Sydney Schertenleib«Dachte, es sei Fake»: Barcelona kontaktiert Supertalent (17) per Insta
Sydney Schertenleib erzählt von ihrem Weg zum besten Frauenfussball-Club der Welt und ihren Ambitionen.
Darum gehts
Sydney Joy Schertenleib wechselt von den GC Frauen zum FC Barcelona und spricht mit 20 Minuten über ihren Sensationstransfer.
Die 17-jährige Offensivspielerin wird zunächst im zweiten Team spielen, hat aber klare Ziele, darunter Stammspielerin zu werden und den Ballon d'Or zu gewinnen.
Schertenleib, die auch einen US-Pass besitzt, betont ihre Verbundenheit zur Schweizer Nati und freut sich auf ihre zukünftigen Herausforderungen.
«Ich bin nervös. Ich will nichts Falsches sagen.» Sydney Joy Schertenleib lächelt, als sie sich vorstellt. Wenn sie spricht, hat sie eine ruhige Stimme. Die junge Schweizerin lacht viel, man merkt ihr die ausgeprägte Lebensfreude an. Dass sie noch nicht viele Interviews hatte, merkt man ihr nicht an.
20 Minuten trifft sie exklusiv und befragt sie ausführlich über den Sensationstransfer von den GC Frauen zum FC Barcelona. «Als Barça über eine Instagram-Direct-Message auf mich zukam, dachte ich zuerst, das ist ein Fake. Ich musste mich kneifen. Es war speziell.»

Der FC Barcelona, der beste Frauen-Club der Welt, überzeugte die junge Schweizerin letztendlich am meisten, konnte ihr einen klaren Plan aufzeigen und setzt auf sie.
20min/Marco Zangger«Es hat mich mega gepusht»
Danach begannen die Gespräche, unter anderem auch vor Ort in Barcelona, bis man sich schliesslich einigen konnte. Der gesamte Prozess verlief sehr vertrauensbildend. Zwar sprach Schertenleib auch noch mit einigen anderen Vereinen, die ebenfalls gute Perspektiven boten, doch am Ende war für sie klar: «Der FC Barcelona ist es!»
Der beste Frauen-Club der Welt konnte der jungen Schweizerin einen klaren Plan aufzeigen und setzt auf sie. Die 17-Jährige wird die Vorbereitung auf die neue Saison hin mit dem Star-Ensemble um Alexia Putellas absolvieren, vorderhand und zwecks Angewöhnung aber vorerst im zweiten Team zum Zug kommen.
«Mein Traum ist es, eines Tages den Ballon d’Or zu gewinnen»
Sie sagt: «Nachdem ich wusste, dass ich zu Barça wechsle, gab ich noch mehr Gas. Es hat mich mega gepusht.» Dass sie nun weiter Vollgas geben muss, ist ihr bewusst. Sorge bereitet ihr das nicht: «Ich verspüre positiven Druck. Ich weiss, dass ich in jedem Training mein Bestes zeigen muss. Ich weiss aber auch, was ich kann.»
Das Ziel hat Schertenleib klar vor Augen: Kurzfristig will sie Stammspielerin im A-Team des FC Barcelona werden und bei der Heim-EM 2025 für die Schweiz auflaufen. Auch langfristig hat sie Grosses vor. «Mein Traum ist es, eines Tages den Ballon d’Or zu gewinnen.» Wenn der Offensivspielerin das gelingt, wäre sie die erste Schweizer Person überhaupt, die das schafft.

Sydney Schertenleib steht ab der neuen Saison beim FC Barcelona unter Vertrag.
FC BarcelonaAuf den Spuren von Lamine Yamal und Lionel Messi
Die Voraussetzungen dafür hat sie. Schertenleib zählt zu den Supertalenten im Frauenfussball. Mitspielerinnen schwärmen von ihr, ebenso Trainerinnen. Nati-Captain Lia Wälti spricht in den höchsten Tönen von ihr, auch Nati-Trainerin Pia Sundhage tut dies. Im Frühling sagte sie etwa: «Sie hat wirklich ein grossartiges Talent. Ich halte viel von ihr.»
Bei den Katalanen wird sie in der weltberühmten La Masia leben. An dem Ort also, wo heute Shootingstar Lamine Yamal lebt und wo auch der mehrfache Ballon-d’Or-Sieger Lionel Messi seine ersten Schritte im europäischen Fussball tat. Diese machte Schertenleib derweil an einem weitaus weniger bekannten Ort. Mit sechs Jahren begann sie beim FC Wädenswil zu spielen, später folgten die Wechsel zum FC Zürich und GC.
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Sie wusste schnell, dass ihre Liebe zum Fussball gross ist. Wie gross, zeigt eine kleine Anekdote, die sie erzählt: «Tennis habe ich auch einmal probiert. Aber das gefiel mir nicht so. Während der Stunden bin ich vor allem auf dem Platz gesessen und habe Sandburgen gebaut», sagt sie und lacht. «Da haben mich meine Eltern rausgenommen.»
«Die Nati bedeutet mir sehr viel»
Das Barça-Abenteuer fängt Anfang August an. Nach Barcelona zieht sie Ende Juli. In der La Masia bezieht Schertenleib ein Einzelzimmer mit Bad. Spanisch ist sie jetzt am lernen. «Mit einer App», wie sie erzählt. Schertenleib ist bereit für ihren Umzug. Nur etwas muss sie dann in Barcelona noch besorgen. «Ich liebe es, Klavier zu spielen. Deshalb muss ich dann noch ein Keyboard kaufen.»
«Ich bin unglaublich stolz, wenn ich für mein Land spielen darf»
Jetzt steht für sie aber erstmals die Schweizer Nati an. Wenn Sundhage sie in den EM-Quali-Spielen einsetzt, ist es definitiv: Dann verliert die Schweiz nicht eines ihrer grössten Supertalente. So hat Schertenleib durch ihre US-amerikanische Mama einen US-Pass, darf derzeit auch noch für die USA auflaufen. Angesprochen darauf erklärt sie: «Die Nati bedeutet mir sehr viel. Ich bin unglaublich stolz, wenn ich für mein Land spielen darf.»
Dann ist das Gespräch mit 20 Minuten vorbei. Was bleibt, ist die Tatsache, dass Schertenleib nicht nervös sein musste. «Falsches» hat sie nichts gesagt.
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