
Auch wenn Scherben Glück prophezeien: Ein heiles Weihnachtsfest ist schöner als ein zerbrochenes.
Unsplash/FreestocksStrategisches SchlichtenStreit an Heiligabend – so lässt er sich vermeiden
Weihnachten ist ein Wechselbad der Gefühle. Ein falscher Move und aus Freude wird Frust. Wie ihr im Falle einer Eskalation den Familienfrieden wieder herstellt? Wir wissen Rat.
Seit wir denken können, ist Weihnachten ein emotional aufgeladenes Fest. Die Gefühlslagen schlagen in alle Richtungen aus: innige Liebe, heftige Enttäuschung und jede Nuance dazwischen. Hohe Erwartungen an verpackte Geschenke, tiefe Geduldsspanne für den Genderstern bemängelnden Grossvater.
Je näher man sich steht, desto lockerer klebt das Blatt vor dem Mund. Fast jeder Dritte gerate deshalb an Weihnachten mit dem Partner in einen Konflikt, heisst es in einer Studie der Dating-Plattform Parship. Am häufigsten soll das Thema Schwiegereltern zur Auseinandersetzung führen. Gefolgt von mangelnder Zweisamkeit, unterschiedlichen Traditionen, ungleicher Arbeitsteilung und der eigenen Familie.
Aber nicht nur gegenüber des Partners erhalten Worte eine erhöhte Anzahl Dezibel. Auch innerhalb der Familie entsteht aus einem lockeren Gespräch eine hitzige Debatte – die im schlimmsten Fall in einem weihnachtlichen Debakel endet. Stures Anschnauzen am Fest der Besinnung? Nichts, wonach wir streben. Deshalb schnell noch sinnvolle Tipps durchlesen. Und sich anschliessend auf den kommenden Abend freuen!
Sucht Rückzugsorte
Manchmal reicht ein kurzer Moment für sich, um bei Spannungspotential nicht unkontrolliert zu explodieren. Räumlicher Abstand schafft Abstand zum Gespräch. Und dementsprechend eine überlegtere Reaktion eurerseits.
Das bedeutet konkret: Bei wem auch immer das Weihnachtsfest vonstatten geht, leuchtet die Location vor eurer Ankunft gedanklich durch. Gesucht wird nach einem ruhigen Ort, der im Falle einer emotionalen Krise als Zuflucht dient. Zu empfehlen sind Orte, die jederzeit plausible Ausreden für das kurzzeitige Verlassen des Raums hergeben. Zum Beispiel ein Balkon (rauchen) oder ein WC (schwache Blase).

Ungestört alleine sein? Das funktioniert zweifelsohne auf dem Klo.
Pexels/Andrew NeelSpürt die Vibes heraus
Streitereien entstehen oftmals nicht von null auf hundert. Sie bauen sich auf, wie eine Flamme zum Feuer. Wer aufmerksam das Geschehen überblickt, kann frühzeitig mit Wasser das Feuer löschen. Achtet auch auf die Körperhaltungen, Blicke und Tonfälle der anderen und bringt euch – falls nötig – frühzeitig als Ablenkung mit einem neuen Thema ein.
Habt Ausweichthemen auf Lager
Vorheriger Punkt rät zu einem frühzeitigen Themenwechsel. Aber was, wenn vor lauter Überforderung kein gutes Thema vorhanden ist? Überlegt euch im Vorfeld zwei bis drei Bereiche, die euch positiv verbinden und sucht dazu einen aktuellen Aufhänger.
Alle sind an surrealistischer Kunst interessiert? Fragt, ob jemand eine bestimmte Ausstellung bereits gesehen hat. Ihr fant alle fürs gleiche Eishockey-Team? Dann durchstöbert das Internet nach jüngstem Gossip. Ebenfalls eignen sich Anekdoten aus vergangenen Jahren. Darüber lacht man doch immer gern.
Nehmt Negativität aus der Stimme
So abgedroschen Plattitüden auch sind, nicht umsonst kommen sie vielfach über die Lippen. Wahrheit steckt somit auch in folgender Redensart: Der Ton macht die Musik. Wer einen Inhalt mit heiterer Tonlage schmückt, verringert das Risiko, verbalen Angriff zu signalisieren. Selbst heikle Botschaften gelangen mit angenehmem Klang positiv zum Gegenüber.

Die Eselsbücke lautet: angenehmer Ton, angenehmes Ambiente.
Pexels/Nicole MichalouPackt mit an
Weihnachten ist das Fest der Liebe. Und wer liebt, der unterstützt. Fragt also vorab beim Gastgeber nach, ob ihr einen Gang oder eine Weinsorte übernehmen könnt. Seid vor Ort aufmerksam dabei: stapelt Teller, schenkt nach, bringt das Essen von Küche zu Tisch. Gegenseitige Hilfe schweisst zusammen – an Weihnachten vermutlich genug, um das Miteinander über das Gegeneinander zu stellen.