Staatssekretariat für WirtschaftTrotz Krieg in Europa – Schweizer Wirtschaft wächst um 2,1 Prozent
Das herausfordernde internationale Umfeld bremste das verarbeitende Gewerbe und damit einhergehend die Exporte. Im Inland entwickelte sich die Nachfrage jedoch solide.
Darum gehts
Die Exporte im vierten Quartal 2022 nahmen deutlich ab.
Im Tourismus setzte sich die Erholung von der Corona-Krise fort.
Im Inland entwickelte sich die Nachfrage solide.
Wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) in einer Mitteilung schreibt, stagnierte die Schweizer Wirtschaft im vierten Quartal 2022. «Die konjunkturelle Abkühlung im Ausland belastete im vierten Quartal 2022 die Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe (−0,3 Prozent). Während die wenig konjunktursensitive chemisch-pharmazeutische Industrie (+1,7 Prozent) erneut einen Zuwachs der Wertschöpfung verzeichnete, entwickelten sich die übrigen Industriebereiche rückläufig. Entsprechend gingen etwa die Ausfuhren von Metallen und Präzisionsinstrumenten zurück. Für das Total der Exporte (−0,9 Prozent) resultierte ein erheblicher Rückgang. Auch die Importe (−1,1 Prozent) gingen deutlich zurück, nachdem sie im Vorquartal stark angestiegen waren», so das Seco in der Mitteilung.
Touristen aus dem Ausland kehren zurück
Die inländische Endnachfrage (+0,5 Prozent) habe an das solide Wachstum des Vorquartals angeknüpft. «Überdurchschnittlich stark wuchsen die Ausrüstungsinvestitionen (+1,7 Prozent); u. a. wurden die Investitionen in Automobile im Zuge nachlassender Lieferengpässe weiter erhöht. Hingegen gaben die Bauinvestitionen (−0,5 Prozent) weiter nach, dies im Einklang mit der rückläufigen Wertschöpfung im Baugewerbe (−0,2 Prozent). Insbesondere war der Gewerbebau rückläufig, während sich der Wohnbau erstmals nach eineinhalb Jahren wieder leicht erholte», teilt das Seco mit. Schliesslich hätten sowohl der Staatskonsum (+0,3 Prozent) als auch der private Konsum (+0,3 Prozent) im letzten Quartal 2022 leicht unterdurchschnittliche Zuwachsraten verzeichnet. Während die Konsumausgaben für Dienste weiter angestiegen seien, hätten sich die Einkäufe im Detailhandel nur verhalten entwickelt. Entsprechend stagnierte laut Seco die Wertschöpfung des Detailhandels (+0,0 Prozent); ebenso registrierte der Handel (+0,4 Prozent) insgesamt ein verhaltenes Wachstum.
Im Tourismus habe sich die Erholung von der Corona-Krise fortgesetzt; insbesondere seien auch Touristen aus dem Ausland vermehrt in die Schweiz zurückgekehrt. Die Wertschöpfung im Gastgewerbe (+1,5 Prozent) sei abermals angestiegen, sei aber immer noch fünf Prozent unter dem Vorkrisenniveau von Ende 2019 zu liegen gekommen. Das Wachstum in der Transport- und Kommunikationsbranche (+0,1 Prozent) sei im vierten Quartal von der schwachen Industriedynamik geschmälert worden. Die übrigen Dienstleistungsbranchen hätten im vierten Quartal grösstenteils einen Zuwachs verzeichnet. Hingegen sei die Wertschöpfung bei den unternehmensnahen Dienstleistungen (+0,0 Prozent) stagniert; bei den Finanzdiensten (−2,5 Prozent) sei sie zurückgegangen.
Schwieriges internationales Umfeld
Gemäss den vorliegenden provisorischen Ergebnissen wuchs das saison-, kalender- und sportevent-bereinigte BIP 2022 um 2,1 Prozent, nach 3,9 Prozent im Vorjahr. Da sowohl 2021 als auch 2022 grosse internationale Sportevents stattfanden, resultiert für 2022 ohne Bereinigung (gerundet) ebenfalls ein BIP-Wachstum von 2,1 Prozent, nach 4,2 Prozent im Jahr 2021.
Die konjunkturelle Entwicklung sei zum einen durch die Erholung von der Corona-Krise geprägt worden. «Zum anderen lasteten die angespannte Energielage in Europa und das eingetrübte internationale Umfeld auf der Entwicklung», so das Seco abschliessend.
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