Pennsylvania, USATäter schrieb Brief an Lokalzeitung – Cold Case nach 34 Jahren gelöst
Anna Kane wurde 1988 tot aufgefunden. Jahrzehnte tappten die Ermittler im Dunklen – nun brachte eine moderne DNA-Analyse den Durchbruch.
Darum gehts
An einem Wanderweg im US-Bundesstaat Pennsylvania fanden Passanten die Leiche einer erdrosselten 26-Jährigen. Bereits damals, im Oktober 1988, fanden die Ermittler die DNA eines Mannes an der Kleidung der ermordeten Anna Kane. Erst Jahre später konnte die Erbinformation analysiert werden, doch passte sie zu keinem der erfassten Profile.
Jetzt, 34 Jahre nach dem Mord, ist den Ermittlern ein Durchbruch gelungen. Wie die Polizei von Pennsylvania sowie der Staatsanwalt des Berks County, John Adams, an einer Medienkonferenz mitteilen, ist Scott Grim der Mörder von Anna Kane.
Mörder wandte sich offenbar an Zeitung
Grim ist bereits im Jahr 2018 gestorben und kann darum nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden. Der Weg zur Identifikation des Täters ist jedoch spannend und konnte nur dank moderner Entwicklungen in der DNA-Analyse abgeschlossen werden.
1990 bat die Lokalzeitung «Reading Eagle» ihre Leserschaft um Hinweise, die zur Aufklärung des Mordes an der dreifachen Mutter Anna Kane beitragen könnten. Eine anonyme Person, die sich selbst schlicht als «besorgter Bürger» bezeichnete, schrieb der Redaktion einen Brief und erwähnte verschiedene Details. Für die Ermittler war klar, dass der Brief nur vom Mörder stammen konnte.
DNA des Täters nicht in Datenbank
Doch fehlte jeder Hinweis darauf, wer der Verfasser war. 1998 konnte das FBI die auf dem Brief gefundene DNA in der Datenbank abgleichen – ohne Erfolg. Der Täter war offensichtlich weder als verurteilter noch als verdächtiger schwerer Straftäter registriert.
Dank der grossen Menge an Erbgut, die der Mörder auf dem Leserbrief hinterlassen hatte, konnten Ermittelnde der Polizei von Pennsylvania den Fall nun abschliessen. Dabei kam eine moderne Methode zum Einsatz, mithilfe derer bereits mehrere Cold Cases aufgeklärt werden konnten.
«Fahndungsbild» aus Erbgut
Mithilfe der DNA konnte das Unternehmen Parabon Nanolabs ein detailliertes Profil des Täters erstellen. Man berechnete praktisch ein Fahndungsbild von Scott Grim, obwohl diesen bei der Tat niemand gesehen hatte. Weil Grim 2002 einen ehemaligen Geschäftspartner bedroht hatte, war er der Polizei bereits bekannt.
Um sicherzugehen, besorgten sich die Ermittelnden eine direkte DNA-Probe von ihm. Wie dies möglich war, obwohl Scott Grim bereits seit 2018 tot war, verriet die Polizei gemäss einem Artikel des «Reading Eagle» nicht.
Was war das Motiv des Mörders?
Trotz des Ermittlungserfolgs bleibt das Motiv des Täters im Dunklen. Weshalb ermordete der damals gleichaltrige Scott Grim die 26-jährige Mutter, die laut Medienberichten als Prostituierte arbeitete?
Trotzdem zeigt sich Staatsanwalt John Adams zufrieden. Zwar kann Grim nicht zur Rechenschaft gezogen werden, aber: «Wir haben den Fall gelöst. Wir helfen der Familie, damit abzuschliessen.»
Keine News mehr verpassen
Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.