SterbehilfeBritisches Paar will gemeinsam in Schweizer Suizidkapsel sterben
Peter und Christine Scott wollen in der Schweiz zusammen in die Suizidkapsel Sarco steigen, um ihrem Leben gemeinsam ein Ende zu setzen.
Darum gehts
Peter und Christine Scott planen ihre letzte Reise in die Schweiz, um gemeinsam in der Todeskapsel Sarco zu sterben.
Das britische Paar entschied sich für den Freitod, nachdem Christine an Demenz erkrankt war.
Sie stehen im Austausch mit der Organisation «The Last Resort», die hinter der Sterbekapsel steckt.
Die Briten Peter und Christine Scott planen ihre letzte gemeinsame Reise. Diese führt das Ehepaar in die Schweiz, wo sie zusammen in die Suizidkapsel Sarco steigen wollen.
Peter und Christine sind laut der «Daily Mail» das erste britische Paar, das einen gemeinsamen Suizid auf diese Art plant. Sie entschlossen sich dazu, nachdem die 80-Jährige mit Demenz diagnostiziert worden war.
Die Angst vor den Arztkosten und dem schlechten Gesundheitssystem habe sie dazu bewogen, so die britische Zeitung. «Die Vorstellung, den langsamen Abbau von Chris' geistigen Fähigkeiten parallel zu meinem eigenen körperlichen Verfall zu beobachten, ist für mich entsetzlich», so der 86-Jährige.
Christine und Peter sind mit «The Last Resort» im Austausch
Christine arbeitete jahrelang als Krankenpflegerin, weshalb sie wisse, was die Diagnose Demenz bedeute. «Sie ist fest entschlossen, die Kontrolle über sich und ihr Leben zu behalten. Die Sterbehilfe gibt ihr diese Möglichkeit und ich möchte nicht ohne sie weiterleben», erzählte ihr Gatte.
Das Paar, das bereits seit 46 Jahren verheiratet ist, steht nun im Austausch mit der Schweizer Organisation «The Last Resort», die hinter der Suizidkapsel Sarco steckt. Der Prozess gestaltet sich laut Peter schwerer als gedacht, da für demenzkranke Personen andere Vorgaben gelten als für Menschen mit unheilbaren Beschwerden.
Wie findest du die Todeskapsel?
Sterbekapsel kam noch nicht zum Einsatz
Im Juli stellte «The Last Resort» Sarco an einer Pressekonferenz vor. Die Kantone Schaffhausen und Wallis haben den Einsatz der Sterbekapsel vorerst verboten. Hierzu sagte die Organisation: «Unseres Erachtens gibt es keine rechtlichen Hindernisse für die Verwendung dieses Instruments.» Die Anwälte der Sterbeorganisation seien mit mehreren Kantonen im Kontakt gewesen.
Noch kam Sarco aber nicht zum Einsatz. Erfinder Philip Nitschke ist aber nach wie vor zuversichtlich, dass dies bald der Fall sein werde. Das britische Paar meinte, sie wollten das neue Zwillingsmodell abwarten, das Ende Jahr erscheinen soll.
Wie funktioniert Sarco?
Die Schweiz – im Gegensatz zu Grossbritannien – erlaubt die passive Sterbehilfe: Wer unheilbar krank ist, kann sich in vielen Fällen von den Organisationen Exit oder Dignitas dabei helfen lassen, diese Welt zu verlassen. Dazu können sich Patienten selbst das Gift Pentobarbital verabreichen, das einen weitgehend schmerzfreien Tod ermöglicht. Allerdings kann es je nach Einnahmemethode zu Übelkeit kommen, zudem ist das Präparat verschreibungspflichtig.
Diese Hürden soll die Sterbekapsel Sarco (von Sarkophag) umgehen, die der australische Arzt und Sterbehilfe-Aktivist Nitschke bereits 2019 an einer Designmesse vorstellte. Die aus biologisch abbaubarem Material bestehende und mit Glasdach ausgestattete Kabine soll einen raschen und schmerzlosen Tod ermöglichen, indem auf Knopfdruck Stickstoff freigesetzt und der «Passagier» durch Sauerstoffmangel getötet wird.
Hast du oder hat jemand, den du kennst, Suizidgedanken? Oder hast du jemanden durch Suizid verloren?
Hier findest du Hilfe:
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Pro Mente Sana, Tel. 0848 800 858
Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen
Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29
Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch
Kinderseele Schweiz, Beratung für psychisch belastete Eltern und ihre Angehörigen
Angehörige.ch, Beratung und Anlaufstellen
Verein Familientrauerbegleitung.ch
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