Super League«War gesundheitsgefährdend» – Brutalo-Foul sorgt für rote Köpfe
Der FC Basel gewann gegen den FC St. Gallen und gab die rote Laterne ab. Für Gesprächsstoff sorgte ein Foul des Torschützen zum 1:0: Anton Kade.
Hier ist das Foul von Anton Kade zu sehen.
SRFDarum gehts
Der FC Basel siegte am Sonntag mit 2:0 gegen den FC St. Gallen.
Dank des Erfolgs sind die Basler nicht mehr Tabellenletzter.
Zu reden gab ein Foul von Anton Kade.
Nach dem 2:0-Sieg des FC Basel über den FC St. Gallen gab nicht nur der Erfolg von Rotblau zu reden, sondern auch eine Szene in der zwölften Minute. In dieser traf Anton Kade St. Gallens Patrick Sutter mit offener Sohle. Schiri Sven Wolfensberger zückte Gelb, der VAR intervenierte nicht. Sutter verletzte sich bei dieser Aktion und musste ausgewechselt werden.
In der Pause meinte blue-Schiri-Experte Pascal Erlachner: «Die Frage stellt sich, ob es ein rücksichtsloses oder einfach überhartes Einsteigen ist. Es ist meiner Meinung nach aber keine klare Fehlentscheidung und daher griff der VAR nicht ein.» Daniel Gygax war hingegen ganz anderer Meinung. «Für mich ist das zu tausend Prozent Rot. Er streckt das Bein durch und trifft ihn mit offener Sohle», so der blue-Experte: «Absolut unverständlich.» Experten-Kollege Christian Schneuwly verstand es ebenfalls nicht: «Für solche Fouls gab es in dieser Saison schon Rot.»
«Foul war gesundheitsgefährdend»
St. Gallens Lukas Görtler, der im Joggeli sein Comeback feierte, war der gleichen Meinung. Auch er konnte es nicht fassen. Nach dem Spiel sagte er: «Es war einfach nur bitter, als ich das Schienbein von Patrick gesehen habe. Es war brutal offen.» Er habe das Foul noch nicht im TV gesehen und auf dem Feld sei er 50 Meter weit weg gewesen, doch: «Anhand des Verletzungsbildes ist es für mich eine klare Rote Karte. Das Foul war gesundheitsgefährdend.»
Angesprochen von 20 Minuten auf das Foul und die Aussagen von Görtler antwortete derweil Taulant Xhaka: «Die Meinung von dem Herrn interessiert mich überhaupt nicht. Fussball ist kein Schachspiel, es ist ein Männersport.» Fussball sei ein Sport, der nicht ohne Berührungen stattfinden könne.
Captain Fabian Frei, der vor der Partie für 422 Super-League-Spiele geehrt wurde und damit alleiniger Rekordhalter vor Nelson Ferreira (421 Spiele) ist, sagte: «Für mich war es keine Rote Karte. Ich habe die Szene aber auch noch nicht im TV gesehen.» Und der Täter selbst? Kade sagte: «Ich bin der Meinung, dass ich zuerst den Ball getroffen habe. Es tut mir natürlich leid und ich hoffe, dass er sich nicht schwer verletzt hat.»
Ist es für dich eine Rote Karte?
Fabian Frei will jetzt «nicht arrogant werden»
Espen-Coach Peter Zeidler wollte gegenüber 20 Minuten nicht weiter Öl ins Feuer giessen. Er meinte zum Foul an Sutter, der gemäss des FCSG eine Fleischwunde davontrug: «Was soll ich sagen? Soll ich Rot fordern?» Das mache er sicherlich nicht. Ausserdem: «Ich will klarstellen, dass wir das Spiel nicht wegen dieses Fouls verloren haben.» Mit dem Spiel seiner Mannschaft war er unzufrieden. Der Sieg für Basel ging für den Trainer in Ordnung.
Dieser Meinung waren auch Frei, Xhaka und Celestini. Die Erleichterung aufseiten von Rotblau war riesig. Und das ist verständlich. Dank des Erfolgs konnte Basel die rote Laterne abgeben. Es war für Neu-Trainer Fabio Celestini nicht nur der dritte Sieg im vierten Pflichtspiel, Basel erlebte auch eine Seltenheit. So behielt der FCB zum ersten Mal seit dem 1. April (2:0 gegen Winterthur) eine weisse Weste.
Grosse Töne wollte dennoch niemand beim FCB spucken. «Für uns ist jedes Spiel ein Finalspiel», so Xhaka. Und Captain Frei ergänzte: «Wir befinden uns auf einem guten Weg und es ist schön, dass wir die rote Laterne abgeben konnten.» Aber er sei jetzt der Letzte, der zum grossen Angriff blasen würde: «Wir dürfen jetzt nicht arrogant werden.»
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