Uni Basel: Studentin (SVP) weigert sich zu gendern – Abzüge sind ihr egal

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Uni BaselStudentin (SVP) weigert sich zu gendern – Abzüge sind ihr egal

Sarah Regez studiert an der Universität Basel Politikwissenschaften und Recht. Diese hat im Oktober einen «Leitfaden für eine inklusive Sprache» verabschiedet. 

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SVP-Politikerin Sarah Regez will sich gegen die genderneutrale Sprache an der Uni Basel wehren.
Sie studiert an der Uni Basel Politikwissenschaften und Recht.
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SVP-Politikerin Sarah Regez will sich gegen die genderneutrale Sprache an der Uni Basel wehren.

Screenshot/sarahregez.ch

Darum gehts

  • SVP-Politikerin Sarah Regez will nicht gendern. 

  • Sie studiert an der Uni Basel Politikwissenschaften und Recht – dort wurden kürzlich Regeln zu einer inklusiveren Sprache eingeführt. 

  • Regez will sich nicht daran halten. 

In der Vergangenheit habe die Sichtbarmachung der Frauen im Vordergrund gestanden, heisst es in der offiziellen Verlautbarung der Uni Basel, «heute wächst der Wunsch, zusätzlich nichtbinäre Geschlechteridentitäten zu berücksichtigen.» Dies könne durch die Verwendung von Genderstern, Doppelpunkt oder Unterstrich erfolgen. Von Dozierenden und administrativen Stellen werde eine «sensible Kommunikation» erwartet. In studentischen Arbeiten hingegen dürfe die Verwendung der Sonderzeichen nicht vorgeschrieben werden und auch nicht in die Bewertung einfliessen, zitiert die «SonntagsZeitung» den Leitfaden.

Klima der «Intoleranz und Meinungskonformität»

Einige Seminare an der Uni Basel sollen aber eine genderneutrale Sprache verlangen, wie SVP-Politikerin Sarah Regez auf Instagram schreibt. Sie ist der Meinung, dass sich an Hochschulen «ein Klima der Intoleranz und Meinungskonformität ausgebreitet» habe. Ebenfalls störe sie sich an einem Dozenten, der zu Beginn auf «genderneutrale Sprache» und «Safe Space» hingewiesen habe. Dazu meine Regez, wenn es in zwei von fünf Punkten darum gehe, dass sich alle inkludiert und wohlfühlten, «dann haben wir ein Problem». 

Soll Gendern an Unis Pflicht sein?

Bei der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) stehen auch Wörter wie «Lehrling», «Studentenvertretung», «Migranten» und «fachmännisch» auf einer schwarzen Liste. In der E-Mail-Signatur können Studierende vermerken, mit welchem Geschlecht – darunter auch «they/sie» sie angesprochen werden wollen. Für Lehrveranstaltungen mit Themen, die für betroffene Gruppierungen «re-traumatisierend» wirken könnten, brauche es zuvor eine Triggerwarnung – so soll es das Papier der Stabstelle für Diversity an der ZHAW festhalten.

Sprachvorschriften «rechtlich nicht haltbar»

Regez kritisiert, dass solche Sprachvorschriften «rechtlich nicht haltbar» sind. Sie findet, dass auch wenn das Gendern freiwillig sei, Studenten und Dozenten gegenseitig Druck aufeinander ausüben würden. «Es wird erwartet, dass man gendert. Wer das kritisiert, hat den ganzen Raum gegen sich», so die Studentin. 

Sie stellt sich gegen die sprachliche Inklusion: Im Jusstudium gendere sie nie und auch im Politikstudium will sie das so halten, auch wenn sie Notenabzüge erhalte.  

Wirst du oder wird jemand, den du kennst, aufgrund der Geschlechtsidentität diskriminiert? 

Hier findest du Hilfe:

Gleichstellungsgesetz.ch, Datenbank der Fälle aus Deutschschweizer Kantonen

Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann

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