Subingen SO«Meine Tochter hat Angst, dass der Mann wiederkommt»
In Subingen SO soll ein Unbekannter Primarschülerinnen angesprochen und verfolgt haben. Subinger Eltern sind besorgt um die Sicherheit ihrer Kinder.
Darum gehts
In Subingen SO sprach ein junger Mann mehrere Male Schülerinnen der Primarschule an.
Die Schulleitung informierte in einem Brief die Elternschaft.
Gegenüber 20 Minuten erklären die Mütter der betroffenen Mädchen, was geschehen sein soll.
Eltern zeigen sind besorgt über die Vorfälle.
Eltern in der 2900-Seelen-Gemeinde Subingen SO sind entsetzt. Am Montag informierte die Schulleitung der Primarschule, dass ein unbekannter Mann am Ende der vorherigen Woche Kinder auf dem Schulweg angesprochen und verfolgt habe. Die Thematik werde regelmässig im Unterricht behandelt und die Schülerschaft über das richtige Verhalten aufgeklärt: weglaufen und Erwachsene informieren. Sie appellieren an die Eltern, ihre Kinder weiterhin zu Fuss und in Gruppen zur Schule laufen zu lassen.
Am Mittwochmorgen trifft eine 20-Minuten-Reporterin mehrere besorgte Eltern im Umkreis des Schulhauses. Zwei Mütter der jungen Mädchen, die von dem Unbekannten angesprochen wurden, holen gerade ihre Töchter von der Schule ab, als 20 Minuten sie anspricht.
Sie erklären, dass am Donnerstagmittag ihre Töchter (9 und 10) zum ersten Mal heimkamen und davon erzählten, von einem unbekannten Mann auf dem Nachhauseweg verfolgt worden zu sein. Er habe jung ausgesehen, zwischen 25 und 30 Jahre alt, und habe eine Baseballkappe getragen. Am Freitag und Montag soll derselbe Mann es erneut versucht haben, immer bei denselben drei Mädchen, die oft zusammen unterwegs sind. Am Montag habe er sogar versucht, eine an der Jacke zurückzuhalten.
Ein verlorenes Stück Unabhängigkeit
«Bei uns zu Hause ist das seit Tagen das Thema Nummer eins», sagt die Mutter (36) der Neunjährigen zu 20 Minuten. Als ihre Tochter ihr von dem Mann erzählte, sei sie schockiert gewesen. Seitdem holt sie ihre Tochter täglich von der Schule ab und viele Eltern tun es ihr gleich. «Eigentlich sind mein Mann und ich berufstätig. Sie abzuholen, ist nicht immer so einfach für uns», sagt sie.
«Das ist ganz schlimm für die Mädchen», sagt sie weiter. «Es war wie ein Stück Unabhängigkeit für sie, allein den Heimweg anzutreten. Aber da das so oft hintereinander vorkam, trauen wir uns nicht mehr, sie allein nach Hause gehen zu lassen.» Seit dem Vorfall habe ihre Tochter zudem wieder Angst im Dunkeln und könne schlecht schlafen, «sie hat Angst, dass der Mann wiederkommt», sagt die 36-Jährige.
Die Mutter (49) der Elfjährigen wundere sich darüber, warum die Polizeipräsenz um das Schulgelände nicht ausgebaut werde. In derselben Strasse gibt es noch eine Kita und einen Kindergarten. «Müssen wir erst darauf warten, dass etwas Schlimmeres passiert?», sagt sie.

Die Schulmädchen bedauern, dass sie einen Teil ihrer Unabhängigkeit von den Eltern verloren haben.
Getty Images/iStockphotoLob für die Schulleitung
Auch die Mutter (45) eines neunjährigen Primarschülers hat ein mulmiges Gefühl: «Es verstört mich, dass so etwas immer wieder passiert», sagt sie. Sie vertraue auf die Massnahmen, die die Schulleitung implementiere: «Es wird immer wieder informiert und mit den Kindern gesprochen. Ich vertraue darauf, dass meine Tochter weiss, was sie tun muss, wenn sie jemand anspricht: ignorieren und sofort nach Hause oder in die Schule laufen.»
Auch eine weitere Anwohnerin (43) und Mutter von zwei Teenagern (11 und 14) hat schon von mehreren solchen Meldungen gehört. Beunruhigt sei sie deswegen jedoch nicht: «Meine Kinder sind bereits etwas grösser, da habe ich keine Angst, dass ihnen jemand etwas antun könnte», sagt sie. Auch sie lobt die Schulleitung: «Die Kinder wissen, was sie tun müssen, wenn sie angesprochen werden.» Das beruhige sie.
Polizei über Vorfälle informiert
Laut dem Schreiben der Schulleitung sei der Vorfall der Polizei gemeldet worden. Auf dem Gemeindegebiet gebe es momentan immer wieder Patrouillen. Auf Anfrage von 20 Minuten konnte die Medienstelle der Kantonspolizei Solothurn dies jedoch aufgrund eines Einsatzes nicht zeitnah bestätigen.
War der Mann nackt?
In der Meldung der Schulleitung ist noch von einer Sichtung eines nackter Mann auf der Parallelstrasse zur Schule die Rede. Keine der durch 20 Minuten befragten Personen konnte hierzu Auskunft geben, niemand habe diesen nackten Mann gesehen.
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