LouisianaTrotz Folter-Vorwurf: 46-Jähriger mit Stickstoff hingerichtet
Hinrichtungen mit Stickstoff bleiben umstritten. In den USA hat nun aber ein zweiter Bundesstaat zum ersten Mal von ihr Gebrauch gemacht.
Darum gehts
Ein 46-Jähriger wurde für die Ermordung einer Frau zum Tode verurteilt.
Nun wurde die Todesstrafe vollstreckt - mit Stickstoff.
Die Hinrichtungsmethode ist äusserst umstritten.
Kritiker prangern an, dass es dabei nicht zu schneller Bewusstlosigkeit und dem Tod komme.
Stattdessen würden die zum Tode Verurteilten mehrere Minuten lang zittern.
Im US-Bundesstaat Louisiana ist zum ersten Mal ein Mann mit Stickstoff hingerichtet worden - letztes Jahr wurde im US-Bundesstaat Alabama ein Mann auf diese Weise hingerichtet. Es war auch das erste Mal seit 15 Jahren, dass die Todesstrafe in Louisiana vollzogen wurde. Der 46-jährige Jessie H. wurde um 6.50 Uhr (Ortszeit) im Angola-Gefängnis für tot erklärt. Behördenangaben zufolge verlief die Hinrichtung mit der umstrittenen Methode «reibungslos», allerdings sagte ein Zeuge der AP, dass der zum Tode verurteilte Häftling während des Vorgangs krampfte.
In den Vereinigten Staaten wurde 1982 die Giftspritze eingeführt, sie ist die am häufigsten angewandte Methode der Todesstrafe. Im vergangenen Jahr hat der US-Staat Alabama zuerst damit begonnen, Hinrichtungen mit Stickstoffgas zu vollziehen. Bei dieser Methode wird den an einer Trage festgeschnallten Häftlingen eine Gasmaske über das Gesicht gestülpt, um die Atemluft durch reines Stickstoffgas zu ersetzen, was zum Tod durch Sauerstoffmangel führt. Kritiker prangern an, dass Stickstoff-Hinrichtungen nicht, wie versprochen, zu schneller Bewusstlosigkeit und dem Tod geführt hatten, sondern dass die zum Tode Verurteilten mehrere Minuten lang zitterten. Befürworter beteuern, die Methode sei schmerzlos.
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Der 46-Jährige wurde 1996 für die Ermordung einer Frau in New Orleans verurteilt. Seine Anwälte hatten zuvor ohne Erfolg argumentiert, dass die Hinrichtungsmethode die Freiheit des buddhistischen Häftlings verletze, seine Religion zu praktizieren, insbesondere Atem- und Meditationsübungen. Bei dem Mann sei auch eine posttraumatische Belastungsstörung und Klaustrophobie diagnostiziert worden. Die Methode, bei der eine Maske das Gesicht bedeckt, bedeute für ihn psychische Folter, argumentierten die Anwälte.
Nur kurz vor der Hinrichtung hatte der Supreme Court entschieden, nicht einzugreifen – mit fünf zu vier Stimmen. Und Stunden zuvor hatte der Bezirksrichter Richard Moore nach einer Anhörung ebenfalls entschieden, die Hinrichtung nicht zu stoppen.
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