Spotify – ob du zahlst oder nicht, kommt auf den Kanton an

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Schweizer StudieSpotify – ob du zahlst oder nicht, kommt auf den Kanton an

Jede dritte Person in der Schweiz nutzt Spotify, fast jede zweite Netflix. In der Statistik findet sich auch ungewöhnliche Plattformen wieder: So nutzen einige Teletext häufiger als Instagram.

Rund ein Drittel der Schweizerinnen und Schweizer (2,4 Mio.) informiert sich mindestens gelegentlich über Teletext.
Bei Männern in der Deutschschweiz und bei Personen über 55 Jahren ist Teletext gar beliebter als Instagram.
Instagram hat 2021 aber insgesamt zum ersten Mal mehr Nutzerinnen und Nutzer als Teletext.
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Rund ein Drittel der Schweizerinnen und Schweizer (2,4 Mio.) informiert sich mindestens gelegentlich über Teletext.

20min/Michael Scherrer

Darum gehts

  • Die Digitalisierung in der Schweiz wurde durch die Covid-Pandemie vorangetrieben.

  • Bei jungen Nutzerinnen und Nutzern ist Youtube wichtiger als lineares Fernsehen.

  • Tiktok erreicht hierzulande erstmals mehr Nutzerinnen und Nuzter als Facebook.

  • Zu diesem Schluss kommt eine repräsentative Umfrage mit 1980 Teilnehmenden.

Video-Calls mit Freunden, Zoom-Meetings, Netflix à gogo: In den letzten Monaten haben viele von uns mehr Zeit vor Bildschirmen verbracht. Die Nutzung von digitalen Diensten nahm markant zu und die Digitalisierung wurde durch die Covid-Pandemie vorangetrieben. Das zeigt eine aktuelle Studie der Interessengemeinschaft Elektronische Medien, IGEM.

Social Media

In der Schweiz nutzen 4,8 Millionen Personen – also rund 71 Prozent der Bevölkerung – mindestens ab und zu soziale Medien. Bei den 15- bis 24-Jährigen liegt der Anteil bei 99 Prozent. In dieser Altersgruppe hat Tiktok erstmals Facebook beim Spitzenplatz abgelöst. Facebook verliert seit Jahren an Bedeutung bei den jungen Schweizerinnen und Schweizern. Die Zahlen sind bei Tiktok dafür in den zwei Jahren steil angestiegen: von sechs auf 35 Prozent. «Das ist fast eine Versechsfachung der Userzahlen bei den Jungen. Ein solcher Erfolg steht und fällt mit dem Content», sagt Siri Fischer, Geschäftsführerin von IGEM. Die App ist hierzulande auf 700’000 Geräten installiert. Sprich: Etwa jede zehnte Person nutzt Tiktok. Facebook hingegen erreicht fast die Hälfte (45 Prozent) der Bevölkerung. Eine Million nutzt Snapchat, rund zwei Drittel sind unter 25 Jahre alt. Kaum Nutzerinnen und Nutzer hat die anfänglich gehypte Audioplattform Clubhouse: Nur 30'000 Personen, 0,5 Prozent der Bevölkerung haben die App.

Spotify und Co.

Der Musik-Streamingdienst Spotify hat 200’000 neue Userinnen und User gewonnen. Jede dritte Person nutzt Spotify mindestens gelegentlich. Besonders beliebt ist der Dienst bei Personen zwischen 15 und 24 Jahren. Dort ist der Anteil der Nutzerinnen und Nutzer doppelt so hoch. Von den schweizweit 2,2 Millionen Spotify-Hörerinnen und Hörern bezahlen 1,4 Millionen für den Dienst. Höher ist der Anteil bei Jüngeren. Im Tessin nutzen zwei von drei Personen die kostenlose Version. In der Deutschschweiz ist es genau umgekehrt. Hier zahlen zwei Drittel, damit der Dienst werbefrei ist. Fast dreimal so viele Nutzer und Nutzerinnen wie Spotify hat das klassische Radio. 6,1 Millionen Personen hören Radio, 4,1 Millionen fast täglich. Verbreitet ist Radio auch bei Jüngeren: Mehr als 80 Prozent der unter 25-Jährigen gaben an, Radio zu hören, mehr als ein Drittel davon täglich. Zwei Millionen Menschen hören hierzulande mindestens gelegentlich Podcasts. Beliebt sind sie vor allem bei Jüngeren und bei Personen mit hoher Bildung verbreitet.

Streaming und TV

Filme und Serien à gogo: Netflix konnte während der Pandemie in der Schweiz 500’000 neue Nutzerinnen und Nutzer gewinnen. Neu hat der Streamingdienst 2,8 Millionen Kundinnen und Kunden. Das sind 42 Prozent der Bevölkerung. Disney+ erreicht 650'000 (9,7 Prozent), Apple TV Plus 320'000 (4,8 Prozent), Amazon Prime 300’000 (4,5 Prozent), Sky 280’000 (4.2 Prozent) Zuschauerinnen und Zuschauer. Play Suisse, das Schweizer Streaming-Angebot der SRG, erreicht 690'000 Personen. Beim Streaming an erster Stelle ist Youtube mit 4,6 Millionen (68 Prozent) Zuschauenden. Trotz all den Streamingangeboten bleibt klassisches Fernsehen beliebt: 6,3 Millionen (94 Prozent) schauen fern – und das häufig. Zwei von drei Personen schalten täglich ein, bei den 15- bis 24-Jährigen ist es rund ein Drittel.

Teletext

Etwa ein Drittel der Schweizerinnen und Schweizer (2,4 Mio.) informiert sich mindestens gelegentlich über Teletext. 830’000 Personen nutzen Teletext sogar täglich. Die Fotoplattform Instagram hat 2021 zum ersten Mal mehr Nutzerinnen und Nutzer als Teletext. Ausser bei Männern in der Deutschschweiz und bei Personen über 55 Jahren: Dort ist Teletext beliebter als Instagram. «Wir gehen davon aus, dass viele Teletext nutzen, um schnell und unkompliziert zum Beispiel Sportresultate nachzusehen», sagt Siri Fischer von IGEM. Der typische Teletext-User sei männlich, in der Deutschschweiz zuhause und eher älter. Nur jede zwölfte Frau nutzt täglich den Teletext.

Messenger

Nach einem Exodus zahlreicher Whatsapp-Nutzerinnen und Nutzer sind alternative Messenger schweizweit beliebt. Telegram kommt auf 940'000 (14,0 Prozent), Signal auf 860'000 (12,9 Prozent) und die Schweizer App Threema auf 710'000 (10,7 Prozent) mindestens gelegentliche Nutzerinnen und Nutzer. Whatsapp bleibt aber auch bei Personen, die eine Alternative runtergeladen haben, wichtig, heisst es in einer Mitteilung von IGEM. Rund 5,6 Millionen (84 Prozent der Bevölkerung) nutzen mindestens gelegentlich Whatsapp.

Banking

Im Laden das Handy ans Terminal halten oder unkompliziert das Essensgeld an die Kollegin überweisen: Fast die Hälfte der Bevölkerung (48 Prozent) nutzt mindestens gelegentlich Bezahldienste am Handy. Twint liegt mit 2,8 Millionen Nutzerinnen und Nutzern auf Platz eins vor Apple Pay (390’000) und Google Pay (215’000). Die Nutzung von mobilem E-Banking hat sich seit 2019 verdoppelt. Verbreitet ist E-Banking mit App vor allem in der Romandie mit 47 Prozent. In der Deutschschweiz nutzen nur 41 Prozent solche Apps.

Gaming

Jede zweite Person ab 15 Jahren spielt mindestens gelegentlich Computerspiele und Games. Männer, jüngere Personen und solche aus der Romandie spielen häufiger. Bei den jungen Männern zwischen 15 und 24 Jahren gehören 86 Prozent zu den gelegentlichen Gamern. Gamerinnen spielen vor allem auf dem Smartphone, Tablet oder einer mobilen Konsole für unterwegs, schreibt IGEM. Männliche Gamer spielen häufiger mit PC oder Laptop, TV-Gerät und stationären Heim-Konsolen. Das meistgenutzte Spielgerät bleibt das Smartphone. 1,9 Millionen Personen (29 Prozent) spielen mindestens gelegentlich auf dem Handy.

Digital-Push

Wenn du den Digital-Push abonnierst, bist du über News und Gerüchte aus der Welt von Whatsapp, Snapchat, Instagram, Samsung, Apple und Co. informiert. Auch erhältst du Warnungen vor Viren, Trojanern, Phishing-Attacken und Ransomware als Erster. Weiter gibt es Tricks, um mehr aus deinen digitalen Geräten herauszuholen.

So gehts: Installiere die neuste Version der 20-Minuten-App. Tippe unten rechts auf «Cockpit», dann «Einstellungen» und schliesslich auf «Push-Mitteilungen». Beim Punkt «Themen» tippst du «Digital» an – et voilà!

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