«Unzumutbare Behinderung»Lastwagen-Fahrer wettert gegen neue Autobahnbrücke – Astra wehrt sich
Die mobile Autobahnbrücke auf der A1 bei Luterbach ist seit etwas mehr als einer Woche in Einsatz. Thomas Knutti von der SVP macht in einem Brief seinem Unmut darüber Luft.
Darum gehts
Die erste mobile Baustellenbrücke ist seit etwas mehr als einer Woche in Einsatz. Sie soll Stau verhindern und Bauarbeiten an Autobahnen während des Tages ermöglichen. Das Pilotprojekt des Bundesamts für Strassen (Astra) sorgt bereits jetzt für gespaltene Meinungen.
SVP-Grossrat und Lastwagen-Fahrer Thomas Knutti hält wenig von dem Projekt und äussert seinen Unmut in einem offenen Brief an Bundesrätin Simonetta Sommaruga und das Astra.
«Legt praktisch jeden Tag den Verkehr lahm»
Knutti bemängelt gleich mehrere Punkte. Unter anderem kritisiert er das Tempo, mit dem die Brücke befahren werden kann. Die Brücke dürfte momentan mit 60 km/h befahren werden, laut dem Grossrat kann man aber höchstens mit 30 km/h darüber fahren. Zudem trage die Astra Bridge nicht zur Stauminderung bei. «Der Stau bei konventionellen Baustellen-Verkehrsführungen löst sich nach einer gewissen Zeit wieder auf. Mit der neuen Brücke gibt es aber den ganzen Tag Stau», erklärt Knutti auf Nachfrage.
Wie das Astra auf Anfrage mitteilt, sei das neue Element auf den Schweizer Strassen aktuell noch relativ unbekannt. «Dies führt zu einer teils sehr vorsichtigen Fahrweise bei der Überquerung, was wiederum vor allem in den morgendlichen Spitzenstunden zu zähflüssigem Verkehr oder Stau führen kann», meint Samuel Hool von der Astra-Filiale Zofingen.
Für Knutti ist aber klar: Mit der neu installierten Brücke ist der Rückstau auf der A1 zwischen Zürich und Bern gar schlimmer geworden. «Auf der genannten Strecke ist das Verkehrsaufkommen schon ohne die genannte Behinderung jeden Tag so hoch, dass es zu Rückstau führt», meint der SVP-Politiker. Seit der Installation der Brücke werde der Verkehr praktisch täglich lahmgelegt, meint er weiter.
«Investition in die Zukunft»
Hool verteidigt das Astra-Pilotprojekt und sagt: «Das Verkehrsaufkommen auf Autobahnen nimmt laufend zu. Die Zeitfenster für Nachtarbeiten mit Spurabbauten werden deswegen immer kürzer.» Beim Einsatz der Astra Bridge im Erhaltungsprojekt A1 Recherswil–Luterbach handle es sich um ein Pilotprojekt. «Die Erfahrungen und Erkenntnisse, die jetzt im Pilotbetrieb gewonnen werden, können nur unter Verkehr gemacht werden», sagt Hool weiter.
Das Astra habe sowohl negative wie positive Rückmeldungen erhalten. Man nehme diese dankbar entgegen, so Hool.