Traffic Control Center«Wir spielen Märklin-Eisenbahn für Erwachsene»
Bei Schnee, Störungen und Besucheransturm: Im Berner Kontrollzentrum überwacht Carlo Fasciati den Schweizer Bahnverkehr. Eine herausfordernde Aufgabe im Eventjahr 2025.

SBB: Carlo Fasciati ist der Leiter des Traffic Control Center in Bern.
20Min/Flurin PestalozziDarum gehts
Das Traffic Control Center in Bern spielt eine zentrale Rolle bei der Überwachung des schweizweiten Zugverkehrs.
Die SBB steht 2025 vor logistischen Herausforderungen durch Grossveranstaltungen wie dem ESC in Basel oder der Fussball-EM der Frauen.
1600 Extrazüge sollen den erhöhten Bedarf an Transportkapazitäten decken, doppelt so viele wie noch im Jahr 2024.
«Bei 40 cm Neuschnee kommt auch die beste Weichenheizung an den Anschlag», sagt Carlo Fasciati. Er ist Leiter im Traffic Control Center (TCC) Bern der SBB, der «Kommandozentrale» des Fernverkehrs der SBB. Besonders im Winter, wenn Schneefall und Minustemperaturen das Schienennetz herausfordern, laufen hier alle wichtigen Informationen zusammen.
Im TCC wird entschieden, wie Züge umgeleitet, Verspätungen minimiert und die Betriebssicherheit auch bei Extremwetter gewährleistet werden können. Was manchen noch aus dem Winter in Erinnerung ist, nämlich grosse Probleme beim Zugverkehr, ist beim Besuch von 20 Minuten am Donnerstag weit entfernt. Es werden keine grossen Verspätungen auf den Überwachungsmonitoren im TCC angezeigt.

Carlo Fasciati überwacht im Traffic Control Center Bern den schweizweiten Bahnverkehr.
20Min/Flurin PestalozziTäglich 9000 Züge unterwegs
Die Pünktlichkeit beträgt beim Besuch von 20 Minuten 96 Prozent, nur zwei grössere Verspätungen wurden bisher gemeldet, beide bei Zügen aus dem Ausland. Gewappnet ist man vor Ort allerdings für viele Situationen, die Monitore werden kontinuierlich überwacht und es wird schnell reagiert.
Sollte es zu grösseren Verspätungen kommen, stehen an sechs Standorten in der Schweiz sogenannte Dispozüge bereit. Das sind vollständig ausgerüstete Züge mit Lokführer, die bei Bedarf kurzfristig einen verspäteten Zug ersetzen können. Solche Einsätze sind fast täglich nötig, was angesichts der 9000 Züge, die täglich unterwegs sind, wenig überrascht.
Das Herzstück des Zugbetriebes
Das Traffic Control Center in Bern ist die Schaltzentrale des Schweizerischen Fernbahn-Betriebes. Hier wird der Zugverkehr in Echtzeit überwacht. «Wenn die Störung an einem Knotenpunkt in Bahnhofnähe ist, dann geht unser Puls schon höher rauf», so Fasciati.
Ziel sei es, den Betrieb auch bei Störungen stabil zu halten und Folgeverspätungen zu vermeiden. «Wir spielen Märklin-Eisenbahn für Erwachsene», beschreibt Fasciati die Rolle des Kontrollzentrums. Die Kunden sollen nach Möglichkeit gar nicht bemerken, wenn es mal zu Umplanungen kommen muss.
1600 Extrazüge im laufenden Jahr
Manchmal gibt es allerdings auch geplante grosse Herausforderungen für die SBB: «Allein für den ESC rechnen wir mit rund 250’000 Besucherinnen und Besuchern», so Fasciati.
Im Jahr 2025 finden in der Schweiz neben dem ESC auch mehrere andere Grossveranstaltungen statt: die Fussball-Europameisterschaft der Frauen, das Eidgenössische Turnfest in Lausanne sowie das Schwing- und Älplerfest im Glarnerland. Um die zu erwartenden Besucherströme zu bewältigen, werden im gesamten Jahr rund 1600 Extrazüge eingesetzt, doppelt so viele wie noch im vergangenen Jahr 2024.
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