Gleichgültigkeit«Trotz E-Voting wählen die Jungen nicht in Scharen»
Mittels E-Voting will die JCVP Nidwalden mehr Junge zum Abstimmen motivieren. Ein Politologe zweifelt am Erfolg des E-Votings und er sieht noch technische Hindernisse.

E-Voting: Bis in spätestens vier Jahren soll das möglich sein, verlangt die JCVP Nidwalden.
Die Vorlagen waren brisant beim Urnengang am 9. Februar – und eigentlich durchaus Themen, die junge Menschen beschäftigen dürften: Ausbau der Eisenbahn, Abtreibungen – und die Zuwanderungsinitiative der SVP. Die Vox-Analyse zeigte aber: Die Jungen blieben der Urne fern. Laut Studie betrug die Stimmbeteiligung bei den 18- bis 29-Jährigen nur gerade 17 Prozent .
Anlass sei die tiefe Stimmbeteiligung der Jugendlichen an der Abstimmung vom 9. Februar, teilte die Junge CVP mit. Viele Jugendliche würden nicht abstimmen, weil es ihnen schwerfalle, sich mit der Thematik und den Abstimmungsunterlagen zu befassen.«Vielen Jungen ist es zu blöd, die Abstimmungsbroschüren zu lesen und die Papiere auszufüllen», sagt Mario Röthlisberger (21), Präsident der Jungen CVP Nidwalden. Er sieht die elektronische Stimmabgabe als Möglichkeit, um die Stimmbeteiligung der Jungen zu fördern.
Gestaltung des E-Votings entscheidend
Darum hat die Junge CVP Nidwalden eine Petition lanciert, die vom Regierungsrat eine Einführung des E-Votings bis spätestens in vier Jahren verlangt. Röthlisberger ist überzeugt, dass dadurch viele junge Leute zum Abstimmen motiviert würden. «Es ist eine Sache der Gestaltung des E-Votings, aber auch der dazu gehörenden Informationen», sagt Röthlisberger weiter. Er fordert auch eine einfachere, besser verständliche Sprache der Abstimmungsinformationen.
Politologe Andreas Ladner ist skeptisch: «In gewissen Kantonen wurden Pilotprojekte mit E-Voting durchgeführt – trotzdem wählen die Jungen nicht in Scharen.» Auch Ladner ist überzeugt, dass die Gestaltung des E-Votings über Erfolg oder Misserfolg entscheiden könnte. Ladner: «Die Gestaltung müsste der Jugend gerecht werden und die Bedienung sollte einfach sein.» Auch müsste es eine App für Smartphones geben. Doch Ladner sieht diesbezüglich Probleme bei der Sicherheit: «Zuerst müsste die Identifizierung der einzelnen Personen gelöst werden.» Gefragt sei eine einfache Lösung wie etwa das Erkennen von Augen und keine komplizierten Codes, die man abtippen müsse.