Störfall-Jubiläum im AKW Temelin

Aktualisiert

Störfall-Jubiläum im AKW Temelin

Aus dem tschechischen Atomkraftwerk Temelin sind am Montagabend 2000 Liter radioaktives Wasser ausgelaufen. Die Panne war der 100. Störfall in dem umstrittenen Atomkraftwerk seit dessen Inbetriebnahme vor sechs Jahren.

Das Energieunternehmen CEZ teilte am Donnerstag mit, in dem Werk sei versehentlich ein Ventil nicht geschlossen worden. Die ausgetretene leicht radioaktive Flüssigkeit sei innerhalb des Sicherheitsbereichs in einem Tank aufgefangen worden.

Die Gesundheit der in der Anlage tätigen Arbeiter sei «zu keiner Zeit» gefährdet gewesen, hiess es weiter. Das umstrittene Atomkraftwerk Temelin liegt nur etwa 40 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt in Südböhmen.

Es verfügt über zwei 1000-Megawatt-Reaktoren russischen Typs und eine Kontrollanlage einer US-Firma. Das Atomkraftwerk steht seit Jahren wegen Sicherheitsbedenken in der Kritik.

Immer wieder hatten Politiker und Initiativen im benachbarten Österreich und Bayern eine sofortige Stilllegung der Anlage gefordert. Erst am Mittwoch hatten österreichische Temelin-Gegner zum wiederholten Mal Grenzübergänge nach Tschechien blockiert.

Die neue tschechische Regierung hat, auch als vertrauensbildende Massnahme, verbindlich auf einen Ausbau der Atomenergie in Tschechien verzichtet. (sda)

Deine Meinung zählt