Elsass: Linas (15) SMS waren «nicht wie üblich»

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Suchaktion im ElsassLinas (15) SMS vor dem Verschwinden waren «nicht wie üblich»

Die 15-jährige Lina verschwand auf dem Weg zum Bahnhof von Saint-Blaise-la-Roche. Nun meldet sich eine Freundin zu Wort: Sie bemerkte, dass Linas Nachrichten anders tönten als sonst.

Das spurlose Verschwinden der 15-jährigen Lina sorgt in Frankreich seit dem 23. September 2023 für grosse Bestürzung.
Landesweit gab es in den Medien grosse Aufmerksamkeit für eine Suchaktion von rund 240 Anwohnern unter Anleitung der Polizei und von Forstbeamten.
Wie die Staatsanwaltschaft in Saverne mitteilte, war die 15-Jährige auf dem drei Kilometer langen Fussweg zum Bahnhof von Saint-Blaise-la-Roche am Samstag verschwunden.
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Das spurlose Verschwinden der 15-jährigen Lina sorgt in Frankreich seit dem 23. September 2023 für grosse Bestürzung.

Gendarmerie de Schirmeck

Darum gehts

  • Lina ist am Samstag auf dem Weg zum Bahnhof in Saint-Blaise-la-Roche verschwunden.

  • Nach dem Verschwinden einer 15-Jährigen steht ein Teich im Fokus der Sucharbeiten.

  • Zwei Personen haben sie gesehen, eine nachdem Linas Handy aufhörte, Signale zu senden.

Fünf Tage nach ihrem Verschwinden konzentriert sich die Suche nach der 15-jährigen Lina um einen Teich in der Ortschaft Saint-Blaise-la-Roche im Elsass. Die Jugendliche war am Samstag auf dem drei Kilometer langen Fussweg von ihrem Haus zum Bahnhof verschwunden.

Am Mittwoch und Donnerstag kamen Taucher der deutsch-französischen Wasserschutzpolizei aus Kehl zum Einsatz, rund 80 Mitglieder der französischen Gendarmerie grasten das Gebiet rund um die Gemeinde mit rund 250 Einwohnern erneut gründlich ab. Die Sicherheitskräfte suchen auch mit Hunden, einem Helikopter und Drohnen durch das waldreiche Gebiet.

Zwischen 11 und 11.30 Uhr wurde sie noch gesehen

Eigentlich hatte Lina vor, zu ihrem Freund nach Strassburg zu fahren, doch dort kam sie nicht an. Sie ist nicht einmal in den Zug eingestiegen. Wie der Sender BFMTV berichtet, versuchten die Ermittler und Ermittlerinnen als Erstes eine Chronologie der letzten Stunde vor Linas Verschwinden aufzustellen. So viel ist bis jetzt klar:

• Um 11 Uhr verliess sie ihr Haus und machte sich auf den Weg zum Bahnhof.

Um 11.15 Uhr sah sie ein erster Zeuge auf dieser Strecke.

Um 11.22 Uhr hörte nach Angaben der Staatsanwältin von Saverne, Aline Clérot, Linas Handy auf, ein Signal zu senden. Das Gerät wurde bis anhin nicht gefunden. Es wurden seither auch keine Bankaktivitäten auf ihrem Konto festgestellt, fügte Clérot hinzu.

Um 11.30 Uhr sah sie ein zweiter Zeuge auf der Strasse zum Bahnhof. Dann verliert sich die Spur.

Die Behörden untersuchen derzeit die Telefonverkehrs- und Standortdaten des Gebiets, um damit sämtliche Mobiltelefone zu lokalisieren, die zum Zeitpunkt von Linas Verschwinden vor Ort waren.

Könnte Lina weggelaufen sein?

Die Polizei führt zudem Gespräche mit Linas Freunden und Freundinnen. Laut dem Sender BFMTV hatte ihre Freundin Margaux wenige Stunden vor dem Verschwinden der 15-Jährigen mit ihr Nachrichten ausgetauscht. Margaux erklärte dabei, dass sich Linas «Art zu kommunizieren» verändert habe, als die Jugendliche der Freundin erzählte, dass sie bald das Haus verlassen würde.

«Normalerweise schrieb sie alle Worte aus, aber plötzlich schrieb sie sehr schnell, in kurzen Worten. Es war sehr beunruhigend, es war nicht wie sonst, man hat es gespürt, als sie sprach.» Margaux fiel auf, dass Lina in ihren Texten Satzzeichen verwendete, «während sie normalerweise nicht unbedingt welche verwendete».

Ihr Kollege Thibault glaubt «keine Sekunde» daran, dass Lina weggelaufen sein könnte: «Sie war ein sehr nettes Mädchen, sehr glücklich, lächelte und war immer zu guten Dingen bereit», sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Lina sei ihrer Mutter sehr nahe gestanden, sie würde sie nie enttäuschen, meinte Thibault.

Die 15-Jährige ist ein Einzelkind, ihre Mutter ist Pflegefachfrau, zu ihrem Vater hat die 15-Jährige keinen grossen Kontakt mehr.

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