Raubüberfall Greifensee ZH«Sein Gesicht war blutverschmiert und er wirkte schwach»
Ein 81-jähriger Goldschmied wurde am Donnerstagmorgen in seinem Laden überfallen und mittelschwer verletzt. Anwohnende sind über das Geschehene schockiert.
Darum gehts
Am Donnerstagmorgen wurde ein 81-jähriger Goldschmied überfallen.
Die beiden Täter haben den Goldschmied mittelschwer verletzt. Er musste ins Spital eingeliefert werden.
Anwohnende sind über die Tat schockiert.
Der Goldschmied wurde erst kürzlich schon einmal überfallen.
Am Donnerstagmorgen berichteten mehrere News-Scouts von schwer bewaffneten Polizisten im Zürcher Oberland. Der Grund: ein Überfall auf einen 81-jährigen Goldschmied in Greifensee. Kurz nach 9.30 Uhr betraten eine unbekannte Frau und ein unbekannter Mann eine Bijouterie in Greifensee. Kurz darauf drangen zwei weitere Unbekannte in das Geschäft ein und gingen gewaltsam gegen den 81-jährigen Ladeninhaber vor, wie die Kapo ZH in einer Mitteilung schreibt. Der 81-Jährige musste ins Spital.
Anschliessend nahmen sie Schmuck von derzeit unbestimmtem Wert an sich und flüchteten zu Fuss in Richtung Schwerzenbach. Ersten Erkenntnissen zufolge stiegen sie unweit des Tatorts in zwei Personenwagen, einen silberfarbenen Audi mit rumänischen Kontrollschildern und in eine schwarze Limousine, möglicherweise der Marke BMW. Sie flüchteten in Richtung Uster oder Volketswil. Die sofort eingeleitete Fahndung verlief bis jetzt ergebnislos.
Augenzeugin berichtet
Noch bis in den frühen Nachmittag war die Polizei und das Forensische Institut FOR vor Ort und ermittelte. Auch die Nachbarschaft hat vom Überfall Kenntnis. G.K.* wohnt in unmittelbarer Nähe zur Bijouterie. K. war es auch, die der Täterin und dem Täter noch begegnete. «Ich habe gehört, wie er auf der Strasse nach Hilfe schrie. Ich rannte sofort dorthin. Auf dem Weg sah ich, wie die Täter an mir vorbeirannten.»
Doch in diesem Moment ging der Frau alles zu schnell – an Gesichter kann sie sich nicht mehr erinnern. «Auch kann ich nicht sagen, wie alt die Täter in etwa waren», so K. Vor der Bijouterie traf sie dann auf den 81-Jährigen. «Sein Gesicht war blutverschmiert. Er war noch ansprechbar, wirkte aber schwach.»
Der Laden war laut K. völlig verwüstet. Dabei seien Kisten aufgerissen und ausgeleert worden. Die Regale seien halb leer gewesen. «Die Täter haben aber vieles gar nicht mitgenommen. Überall lagen noch Dinge herum», so K.
Alexander Renner, Mediensprecher Kantonspolizei Zürich, zum Überfall in Greifensee.
BRK News GmbH«Er vermutete einen Racheakt»
Wie die Nachbarin gegenüber 20 Minuten sagt, sei der 81-Jährige im letzten Dezember schon einmal in einer ähnlichen Situation gewesen. «Kurz vor Weihnachten versuchten mehrere Personen, die Bijouterie zu überfallen. Doch der Inhaber hatte dies erkannt und drückte den stillen Alarm, der die Polizei alarmiert.»
Laut der Nachbarin konnten die Täter daraufhin festgenommen werden. Was aus diesen geworden ist, weiss K. nicht. «Aber als ich heute mit dem Besitzer sprach, sagte er mir, dass der Versuch im Dezember mit der heutigen Tat vermutlich in Verbindung steht», so K.
Als Grund dafür nannte der 81-Jährige rumänische Auto-Kennzeichen, welche die Kantonspolizei Zürich in der Medienmitteilung bestätigte. «Er vermutet, dass es sich dabei um einen Racheakt handelt, weil es sich damals schon um Rumänen gehandelt hat», so K.
«Er ist ein guter Typ»
Auch ein weiterer Anwohner, der ebenfalls anonym bleiben will, äusserte sich gegenüber 20 Minuten über den Inhaber der Bijouterie. «Es tut mir extrem leid für ihn. Viele Leute hier kennen ihn. Er ist ein guter Typ.» Der Besitzer sei trotz seines fortgeschrittenen Alters nahezu täglich im Laden gestanden. «Er hat es nicht verdient, so etwas erleben zu müssen.»
*Name der Redaktion bekannt
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Polizei nach Kanton
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche
Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein
Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Beratungsstellen für gewaltausübende Personen
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