Tarnung für Handyantennen

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Tarnung für Handyantennen

Handyantennen werden immer mehr in falschen Kaminen, in Abluftrohren, auf Kirchtürmen oder gar in künstlichen Tannen versteckt. Antennen-Gegner finden dies daneben.

Bis letzten Herbst prangten auf dem Dach des Einkaufszentrums Lago in Konstanz unmittelbar an der Schweizer Grenze acht grosse Handyantennen-Masten. Heute ragen dort acht grosse kaminartige Rohre in die Höhe – fast wie bei einem Dampfer (siehe Bild). «Der Zweck der Verkleidung ist klar», sagt Stefan Zbornik von der IG Strahlungsfreies Kreuzlingen. «Man will die Antennen vergessen machen und so den Widerstand schwächen, ganz nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn.»

Hans-Ueli Jakob, Chef der Schweizerischen Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener Gigaherz, bezeichnet solche Tarnungen als «fieses Spiel», das immer mehr auch bei neuen Antennen auf Privathäusern zum Zug komme. Denn wer sich eine Handyantenne aufs Dach montieren lasse, mache sich im Quartier kaum Freunde. Lange währe die Verschleierungstaktik aber nicht: «Mit dem Peilgerät finde ich jede Antenne», sagt Jakob. «Sie stecken in Leuchtreklamen, Tannen, Abluftrohren, Kirchtürmen oder Lukarnen.» Wer einen Verdacht hat, kann auch auf www.funksender.ch nachschauen. Dort ist jede Antenne der Schweiz verzeichnet.

(ewi/loo)

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