Miete zu teuerTraditionsbeiz Stadelhofen macht dicht
Das Restaurant Bahnhof Stadelhofen schliesst Ende Januar, obwohl die Betreiber gerne länger geblieben wären. Stattdessen kommen ein Laden und Arztpraxen in das Gebäude.
Mittagszeit im Restaurant Bahnhof Stadelhofen: Kellner balancieren Schweinsgeschnetzeltes auf grossen Tellern – das Traditionslokal mit dem Holztäfer ist gut gefüllt. Gestern wurde öffentlich, dass das zweistöckige Restaurant an der Zürcher Goethestrasse auf Ende Januar für immer schliesst.
Die Gäste reagieren betroffen und enttäuscht. «Schade, in dieser Gegend gibt es bald keine urchigen Beizen mehr», sagt ein Mann aus einer Runde, die sich hier seit Jahren trifft. «Wir verlassen die Liegenschaft, weil sie dringend renoviert werden muss», so Nicolas von Graffenried, CEO des Restaurantbetreibers Commercio. Man wäre gerne geblieben und habe darum gekämpft: «Es stand eine Beteiligung an den Umbaukosten zur Diskussion.» Dies wäre aber mit dem höheren Mietzins zu teuer geworden, so von Graffenried: «Nachher kommt ein Laden rein – das spricht wohl für sich.»
Büros und Arztpraxen
Vasco Cecchini, Sprecher des Hauseigentümers PSP Swiss Property bestätigt, dass das Erdgeschoss des Gebäudes nach einer einjährigen Umbauphase ab Dezember 2014 als Ladenfläche vermietet wird: «Im zweiten Stock werden voraussichtlich Büros oder Arztpraxen untergebracht.»
Es sei jedoch noch nichts vermietet. Warum man kein Restaurant mehr im Haus will, sagt Cecchini nicht: «Es hat nicht einfach mehr gepasst.»