Nikin-Gründer will mit Frischhaltefolien die Schweizer Küchen erobern

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Start-up «Togeco»Nikin-Gründer will mit Frischhaltefolien die Schweizer Küchen erobern

Der Nikin-Gründer Nicholas Hänny möchte mit seinem zweiten Start-up den Verbrauch von Frischhaltefolien und Backpapier in Schweizer Küchen minimieren.

Mit ihrem Produkt möchten die Gründer von Togeco Frischhaltefolie, Backpapier und Aluminium in Schweizer Küchen ersetzen.
Die Folien sind ein 1:1-Ersatz für Frischhaltefolien. Es lassen sich Lebensmittel einpacken oder Saucen-Schüsseln abdecken.
Die Folien lassen sich von Hand mit Wasser und Spülseife waschen oder mit dem Geschirrspüler.
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Mit ihrem Produkt möchten die Gründer von Togeco Frischhaltefolie, Backpapier und Aluminium in Schweizer Küchen ersetzen.

Togeco

Togeco: Darum gehts

  • Nikin-Gründer und CEO Nicholas Hänny sagt dem Plastik in Schweizer Küchen den Kampf an.

  • Mit Togeco bietet der erfolgreiche Unternehmer eine Alternative zu Frischhaltefolien, Backpapier und Aluminium zugleich.

  • Bald werden seine Produkte bei einem grossen Schweizer Detailhändler verkauft.

Mit seinem nachhaltigen Modelabel Nikin hat sich der Unternehmer Nicholas Hänny einen Namen gemacht und wurde mehrfach ausgezeichnet. 2022 schaffte er es sogar in die Under-30-Liste der «Forbes». Nun möchte er mit einem weiteren Projekt, Togeco, den Plastikverbrauch in Schweizer Küchen eindämmen. 

Im Interview mit 20 Minuten erzählt der Nikin-CEO, wie er sich von der Konkurrenz abheben will und wie er so viel Arbeit unter einen Hut bringt.

Togeco bietet wiederverwendbares Backpapier und Frischhaltefolie an. Gibt es das nicht schon?

Ja, das gibt es bereits. Zum Beispiel in Australien. In der Schweiz gab es das bisher noch nicht. 

Wie wollt ihr euch denn von der Konkurrenz abheben?

Unser Produkt ist dünner und haftet besser. Zudem geht es bei uns auch darum, eine Community aufzubauen um die Marke und das Produkt. Wir möchten mit dem Projekt auch andere inspirieren, nachhaltiger zu werden.

Habt ihr ein Patent?

Nein, das haben wir nicht. Wollen wir auch nicht. Ich würde mich sogar freuen, wenn andere unser Produkt kopieren.

Wozu kann ich die Togeco verwenden?

Unser Produkt ersetzt Frischhaltefolien, Backpapier oder Aluminium. Das Material besteht aus Silikon. Die Wrap-its sind im Vergleich zur Frischhaltefolie wiederverwendbar und sind genauso hitzebeständig wie Backpapier.

Ich kann einen Zopf einwickeln, einen Saucen-Becher verschliessen oder Käse einpacken.

Mit den Folien lassen sich Lebensmittel einpacken. Sie sind wiederverwendbar und hitzebeständig.

Mit den Folien lassen sich Lebensmittel einpacken. Sie sind wiederverwendbar und hitzebeständig.

Togeco

Und wie reinige ich das Ganze nach dem Gebrauch?

Man kann die Wrap-its von Hand waschen mit Spülseife. Ich persönlich lege sie in die Geschirrspülmaschine. Auch das funktioniert, wenn man sie über das Geschirr ausbreitet und an zwei Ecken einklemmt.

Das klingt kompliziert.

Die perfekte Lösung haben wir noch nicht. Aber es ist auch immer mit etwas zusätzlichem Effort verbunden, wenn man nachhaltig sein möchte.

Wie ist Togeco entstanden?

Ich habe Togeco zusammen mit Arshya Shahheydari gegründet. Er hat bereits einen nachhaltigen Online-Marktplatz betrieben, als wir uns kennen gelernt haben. Er war bei Togeco im Lead, ich habe mich in erster Linie um strategische Entscheide gekümmert.

Ihr habt bei «Höhle der Löwen» mitgemacht. Inwiefern hat das eurem Projekt geholfen?

Wir haben in der Sendung einen Deal bekommen. 150'000 Franken für 15 Prozent. Das ist kein Gamechanger wie zum Beispiel in Deutschland. Aber wir bekamen viel positives Feedback und Anfragen von Firmen und Shops.

Und wie läufts finanziell?

Genug Umsatz, um drei, vier Vollzeitstellen zu besetzen, haben wir noch nicht. Wir haben etwa 50'000 Folien verkauft und einen Umsatz von ein paar Hunderttausend Franken gemacht. Was positiv ist: Von den 5000 Kunden hat jeder zehnte ein zweites Mal bestellt.

Wo werden die Folien hergestellt?

Aktuell noch in China. Es ist ein Produzent, der auch mit Migros zusammenarbeitet. Die Produkte kommen per Schiff nach Europa.

Das klingt aber nicht sehr nachhaltig.

Der CO2-Ausstoss ist nicht besonders hoch. Und wir setzen alles daran, dass wir künftig lokal produzieren können.

Vor kurzem wurde bekannt, dass Nikin fast ein Viertel der Belegschaft entlassen muss. Hat das etwas mit deinem Engagement bei Togeco zu tun?

Nein, ganz und gar nicht. Ich habe 150 Prozent, die ich arbeiten kann. 130 investiere ich bei Nikin von morgens um sechs bis abends um sechs. Die restlichen 20 Prozent habe ich für andere Projekte. Eines davon ist Togeco. 

Das klingt nach sehr viel Arbeit.

Wenn einem das, was man tut, Spass macht, dann fühlt es sich nicht wie Arbeit an. Ich habe zudem viel an mir gearbeitet und gelernt, auf meinen Körper zu achten. Das war früher anders. Togeco ist mehr motivierend als zeitraubend. Aktuell investiere ich nur etwa eine Stunde pro Woche.

Was sind eure Ziele?

Wir sind laufend auf der Suche nach Investoren. Ab Mai starten wir eine Testphase mit Coop. In über 150 Filialen wird unser Produkt angeboten. Wir hoffen, so noch ein grösseres Publikum zu erreichen.

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