Start-up will mittellose Künstler finanzieren

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Talent-MarktplatzStart-up will mittellose Künstler finanzieren

Eine Schweizer Jungfirma möchte es Künstlern ermöglichen, von ihren Werken leben zu können. Das Geschäftsmodell: ein Abo für Kunst.

von
kwo

Von der eigenen Arbeit zu leben und ein regelmässiges Einkommen zu erlagen – für viele Künstler bleibt das ein Wunschtraum. Das Zürcher Start-up Do Nxt will das nun ändern. Es bietet auf einer Online-Plattform eine Art Crowdfunding für Künstler unterschiedlichster Richtungen an.

Konkret funktioniert die Website wie folgt: Musiker, Comiczeichner, Youtuber oder andere Künstler bieten ihre Inhalte in einem monatlichen Abo an. Ihre Fans zahlen ihnen einen fixen Beitrag. Dadurch sollen sich die Künstler ein planbares Einkommen erwirtschaften und neue Projekte verwirklichen können. Die Supporter erhalten als Entschädigung regelmässig die neusten Werke, der von ihnen abonnierten Künstler, also zum Beispiel Musikstücke, Comic-Strips oder Videos.

Fünf Prozent Kommission

Do Nxt ist somit eine Art Marktplatz für Talente, wie Jonas Wechsler zu 20 Minuten sagt. Er ist beim Jungunternehmen für die Künstlerbetreuung verantwortlich. Als Vermittler würde Do Nxt von den Abonnenten eine Kommission von fünf Prozent erhalten. Die Kunden bezahlen ausserdem die Transaktionskosten an den Payment-Provider. Insgesamt würden so etwa zehn Prozent des bezahlten Betrags nicht an den Künstler gehen. «Das ist vergleichbar mit dem, was Crowdfundingplattformen wie We Make It abziehen», erklärt Wechsler die Kommission.

Gründer von Do Nxt ist Joris Straatman. Der Niederländer, der schon seit zwölf Jahren im Raum Zürich wohnt, studierte ursprünglich in seiner Heimat und schloss mit einem Master of Science in Künstlicher Intelligenz ab. Erfahrungen im Start-up-Bereich sammelte er zum Beispiel beim von ihm mitgegründeten Unternehmen Sharoo, das sich auf Carsharing spezialisiert hat.

Mit Versionen in Deutsch, Niederländisch und Englisch ziehlt Straatman bewusst auf ganz Europa und nicht nur auf die Schweiz ab. Vorbild für Do Nxt war ein amerikanisches Start-up namens Patreon aus San Francisco. Allerdings stellt dieses laut Wechsler den Content weniger stark in den Vordergrund. Auch von sonstigen Crowdfunding-Plattform unterscheide sich Do Nxt einerseits wegen des längerfristigen Ansatzes und andererseits, weil man nicht kreative Gruppen, sondern vor allem Individuen und Indie-Leute anspreche.

Auch für Journalisten interessant

Eine Zielgruppe von Do Nxt sind ausserdem Journalisten. Sowohl Foodblogger als auch Magazine hätten sich bei der Plattform schon registriert, sagt Wechsler. Er sei ausserdem überzeugt, dass sich Do Nxt für Autoren, die ein Buch schreiben wollten, eigne. Sie könnten dieses dann auch stückweise verkaufen und ihren Abonnenten jeden Monat ein neues Kapitel liefern.

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