Alpstein«Swiss Milkshake» – am Heli rotierende Appenzeller Kuh geht viral
Der Kuhtransport per Helikopter ist für Einheimische nichts Besonderes. Eine fliegende Appenzeller Kuh geht aber mit mehreren Millionen Aufrufen in sozialen Medien weltweit viral.
Die verletzte Kuh wird von der Alp nach Wasserauen AI geflogen.
Instagram/switzerland_with_marcDarum gehts
Ein Video von einer Kuh, die mit einem Helikopter transportiert wird, geht gerade viral. Die Userinnen und User machen sich darüber lustig und wundern sich über das besondere Transportmittel. «So wird in der Schweiz Butter hergestellt», sagt ein User scherzend. Oder: «Darum hat der Schweizer Käse so viele Löcher», sagt ein weiterer User. «Swiss Milkshake» ist der Kommentar mit den meisten Likes.
Beim Video handelt es sich um eine verletzte Kuh, die von einer Alp herunter nach Wasserauen AI geflogen wird. Das zuständige Transportunternehmen bestätigt den Überflug gegenüber 20 Minuten. Der Flug sei ungefähr zwei Monate her. Die Kuh wurde nach einer Begutachtung eines Tierarztes für den Transport freigegeben. Anschliessend konnte sie versorgt und gerettet werden. Die transportierten Tiere werden jedoch nicht zurückgeflogen, sondern verbringen den Rest des Sommers im Tal.
Das Video wurde zuerst Ende Juli von Marc Gottwald, einem Schweizer Tour Guide, auf Instagram veröffentlicht. Mit über 380’000 Likes ist das Video mit Abstand der beliebteste Beitrag des Instagram-Users. Verschiedene internationale Seiten auf den Plattformen wie Tiktok oder Reddit haben das Video geteilt und erhielten teilweise mehrere Millionen Aufrufe. Die Appenzeller Kuh ist in den sozialen Medien eine wahre Berühmtheit. Einzelne machen sich um die Sicherheit der Kuh Sorgen, die meisten jedoch tun nur eines: Witze reissen.
Walter Mock, Präsident des Bauernverbands Appenzell Innerrhoden klärt die Situation auf. «Wenn das Tier verletzt und das Gelände unzugänglich ist, muss es für die Verpflegung mit einem Helikopter transportiert werden», sagt Mock. Zwischen toten und lebenden Tieren wird beim Transport jedoch unterschieden. «Ein totes Tier wird auch sorgfältig transportiert, aber es gelten weniger Vorschriften bezüglich der Sicherheit als bei lebenden Tieren», so Mock.
Nicht ganz ungefährlich
Der Transport von Tieren mit einem Helikopter sei in dieser Region üblich. «Jeden Sommer gibt es im Alpstein einige Kuhtransporte. Wenn die Tiere runterfallen und sich verletzen oder sterben, muss man sie ins Tal fliegen», sagt der Präsident des Bauernverbands. Der Vorgang ist laut Mock für das Tier unbedenklich, da gewisse Vorschriften eingehalten werden und mit höchster Vorsichtigkeit gearbeitet wird.
Dennoch: Im Jahr 2015 berichtete das «Tagblatt» über einen unglücklichen Vorfall, als eine erkrankte Kuh ins Tal geflogen werden musste. Diese hatte grosse Angst vor dem Fliegen. Folglich wehrte die kranke Kuh sich in der Luft so stark, dass sie trotz allen vorschriftsmässigen und speziell angefertigten Absicherungen durch das Netz rutschte. Die Kuh stürzte aus rund 25 Metern Höhe in steiles Alpgelände und starb auf der Stelle.
Hast du schon mal eine «fliegende» Kuh gesehen?
Doch nicht nur bei Kühen kann es zu Drehungen während eines Helikopterfluges kommen, wie das Video unten zeigt. Eine 74-Jährige, die sich beim Wandern im US-Staat Arizona verletzte, wurde per Helikopter von der Unfallstelle weggeflogen, als sich die Rettungsbahre plötzlich zu drehen begann – und das immer schneller und schneller. «Die ist jetzt bestimmt bewusstlos», kommentierte ein anderer Helikopterpilot den Vorgang.
Die Frau sei aber schlussendlich mit einer Ambulanz in stabilem Zustand ins Spital gefahren worden.
Du weisst von einem Tier in Not?
Hier findest du Hilfe:
Feuerwehr, Tel. 118 (Tierrettung)
Polizei, Tel. 117 (bei Wildtieren)
Tierrettungsdienst, Tel. 044 211 22 22 (bei Notfällen)
Schweizerische Tiermeldezentrale, wenn ein Tier entlaufen/zugelaufen ist
Stiftung für das Tier im Recht, für rechtliche Fragen
GTRD, Grosstier-Rettungsdienst, Tel. 079 700 70 70 (Notruf)
Schweizerische Vogelwarte Sempach, für Fragen zu Wildvögeln, Tel. 041 462 97 00
Tierquälerei:
Meldung beim kantonalen Veterinäramt oder beim Schweizer Tierschutz (anonym möglich)
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