.
Wenn sich beide Seiten ein Like für ihre Liegenschaften geben, kommts zur Besichtigung.
Der Verkauf funktioniert dann wie beim herkömmlichen Immobilienkauf.
Die hohe Zuwanderung und der Rückgang bei Neubauten machen die Wohnungs- und Haussuche immer schwieriger. Abhilfe schaffen will die Firma Hoyou mit der nach eigenen Angaben ersten Immobilientausch-Plattform.
Wer genug von seiner Stadtwohnung hat, kann sie auf der Webseite des Start-ups aus dem Kanton Zug etwa gegen ein Haus, ein Berg-Chalet oder ein Loft eintauschen. Dafür braucht es ein Like von beiden Seiten für die Objekte. Bei einem Match gibt es Besichtigungstermine, wie Hoyou-Gründerin Christine Hegglin zu 20 Minuten sagt.
«Es ist wie beim normalen Immobilienverkauf. Mit der Plattform wollen wir einfach die sich suchenden Bedürfnisse zusammenbringen», sagt Hegglin.
Ausgetrockneter Markt
Als Immobilienvermittlerin habe sie oft erlebt, dass viele Leute ihre Häuser und Wohnungen zwar gerne verkaufen würden, etwa eine junge Familie mit Nachwuchs, die mehr Platz brauche, oder ein älteres Ehepaar, das eine altersgerechte Wohnung suche. Sie warteten mit dem Verkauf aber ab, bis sie eine Alternative fänden. «Wenn aber alle warten, tut sich nichts. Das Resultat ist ein ausgetrockneter Markt», so Hegglin.
Derzeit ist das Angebot noch kostenlos, ab 2023 soll es mehrere Abo-Modelle geben, die sich etwa von der Art der Anonymität oder von der Maklerberatung unterscheiden. Das günstigste Abo gibts ab 19.90 Franken pro Monat.
Willst du auch umziehen?
Bereits wenige Wochen nach dem Start der Plattform habe es an die hundert Objekte zur Auswahl und auch schon sieben Tausche gegeben. «Die Nachfrage ist gross», sagt Hegglin. Deshalb soll bald auch der Tausch von Mietwohnungen und -häusern möglich sein.
Viele potenzielle Kundinnen und Kunden
Michel Benedetti von der Immobilienberatungsfirma Iazi findet die Idee interessant, wie er zu 20 Minuten sagt. Iazi begrüsse jedes Unternehmertum im Immobilienbereich. Derzeit gebe es sicher einige Immobilienbesitzer, die einen Wechsel der Wohnsituation in Betracht zögen – nur schon wegen der steigenden Hypothekarzinsen.
«Allerdings braucht es für den Erfolg viele Objekte im Angebot beziehungsweise viele Interessenten, damit auch Matches möglich sind», so Benedetti.
1,3 Prozent leere Wohnungen
Der ohnehin knappe Wohnungsleerstand verschärft sich vor allem in den Zentren. Schweizweit beträgt der Wohnungsleerstand 1,3 Prozent. In Zürich gibt es laut der Immobilienberatungsfirma Iazi nur noch 200 Leerwohnungen bei über 200’000 Wohnungen. Der Grossteil der leer werdenden Wohnungen wird an Bekannte vergeben, was die Wohnungssuche weiter erschwert.
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