Russland: Supermärkte sperren die Butter ein

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TeuerungWeil zu viel geklaut wird: Russische Läden sperren Butter weg

In Russland treibt die hohe Inflation die Preise für viele Lebensmittel in die Höhe. Butter ist inzwischen so teuer, dass sie häufig gestohlen wird. Die Läden sperren sie deshalb weg.

Diese Preisexplosion hat dazu geführt, dass immer wieder Menschen Butter aus den Kühlregalen stehlen, da sie sich das Produkt nicht mehr leisten können.
Manche Supermärkte in Russland bewahren die Butter in Kühlschränken an den Kassen auf, andere sichern sie in verschliessbaren Boxen oder haben sie komplett weggesperrt. (Symbolbild)
Nicht nur in Russland, sondern auch in vielen europäischen Ländern klettern die Butterpreise auf Rekordniveau.
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Diese Preisexplosion hat dazu geführt, dass immer wieder Menschen Butter aus den Kühlregalen stehlen, da sie sich das Produkt nicht mehr leisten können.

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Darum gehts

  • Laut dem russischen Statistikamt ist der Preis für ein Stück Butter seit Dezember letzten Jahres um 25,7 Prozent gestiegen.

  • Immer mehr wird in russischen Läden Butter geklaut.

  • Jetzt sichern immer mehr Detailhändler ihre Produkte.

Die Preise in Russland steigen rasant. Im Oktober lag die Inflationsrate bei 8,6 Prozent. Besonders stark betroffen ist ein Grundnahrungsmittel: Butter. Laut dem russischen Statistikamt ist der Preis für ein Stück Butter seit Dezember letzten Jahres um 25,7 Prozent gestiegen, wie T-Online schreibt.

Diese Preisexplosion hat dazu geführt, dass immer wieder Menschen Butter aus den Kühlregalen stehlen, da sie sich das Produkt nicht mehr leisten können. Supermärkte reagieren darauf mit unterschiedlichen Massnahmen: Manche bewahren die Butter in Kühlschränken an den Kassen auf, andere sichern sie in verschliessbaren Boxen oder haben sie komplett weggesperrt.

Russland importiert Butter aus der Türkei

Russland greift inzwischen auf Butterimporte aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Türkei zurück, um die steigenden Preise abzufedern. Auch Belarus, Russlands wichtigster Butterlieferant, hat seine Exporte in das Nachbarland weiter erhöht. Allerdings gibt es ein Hindernis: Der Import von Butter aus Lateinamerika ist zurückgegangen, was laut Behördenangaben auch mit den Auswirkungen westlicher Sanktionen zusammenhängt.

Nicht nur in Russland, sondern auch in vielen europäischen Ländern klettern die Butterpreise auf Rekordniveau. Ein wesentlicher Grund dafür ist der gesunkene Fettgehalt in der Rohmilch, der die Butterproduktion erschwert.

Schweiz sitzt auf Butterberg

Die genauen Ursachen hierfür sind noch nicht vollständig erforscht, doch Experten führen dies auf mehrere Faktoren zurück: eine veränderte Fütterung mit mehr Kraftfutter und weniger Gras, Stress bei den Tieren, hohe Temperaturen sowie die gesteigerte Milchleistung pro Kuh, die den Fettgehalt der Milch beeinflussen könnte.

Die Schweiz spürt allerdings wenig davon, sie bunkert aktuell rund 2000 bis 3000 Tonnen Butter. Wie ist das möglich? Laut Stefan Kohler, Geschäftsführer der Schweizer Branchenorganisation Milch, entsteht das Ungleichgewicht durch die Eigenheiten des Schweizer Buttermarktes. Während Butter in der EU knapp ist, sitzt die Schweiz auf einem Butterberg, wie Kohler in der «Solothurner Zeitung» sagt.

Der Grund dafür sind Zölle: Die Schweiz setzt sie ein, um die heimische Produktion zu schützen, die EU taxiert dafür Butter aus der Schweiz. So lohne sich der Export von Schweizer Butter kaum, schreibt die Zeitung. Für die Konsumentinnen und Konsumenten hat das Folgen: Während ein Kilo Butter in der EU trotz Knappheit umgerechnet nur rund 7.50 Franken kostet, bezahlt man in der Schweiz für die gleiche Menge etwa 18 Franken.

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