Klagen von BesitzernTesla-Updates verschlechtern Ladeleistung und Reichweite
Besitzer von Teslas sind sauer: Updates des Herstellers verschlechtern laut «K-Tipp» deutlich Ladegeschwindigkeit und –volumen von Autos, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Im Ausland wurde der Hersteller deswegen schon verurteilt.
Darum gehts
Reto W. aus dem Kanton Bern ist enttäuscht: Als er seinen Tesla Model S Baujahr 2015 mit 85-Kilowatt-Batterie vor vier Jahren bei Tesla Schweiz kaufte, konnte er den Akku an der Stromtankstelle innert 45 Minuten für eine Reichweite von 520 Kilometern aufladen. Davon kann er heute nur noch träumen: Mittlerweile braucht er dafür satte 140 Minuten, wie die Konsumentenzeitschrift «K-Tipp» berichtet. Zudem habe sich die Reichweite auf 400 Kilometer verringert. Dies, obwohl die Garantie für die Batterie noch bis 2023 läuft. «Das Auto ist so für mich nicht mehr alltagstauglich», ärgert sich der Tesla-Fahrer.
Deshalb brachte er den Wagen zum Tesla-Service und rechnete damit, dass der Mangel auf Garantie behoben wird. Doch Tesla verweigerte dies mit der Begründung, der Akku funktioniere einwandfrei – eine Garantie auf die Ladegeschwindigkeit gebe es nicht. Auch als Reto W. daraufhin einen Anwalt einschaltete, der die Wiederherstellung der ursprünglichen Ladeleistung der Batterie forderte, lehnte dies Tesla ab, gestand aber ein, dass das 2019 eingeführte Schnellladungsprofil «die Spitzenladerate geringfügig reduziert» habe, um «Ladung, Batterieleistung und Lebensdauer» der Batterie zu optimieren.
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Für W. ist das Update ein Rückschritt: «Mit dem Update hat Tesla die Ladegeschwindigkeit meines Autos verschlechtert», klagt er. Der «K-Tipp» schreibt, er habe auf Nachfrage bei Tesla Schweiz keine Antworten bekommen.
Erfolgreiche Klagen im Ausland
Das Problem, das durch eines der regelmässig angebotenen Updates entstand, kennen auch zahlreiche andere Tesla-Fahrer im In- und Ausland. So klagten etwa in Norwegen 31 Besitzer älterer Tesla-Modelle gegen den Konzern, weil das Update das Ladeverhalten negativ verändert habe. Tesla habe die Besitzer nicht über diese Konsequenzen informiert, so der Anwalt der Autobesitzer. Seine Mandanten erhielten 2021 vor einem Gericht in Oslo recht: Tesla wurde zu einer Entschädigungszahlung von 13’000 Franken pro Halter verurteilt. Tesla hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.
In Kalifornien klagten bereits 2019 insgesamt 1700 Betroffene, weil sich bei ihren Wagen nach einem Update Ladegeschwindigkeit und Reichweite verschlechtert hatten. Tesla willigte laut dem «K-Tipp» kürzlich in einen Vergleich ein, in dessen Rahmen die Kläger 1,5 Millionen Dollar erhalten sollen.
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