Niedrigwasser: Darum haben Schweizer Seen einen tiefen Pegel

Aktualisiert

TrockenheitTiefe Wasserstände an Schweizer Seen – das sind die Gründe

Diverse Messstationen in der Schweiz zeigen in diesen Tagen sehr tiefe Wasserstände an. Grund sind eine anhaltende Trockenheit und wenig Schmelzwasser.

Der Bodensee ist besonders vom Niedrigwasser betroffen.
Ursache für den niedrigen Wasserpegel sind geringe Regenfälle und wenig Schmelzwasser aus den Alpen.
Bauarbeiter sanieren eine alte Mauer um die Insel Hoy. Wegen des aktuell sehr niedrigen Wasserstands können Baumaschinen trocken bis dort hinfahren.
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Der Bodensee ist besonders vom Niedrigwasser betroffen.

Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Darum gehts

  • Die Wasserstände in Schweizer Seen sind derzeit ungewöhnlich tief.

  • Ursache sind anhaltende Trockenheit und wenig Schmelzwasser aus den Alpen.

  • Besonders betroffen ist der westliche Teil des Bodensees mit einem historischen Tiefstand.

  • Der Bund sieht die Lage aktuell als unkritisch, beobachtet sie jedoch weiterhin.

Schweizer Seen zeigen Niedrigwasser an: Egal, ob Bodensee, Zürichsee, Vierwaldstättersee oder Genfersee: In der Schweiz zeigen diverse Messstationen des Bundesamts für Umwelt sehr tiefe Wasserstände an. Auch die Schweizer Flüsse sind betroffen. Einzig in den Alpen zeigen die Pegelstände noch normale Werte an.

Besonders tief ist derzeit der Wasserpegel im westlichen Teil des Bodensees. Letztmals war 1972 der Wasserstand so tief wie jetzt. Die Messstation Berlingen zeigt am Sonntagmorgen einen Wasserstand von 394,53 Meter über Meer an.

Diverse Messstationen des Bundesamts für Umwelt zeigen tiefe Wasserstände an.

Diverse Messstationen des Bundesamts für Umwelt zeigen tiefe Wasserstände an.

Bafu

Ursache für den niedrigen Wasserpegel sind geringe Regenfälle und wenig Schmelzwasser aus den Alpen. Das liegt daran, dass auf den Bergen im Einzugsgebiet des Rheins, der in den Bodensee fliesst, weniger Schnee liegt als im langjährigen Mittel.

Bund von Niedrigwasser noch nicht alarmiert

Der Ausblick ist schlecht: Weder ist bei stabiler Hochdrucklage in den nächsten zehn Tagen Niederschlag zu erwarten noch dürfte sich die Schmelzwassermenge markant erhöhen, sagt Abteilungsleiter Wasserbau im Umweltamt des Schweizer Kantons Thurgau, Philemon Diggelmann. Die Prognose ist, dass der Pegel bis zum 11. April weiter auf rund 394,30 Meter sinken könnte.

Am Hafen in Salenstein-Mannenbach TG liegen die Botte bereits auf dem Trockenen.

20min/ajm

Der Bund ist derzeit noch nicht alarmiert wegen der tiefen Wasserstände. «Aktuell ist die Situation unkritisch. Wenn sich die Trockenheit fortsetzen würde, muss man die Lage sicher im Auge behalten», sagte Philippe Gyarmati, Hydrologe beim Bundesamt für Umwelt, gegenüber SRF am Mittwoch. Und weiter: «Wenn es jetzt im April und Mai keinen Regen gibt, dann steigen die Pegel nur langsam und auch die Landwirtschaft wird zunehmend davon betroffen sein.»

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