
«Ich bin die glücklichste Person auf der Welt» – Anhängerinnen vom Lucky Girl Syndrom sind davon überzeugt, dass es wirklich funktioniert.
Pexels/Valeria Ushakova«Lucky Girl Syndrome»Tiktok-Hack verspricht Traumleben – das steckt dahinter
Mit dem richtigen Mindset kann sich dein Leben total verändern – das behauptet ein aktueller Tiktok-Trend. Warum und wie das sogenannte Lucky Girl Syndrome funktionieren soll.
Hast du schon vom Lucky Girl Syndrome – also dem Syndrom des glücklichen Mädchens oder der glücklichen Frau – gehört? Auf Tiktok kursieren unzählige Videos, in denen von grundlegenden Lebensveränderungen erzählt wird. Und das alles nur wegen positiver Affirmationen.
Was sich im ersten Moment wie eine Krankheit anhören mag, ist eine einfache Einstellungssache: Du sollst stets davon ausgehen, dass der beste Fall eintreten mag, und zwar in allen Bereichen deines Lebens. «Ich erwarte einfach immer, dass mir etwas Grossartiges passiert, und so ist es auch», erzählt etwa die New Yorker Influencerin Laura Galebe. Und die Tiktokerin Hot High Priestess warnt sogar: «Mach das nur, wenn du im Jahr 2023 wirklich gesegnet sein willst mit dem grössten Glück, das du je erlebt hast.»
Klingt simpel, ist im Alltag aber gar nicht so einfach. Denn wenn wir ehrlich sind, grübeln wir doch oft über das schlechteste Szenario, machen uns Sorgen über Dinge, die noch gar nicht eingetroffen sind und denken: Das klappt bestimmt nicht mit der Traumwohnung. Ich werde den Job nicht bekommen. Ich werde mich nie glücklich verlieben. Ich werde nie genügend Geld haben.
Gleiches zieht Gleiches an
Beim Lucky Girl Syndrome soll man genau das Gegenteil tun: Nämlich daran glauben, der glücklichste Mensch auf der Welt zu sein. Und exakt das soll man laut den Fans des Syndroms dadurch auch werden. Es ist also ein Manifestationstool, ganz im Sinne vom «Law of Attraction», dem Gesetz der Anziehung. Auch dort geht es darum, dass Gleiches Gleiches anziehen soll.
Wer also immer vom Schlimmsten ausgeht, soll auch eher negative Erlebnisse erfahren und andersrum: «Where focus goes, energy flows», sagt auch der US-amerikanische Bestsellerautor und Coach Tony Robbins, dem auf Instagram über sechs Millionen Menschen folgen. Auf Deutsch: Wohin der Fokus geht, fliesst die Energie.

«Ich bin ein Lucky Girl»: Selbstgespräche sollen das Leben verändern können.
Pexels/João CamargoTagebuch und Selbstgespräche
Damit der Hack funktioniert, empfehlen die Tiktokerinnen verschiedene Techniken. Etwa ein Lucky-Girl-Tagebuch. Darin soll man alles festhalten, was man sich wünscht. Aber so formuliert, als wäre es bereits passiert: «Ich bin so glücklich, dass ich meinen Traumjob bekommen habe», «Meine Beziehung erfüllt mich», «Ich habe mehr Geld, als ich brauche», «Ich erfreue mich bester Gesundheit». Man kann die Dinge auch viel detaillierter aufschreiben, wenn man das möchte.

Beim Tagebuchschreiben – oder Journaling – können die Affirmationen in Worte gefasst und festgehalten werden.
Pexels/Los Muertos CrewEine andere Methode ist, die Manifestationssätze jeden Tag mehrmals laut zu sagen. Etwa direkt nach dem Aufstehen, nach dem Mittagessen und vor dem Einschlafen wieder.
Wichtig ist, dass das Lucky Girl Syndrome nicht zu einer toxischen Positivität führt. Zuversichtliche Gedanken und eine positive Grundstimmung können sicher nicht schaden. Aber zu glauben, dass sich durch ein paar wiederholte Sätze sofort das ganze Leben ändert, kann wiederum negative Folgen haben, wenn sich dann eben so schnell keine Veränderung einstellt.
Hast du Erfahrung mit Manifestation?
Aber wenn dir die Sätze helfen, deine Gedanken in eine positive Richtung zu lenken und du dich dadurch zufriedener und glücklicher fühlst, spricht nichts gegen das Lucky Girl Syndrome. Denn dadurch fokussierst du automatisch stärker darauf, was wirklich funktioniert, in welchen Bereichen du tatsächlich ein sogenanntes Lucky Girl bist. Und das wiederum fördert die Dankbarkeit und steigert damit erwiesenermassen auch die Zufriedenheit.

Jungs, aufgepasst: Es heisst zwar Lucky Girl Syndrome, aber ihr könnt es natürlich auch zum Lucky Boy Syndrom machen.
Pexels/Akshar DaveÜbrigens: Nur weil es Lucky Girl Syndrome heisst, bedeutet das nicht, dass Männer nicht auch probieren können, mit Affirmationen ihr Leben positiv zu beeinflussen.
Was sind deine Erfahrungen mit Affirmationen?