Wenn Haustiere den neuen Partner ablehnen: Tipps von der Expertin

Wie wohl sich dein Hund mit deinem neuen Partner fühlt, hängt von vielen Faktoren ab.

Wie wohl sich dein Hund mit deinem neuen Partner fühlt, hängt von vielen Faktoren ab.

Unsplash/Chewy
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TierärztinDein Hund hasst deinen neuen Partner? Das kannst du tun

Du bist frisch verliebt, aber dein Haustier und dein neuer Partner vertragen sich überhaupt nicht? Wir haben eine Tierärztin gefragt, wie man dieses Problem lösen kann.

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Es könnte so schön sein: Du bist frisch verliebt und dein neuer Freund oder deine Freundin verbringt viel Zeit bei dir Zuhause und ihr wollt eure Zweisamkeit geniessen. Dein Hund oder deine Katze scheint deine Liebe aber nicht zu teilen und reagiert mit Ablehnung auf den neuen Menschen. Wir haben bei Tierärztin Katharina Staub nachgefragt, was man in solchen Fällen tun kann.

Hast du schon einmal erlebt, dass dein Haustier deinen Partner nicht mochte?

Charakter des Tieres ist entscheidend

Es kommt schon auf das Tier an, wie Staub erklärt: «Es gibt sicher einige Unterschiede zwischen Hunden und Katzen. Bei Hunden kann man dessen bester Freund werden, bei Katzen kann man sich glücklich schätzen, wenn sie einen als Personal akzeptieren», sagt die Tierärztin scherzhaft.

Der Charakter des Haustiers spielt dabei eine grosse Rolle.

Der Charakter des Haustiers spielt dabei eine grosse Rolle.

Unsplash/Hutomo Abrianto

«Grundsätzlich hängt es sicher auch vom Charakter, der Prägung und auch der Rasse des Hundes oder der Katze ab», sagt Staub. Ist das Haustier eher offen und geht gerne auf Fremde zu, ist es natürlich leichter. Verschlossene, scheue Tiere, die in der Prägungsphase in den ersten Lebenswochen schlechte Erfahrungen gemacht haben, können dagegen auch auf bestimmte Personengruppen negativ reagieren.

Bei Hunden im Zweifelsfall einen Hundetrainer beiziehen

«Vertrauen zu Hunden lässt sich durch die Fütterung, durch Spielen oder lange Spaziergänge gewinnen», weiss Staub. Als Hundebesitzer oder Hundebesitzerin weiss man auch, wo das eigene Tier gerne angefasst wird und kann so dem Partner erklären, wie die Körpersprache des Hundes zu lesen ist.

Hunde kann man bei gemeinsamen Spaziergängen kennenlernen und vertrauen aufbauen.

Hunde kann man bei gemeinsamen Spaziergängen kennenlernen und vertrauen aufbauen.

Unsplash/Chewy

In manchen Fällen könnte aber die Hilfe eines Profis nötig sein, wie Staub sagt: «Handelt es sich bei dem Hund um einen Angsthund oder einen unsicheren Hund, sollte im Zweifelsfall der Hundetrainer einbezogen werden.»

Katzen brauchen häufig mehr Zeit

Bei Katzen sind lange Spaziergänge als Bindungspraktik eher keine Option. Ihnen sollte man einfach Zeit lassen – und sie vielleicht anfangs erstmal ignorieren, sagt Staub: «Bei Katzen ist es besser, wenn man diese entscheiden lässt, ob, oder ab wann sie den Kontakt zu einer Person wollen. Man sollte die Katze selbst entscheiden lassen, ob sie gestreichelt werden will oder nicht.»

Katzen brauchen oft etwas mehr Zeit und wollen selbst entscheiden, ab wann sie mit der neuen Person Kontakt aufnehmen.

Katzen brauchen oft etwas mehr Zeit und wollen selbst entscheiden, ab wann sie mit der neuen Person Kontakt aufnehmen.

Unsplash/Sarandy Westfall

Auch hier kennt sich der Besitzer oder die Besitzerin mit der Körpersprache aus und weiss, welche Körperbereiche bei der eigenen Katze ein Streichel-No-Go sind und wo man sie genau kraulen muss, damit sie sich richtig entspannt. «Oft ist der Bauch tabu, das Kinn aber eine beliebte Streichelzone», sagt Staub.

«Durch Bestechung mit Futter oder Spieleinheiten kann man oft ‹das Eis brechen›.»

«Durch Bestechung mit Futter oder Spieleinheiten kann man oft ‹das Eis brechen›.»

Unsplash/Honest Paws

Das von uns als Eifersucht interpretierte Verhalten, in dem Katzen beispielsweise mit Harnmarkieren reagieren, hat eher mit Angst oder Unsicherheit zu tun: «Dort können Pheromone oder Nahrungsergänzungsmittel helfen, dass die Katzen entspannter mit einer neuen Situation umgehen. Und niemals bestrafen oder die Katze wegsperren, das ist oft kontraproduktiv und verstärkt die Angst», sagt Staub.

Gewohnheiten beibehalten

Um dem Haustier diese Kennenlernphase möglichst einfach zu machen, kannst du einige weitere Dinge beachten: «Es ist wichtig, dem Tier genug Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen. Vielleicht ist es einfach überfordert, wenn bei einem langjährigen Single plötzlich jemand einzieht.»

«Routine und Gewohnheiten sollten möglichst beibehalten werden. Wenn das Haustier bisher ins Schlafzimmer durfte, wird es schlecht angenommen, wenn es plötzlich ausgesperrt wird», erklärt die Tierärztin.

«Routine und Gewohnheiten sollten möglichst beibehalten werden. Wenn das Haustier bisher ins Schlafzimmer durfte, wird es schlecht angenommen, wenn es plötzlich ausgesperrt wird», erklärt die Tierärztin.

Unsplash/Fuzzy Rescue

Wichtig ist es aber auch, den Alltag des Tieres möglichst nicht umzukrempeln. Und: «Man muss Geduld haben und versuchen, die Reaktionen des Tieres zu verstehen. Auch wenn der neue Partner etwa den Hund nicht mag, spüren das Tiere.»

Wie hast du dafür gesorgt, dass sich dein Haustier und dein Partner oder deine Partnerin mögen? Erzähl es uns in den Kommentaren!

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