Wahlkampfauftakt«SVP legt alles in Schutt und Aeschi» – SP zielt auf den Mann
Die SP hat ihren Wahlkampf eröffnet. Einer der Slogans schiesst gegen SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi. Kreiert hat ihn ein deutscher Star-Werber.
Darum gehts
Die SP hat in Bern den Wahlkampf eröffnet.
«Für eine soziale Schweiz», lautet der Slogan der Sozialdemokraten.
SP-Themen wie Kaufkraft und soziale Gerechtigkeit haben derzeit Aufwind, zeigen Umfragen.
Die SP greift in einem Spruch aber auch SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi an.
«Klimaerwärmung stoppen, bevor alles in Schutt und Aeschi liegt», lautet einer der Slogans der Sozialdemokraten für die nationalen Wahlen von 22. Oktober. Ist der Slogan eine Reaktion auf die Dauerangriffe der SVP gegen SP-Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider? Jein, sagt SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer auf die Frage von 20 Minuten. Die SVP Angriffe auf Bundesrätin Baume-Schneider und zuvor Simonetta Sommaruga seien sehr persönlich und absolut unironisch. «Wir hingegen finden: Politik darf auch mal ein Augenzwinkern haben, wenn die Botschaft stimmt», sagt Meyer. Und die Botschaft sei, dass die Klimakrise ein riesiges Problem sei und die SVP davor die Augen verschliesse.
Aeschi findet Slogan «nicht originell»
Der angegriffene SVP-Fraktionspräsident Thomas Aeschi kontert den Vorwurf: «Ich finde den SP-Slogan nicht besonders originell.» Er habe auch nichts mit der Realität zu tun. «Ich und die SVP wollen nicht ‹alles in Schutt und Asche legen›, sondern wir wollen, dass die Energiepreise nicht noch weiter steigen.» Teurere Energie würde das Portemonnaie aller belasten, meint Aeschi abschliessend.
Kreiert hat diese Botschaft der in Wohlen (AG) lebende deutsche Star-Werber Dennis Lück von der Agentur «Brinkertlück». Zuvor hatte er bereits den Auftritt von SPD-Kanzler Olaf Scholz und der österreichischen Sozialdemokraten aufpoliert. Auffällig: In allen drei Ländern kommen die Sozialdemokraten nun in einem einheitlichen Auftritt daher.
Sozialdemokratischer «Einheitsbrei»?
Angesprochen auf diesen «Einheitsbrei», sagt Dennis Lück: «Die Sozialdemokraten aller drei Länder haben die gleiche DNA.» Aus Markenperspektive mache der gemeinsame Auftritt darum Sinn, der Schritt sei sogar richtig und notwendig. SP-Fraktionspräsident Roger Nordmann ergänzt mit Augenzwinkern, dass der Werber bei der Schweizer Kampagne immerhin zum ersten Mal auch auf Französisch und Italienisch texten musste.
SP-Themen im Aufwind
Inhaltlich setzt die SP auf den Kampf gegen die Teuerung, den Umweltschutz und die Gleichstellung. Besonders der Kampf gegen die Teuerung dürfte nach der Pleite der Credit Suisse und der anhaltenden Teuerung einige Wählerstimmen bringen, die jüngste Umfrage von 20 Minuten prognostiziert der SP ein Plus von einem halben Prozent. Zittern müssen die Sozialdemokraten um einige Sitze im Ständerat. Offizielles Ziel der SP ist, die Anzahl Sitze im Ständerat mindestens zu halten.
Zusammengefasst wird die Botschaft der Sozialdemokraten im Slogan «Für eine soziale Schweiz», in weisser Schrift auf rotem Grund – geschrieben in Grossbuchstaben. Kein Wahlkampfthema bei der SP ist die Zuwanderung. Ganz im Gegensatz zur SVP, welche praktisch ausschliesslich auf dieses Thema setzt und damit vor wenigen Tagen den eigenen Wahlkampf eröffnet hat.
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