BKW-AnlageSteinadler im Berner Jura von Windturbine geköpft
Zur tödlichen Kollision kam es im November auf dem Mont Crosin. Das Tier hatte gegen die starken Rotoren keine Chancen. Gegner von Windkraftanlagen sehen sich in ihren Warnungen bestätigt.
Darum gehts
Erst jetzt – im Januar 2022 – wird bekannt, dass im November vergangenen Jahres im Berner Jura ein Steinadler verendet ist, nachdem das Tier in eine Windturbine geflogen war. Die Rotoren der Anlage hatten den Kopf des majestätischen Vogels mit einer Flügelspannweite von knapp zwei Metern abgetrennt. Über den Fall berichten die Tamedia-Zeitungen.
Gegner mobilisieren gegen Grossbauprojekt am Creux-du-Van
Vorgefallen ist der tödliche Unfall am 6. November letzten Jahres. Beamte des Jagdinspektorates Bern hatten den Kadaver des Tieres gefunden, nachdem sie von einem Wanderer alarmiert worden waren. Beim toten Vogel handelt es sich um ein erwachsenes Tier, das zuvor immer wieder zusammen mit einem Weibchen im Gebiet rund um den Chasseral an der Grenze zwischen den Kantonen Bern und Neuenburg gesichtet wurde, so die Tierschutzorganisation Birdlife. Die Windturbine ist Teil eines Windparks in der Region.
Die BKW, die den Unfall verantworten muss, erklärt auf Anfrage der Tamedia-Zeitungen, dass man den Vorfall bedauere. Auch sie hätten erst zum jetzigen Zeitpunkt davon Kenntnis genommen. Für Kritiker und Kritikerinnen von Windanlagen ist klar, dass der Fall emblematisch ist. Sie wollen weiter gegen geplante Windparks, wie beispielsweise in Grenchenberg SO, vorgehen.
Gefahr für geschützte und gefährdete Wildvögel
Eine grosse Anzahl geschützter Arten sind von geplanten Windparks in der ganzen Schweiz bedroht, erklärt der Präsident des Verbands Freie Landschaft Schweiz. Ganz besonders fürchte man geplante Anlagen im Gebiet des Creux-du-Van im Kanton Neuenburg. «Solche Fälle werden sich in Zukunft wiederholen», sagt auch der Chef von Birdlife. Im Gebiet seien Steinadlern erst seit einigen Jahren wieder heimisch geworden. Die Organisation Freie Landschaft fordert gar ein Moratorium für den Bau von Windkraftprojekten für zwei Jahre in Gebieten, in denen es Konflikte mit stark gefährdeten Vogelarten gebe.