Streit zwischen Passagieren«Flug aus der Hölle» – Massenschlägerei und Panikattacke an Bord
Ein heftiger Streit zwischen Passagieren führte zur Zwischenlandung eines Ryanair-Flugs von Marokko nach England. Alles begann mit der Bitte um einen Sitzwechsel.
Kreischende Kinder, schreiende Menschen: Dieser Flug von Agadir nach London verlief alles andere als friedlich.
20 MinutenDarum gehts
Ein Ryanair-Flug von Agadir nach London musste nach Marrakesch umgeleitet werden, weil es an Bord zu einer Massenschlägerei kam.
Der Vorfall begann, als ein Mann um einen Platzwechsel bat und dann eine Passagierin bedrohte, die sich weigerte.
Nach der Zwischenlandung in Marrakesch führte die Polizei neun Personen aus dem Flieger.
Ein Ryanair-Flug von Agadir in Marokko nach London musste am Mittwoch nach Marrakesch umgeleitet werden, nachdem es im Flieger zu einer Massenschlägerei zwischen den Passagieren gekommen war.
Dabei hatte alles schon beim Einsteigen begonnen, als ein Mann um die 30 eine Passagierin darum bat, den Platz zu wechseln, damit er sich zu seiner Ehefrau und seinen kleinen Kindern setzen könne. Die Passagierin, die mit ihrer eigenen Tochter zusammensass, weigerte sich – woraufhin der Mann sie zu bedrohen begann. Was anschliessend geschah, wird von anderen Passagieren als «flight from hell» (Flug aus der Hölle) beschrieben.
«Sie schrie und dann begannen Kinder zu weinen. Es war wie ein Schneeballeffekt.»
Nachdem der Flug gestartet und das Anschnallzeichen erloschen war, ging der Ehemann der Passagierin zum Angreifer hinüber. Wie Augenzeugen der britischen Zeitung «The Sun» erzählten, seien die beiden Männer aufeinander losgegangen, während die Besatzung zu schlichten versuchte.

Die Crew versuchte zunächst, den Streit zwischen zwei Passagieren zu schlichten. Erfolglos.
Screenshot The SunEin Reisender schildert den Vorfall: «Sie versuchten, sich gegenseitig zu schlagen. Eine der Familien war Teil einer grösseren Gruppe, also begannen sich die anderen einzumischen.» Die Situation sei dramatischer geworden, als eine Frau in der hinteren Reihe eine Panikattacke erlitt. «Sie schrie und dann begannen Kinder zu weinen. Es war wie ein Schneeballeffekt», so der Zeuge.
Neun Personen aus dem Flieger geführt
Nach 36 Minuten in der Luft entschied sich der Kapitän zu einer Zwischenlandung – vor allem auch, weil einem anderen Passagier plötzlich schlecht wurde und er sogar Sauerstoff verabreicht bekommen musste. «Es war so stressig», kommentiert der Zeuge den Moment.
Wie reagierst du, wenn du gebeten wirst, deinen Platz im Flieger zu tauschen?
In Marrakesch wurde die Maschine von der marokkanischen Polizei empfangen, die zunächst die neun Personen, die sich an den tätlichen Angriffen beteiligt hatten, aus dem Flieger führte. Gleichzeitig betraten Sanitäter das Flugzeug, um sich um die erkrankte Person zu kümmern. Das Gesundheitspersonal war der Meinung, dass der Mann nicht weiterfliegen dürfe, doch er weigerte sich, das Flugzeug zu verlassen, und begann, die Crew anzugreifen.
Kranke Person wird aggressiv
In einer Videoaufnahme, die «The Sun» erhielt, hört man den Mann zu einem Besatzungsmitglied sagen: «Sie halten mich für einen Terroristen. Deshalb bringen sie die ganze Armee hierher, um mich zur Strecke zu bringen. Gib mir meine verdammte Tasche. Ich werde dir den Kiefer einschlagen, Bruder.» Schliesslich wurde er von der Polizei hinausgeführt.

Die Situation eskalierte, als eine Frau eine Panikattacke erlitt und einem Mann unwohl wurde.
Screenshot The SunWeil mittlerweile zwei Stunden vergangen waren, war die maximale Flugzeit der Besatzung erreicht. Also mussten die verbleibenden rund 200 Menschen für die Nacht in einem örtlichen Hotel untergebracht werden.
Die Heimreise hätte am Donnerstagmorgen weitergeführt werden sollen – doch sie wurde abgesagt und auf den Abend verschoben. Als dann die Crew schliesslich zum Rückflug eintraf, wurden sie von den Passagieren ausgebuht. In einer Medienmitteilung entschuldigte sich Ryanair bei den Passagieren für die Verspätung.
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Polizei nach Kanton
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche
Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein
Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Beratungsstellen für gewaltausübende Personen
Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?
Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.