Nicole Müller-BoderSVP-Frau erklärt Klimawandel mit «Ice Age»
Der Film «Ice Age» ist für SVP-Mitglied Nicole Müller-Boder ein Beleg dafür, dass der aktuelle Klimawandel nichts mit dem Menschen zu tun hat.
Nicole Müller-Boder erntet für einen Tweet gerade Spott und Häme. Die SVP-Nationalratskandidatin aus dem Aargau schreibt: «Wenn die Kinder den Film ‹Ice Age› kennen und sehen, dass es eine Eiszeit gab und in einem weiteren Teil gezeigt wird, wie diese wieder verschwand und sehen, dass es da noch keine Autos gab oder Industrie, werden sie auch sehen, dass es immer schon einen Klimawandel gab.» Dieser Eintrag entstand im Zuge einer eigentlich ganz anderen Diskussion und zwar über Schüler, die für mehr Klimaschutz in den Streik treten.
«Aendu Aerni» hat für einen solchen Beitrag kein Verständnis und verschafft seinem Unmut Luft.
«Ureinhörnchen Schuld am Kontinentaldrift?»
Der Journalist Reda El Arabi mokiert sich derweil über die «wissenschaftliche Quelle, um den menschenverursachten Klimawandel zu leugnen».
Und für «Simon Bieri» muss nach diesem Tweet auch die Frage erlaubt sein, ob «ein Ureinhörnchen Schuld am Kontinentaldrift» ist?
(Quelle: Giphy)
In einem weiteren Post wehrt sich Müller-Boder. «Diskussion wirklich sinnlos, denn wir haben zum Beispiel auch heute keine Eiszeit in ein paar Jahrzenten.»
«Fühle mich missverstanden»
Auf Anfrage gibt die SVP-Politikerin an, sich missverstanden zu fühlen: «Mein Beitrag sollte im Zuge der vorangegangenen Diskussion aufzeigen, dass Primarschüler nicht von sich aus mit dem Thema Klimawandel in Kontakt kommen und falls doch, dann höchstens durch den Film ‹Ice Age›». Sie selbst habe sich eingehend mit der Thematik befasst und sei noch immer der Überzeugung, dass der derzeitige Klimawandel nicht allein durch den Menschen verschuldet sei.
Das sieht etwa die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) anders. Wie gmx.ch schreibt, gebe es laut ZAMG in der Tat einen natürlichen Klimawandel. Die Betonung liege dabei auf «lange Zeiträume». Doch die aktuellen Veränderungen seien anders. Die momentane Erwärmung der Erde sei schneller und mit schwereren Folgen, als bisher angenommen.
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