Terroralarm in Wien: Beran A. zieht sein Geständnis zurück

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Taylor-Swift-KonzertWende im Terror-Fall von Wien: Beran A. widerruft sein Geständnis

Paukenschlag im Fall Beran A. Der 19-Jährige, der einen Anschlag auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien geplant haben soll, widerruft sein Geständnis.

«Ich wollte keinen Anschlag verüben und hatte keinen Tatplan», so Beran A.
Fakt ist jedoch: Beran A. war im Besitz von funktionsfähigem Acetonperoxid.
Swifties treffen sich in Wien, nachdem die Konzerte wegen der Terrorgefahr abgesagt wurden.
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«Ich wollte keinen Anschlag verüben und hatte keinen Tatplan», so Beran A.

Privat

Darum gehts

  • Vergangene Woche wurden in Wien mehrere Taylor-Swift-Konzerte abgesagt.

  • Es bestand eine ernsthafte Terrorgefahr.

  • Der 19-jährige Beran A. wurde festgenommen und legte ein Geständnis ab – dieses widerruft er nun.

Der 19-jährige mutmassliche Anhänger der Terror-Organisation IS (Islamischer Staat), der gemeinsam mit einem 17-Jährigen einen Terror-Anschlag auf ein Konzert von US-Superstar Taylor Swift in Wien geplant haben soll, bestreitet jetzt sämtliche Vorwürfe – und widerruft seine Aussage.

«Ich wollte keinen Anschlag verüben»

Ihr Mandant habe ihr nach der Verhängung der U-Haft am Freitag versichert, er sei weder Anhänger des IS noch habe er ein Attentat geplant, teilte seine Anwältin Ina-Christin Stiglitz am Sonntag gegenüber der APA mit. Ausserdem erklärte er: «Ich wollte keinen Anschlag verüben und hatte keinen Tatplan.» Das hatte die Anwältin zuvor auch Heute.at mitgeteilt.

«Er wollte nur cool sein», so Stiglitz gegenüber der APA. Sprengstoff habe er zudem nur zum «Experimentieren» hergestellt. Franz Ruf, Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit, hatte erst vor wenigen Tagen eklärt, dass Beran A. «vollumfänglich geständig» sei. Dieses Geständnis scheint er nun zurückgezogen zu haben, wie Heute.at berichtet.

Beran A. hatte Acetonperoxid zu Hause

Fakt ist aber: Beran A. war im Besitz von funktionsfähigem TATP-Sprengstoff (Acetonperoxid). Seine bereits zweite «Probe-Bombe» soll er gemäss «Heute»-Infos im Kühlschrank gebunkert haben. Die Polizei hat sie vor Ort vernichtet. «Ich habe sie anhand eines Internet-Tutorials gebaut. Es hat mich einfach interessiert, aber die Bombe hätte gar nicht funktioniert», behauptet der 19-Jährige.

«Ich habe indessen Akten-Einsicht beantragt und muss mich in den kommenden Tagen erst mit der Sachlage und den konkreten Ermittlungsergebnissen der Behörden vertraut machen», sagt Anwältin Ina-Christin Stiglitz gegenüber «Heute». Ausserdem hat sie inzwischen die schwierige Aufgabe, die Eltern von Beran A. über die Geschehnisse und seine Verhaftung zu informieren.

Komplize leugnet Involvierung

Sein 17-jähriger Komplize wurde festgenommen. Er war gerade beruflich am Happel-Stadion tätig, wo die Konzerte von Taylor Swift hätten stattfinden sollen. Nach ihm wurde nach einer Schlägerei an einem Wiener Bahnhof bereits per Fahndungsfotos gesucht. Sowohl in diesem Fall als auch bei den Attentatsplänen leugnet er, involviert zu sein.

Doch wie das österreichische Nachrichtenmagazin «Profil» nun berichtet, wurde er erst im März wegen schwerer Körperverletzung zu vier Monaten bedingter Haft verurteilt. Er soll die Handelsschule in Neunkirchen nahe Wien besucht haben, wo er ein Jahr wiederholen musste und immer wieder gewalttätig gegenüber Mädchen wurde, wie ehemalige Schülerinnen gemäss «Profil» erzählen.

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