Tunnelsystem in PolenSuche nach verstecktem Zug mit viel, viel Nazigold
Zwei Männer wollen in Polen einen mit Gold beladenen Zug der Nazis entdeckt haben. Den Behörden teilen sie den Fundort mit – unter einer Bedingung.
Ein Pole und ein Deutscher haben angeblich in der Nähe von Breslau (heute Wroclaw) in Polen einen verschollenen Nazi-Zug aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Der 150 Meter lange Zug soll mit 300 Tonnen Gold, Juwelen und wertvoller Kunst beladen sein. Jetzt wollen die beiden mit ihrer Entdeckung Kasse machen.
Wie die «Washington Post» berichtet, habe eine Anwaltskanzlei in Walbrzych (Waldenburg) kürzlich einen Brief der Schatzjäger erhalten. Darin kündigten sie an, den genauen Fundort zu nennen, wenn man ihnen zehn Prozent Finderlohn zusichere.
Zug in unterirdischem Tunnel
Die Behörden nehmen die beiden Schatzsucher ernst. Laut BBC haben sie bereits ein Treffen mit Anwälten, Militär, Feuerwehr und Polizei einberufen, um zu erkunden, wie mit dem Schatz im Falle einer Ortung zu verfahren sei.
Nach Angaben des polnischen Nachrichtenportals Wiadomosci Walbrzyskie befindet sich der Zug in einem Tunnelsystem, das die Deutschen «Riese» nannten. Die unterirdische Anlage sei in der Endphase des Zweiten Weltkriegs gebaut worden, um geraubte Wertgegenstände vor der russischen Armee zu schützen.
«Dort haben wir noch nie gegraben»
Der Tunnel könnte allerdings durch Sprengsätze gesichert sein, erklärte Marika Tokarska, eine Vertreterin der Stadt Walbrzych. «Dort haben wir noch nie gegraben, also wissen wir auch nicht, was uns erwartet.» Die Historikerin Joanna Lamparska sagte gegenüber BBC, dass der gepanzerte Zug zudem mit «gefährlichen Materialien» beladen sein könnte.
Frühere Grabungen in der Gegend waren bisher erfolglos, heisst es in einem Bericht von Radio Wroclaw.