Super LeagueYB-Star schiesst FCB ab – doch er hätte vom Platz fliegen müssen
Christian Fassnacht hätte nach seinem Tor gegen den FC Basel Gelb-Rot sehen müssen – doch Schiri Urs Schnyder liess ihn weiterspielen.
Christian Fassnacht traf für die Young Boys im Spiel gegen den FC Basel zum 2:1.
SRFDarum gehts
Christian Fassnacht erzielte beide Tore für die Young Boys im Spiel gegen den FC Basel.
Nach seinem zweiten Tor feierte Fassnacht mit den Fans auf dem Zaun, was laut Regeln eine Verwarnung nach sich ziehen sollte.
Trotz einer vorherigen Gelben Karte wurde Fassnacht nicht vom Platz gestellt. Ein Fehlentscheid.
«An die Experten: Weshalb hat Fassnacht nicht Rot bekommen?», fragt ein FCB-Fan auf X. Er ist nicht der einzige Anhänger, der sich auf Instagram verwundert die Augen reibt. Ein kleiner Rückblick.
Der FC Basel verlor am Sonntag daheim gegen die Young Boys mit 1:2. Während der FCB durch die Niederlage den Leaderthron verpasste, meldete sich YB im Titelkampf zurück. Beide Tore für die Berner schoss Winter-Neuzugang Christian Fassnacht. Nach der Fasnacht der Fassnacht-Schock sozusagen.
Regeln sind eigentlich klar
Als der Schweizer das Tor zum Sieg schoss, kannte die Freude bei Fassnacht keine Grenzen. Der 31-Jährige stürmte zu den mitgereisten YB-Fans, sprang auf den Zaun und feierte wild mit ihnen, während im Hintergrund Pyros gezündet wurden. Emotionale Szenen. Emotionale Szenen, die jedoch ein grosses Aber haben. So sah Fassnacht kurz vor der Pause die Gelbe Karte.
Christian Fassnacht schoss gegen den FC Basel beide Tore für seine Young Boys.
Claudio De Capitani/freshfocusUnd wenn man die Regeln der Ifab, also des International Football Association Board, anschaut, ist die Sache klar. So heisst es unter Punkt 12.3 «Disziplinarmassnahmen» im Regelwerk des internationalen Gremiums, das Änderungen der Fussballregeln berät und beschliesst, dass ein Spieler verwarnt wird, «wenn er an einem Zaun hochklettert und/oder sich den Zuschauern auf eine Weise nähert, die zu einem Sicherheitsproblem führt.»
Christian Fassnacht: «Balsam für die Seele»
Und genau das tat der YB-Star. Schiri Urs Schnyder verwarnte ihn aber nicht. Christian Fassnacht flog nicht vom Platz. 20 Minuten fragt bei Schiri-Boss Dani Wermelinger nach. Er antwortet: «Das Reglement lässt in diesem Fall keinen Interpretationsspielraum zu. Es wäre zwingend gewesen, den Spieler zu verwarnen. Da dieser schon verwarnt war, wäre die Konsequenz eine Gelb-Rote Karte gewesen.»
Wie stehst du zu Spielern, die nach einem Tor mit den Fans feiern?
Christian Fassnacht wusste derweil nichts von der besagten Regel. Dies erklärte er in der Mixed Zone nach dem Spiel im Joggeli. Zum Jubel mit den Fans meinte er angesprochen von 20 Minuten: «Wenn man so nah mit den Fans feiern kann, ist das Balsam für die Seele. Es sind die Momente, für die ich jeden Tag hart auf dem Platz arbeite. Wenn man in so einem Spiel zwei Tore machen kann, ist das definitiv eine Genugtuung für mich.»
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