«Wenn Florida blau wird, ist es vorbei – es ist vorbei»

Livetickeraktualisiert am Freitag, 13. November, 2020

Joe Biden kämpft um Swing State«Wenn Florida blau wird, ist es vorbei - es ist vorbei»

Wenige Tage vor der US-Wahl haben sich Amtsinhaber Donald Trump und Herausforderer Joe Biden ein Duell im wichtigen Bundesstaat Florida geliefert. Alles zu den US-Wahlen gibt es im Ticker.

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Im US-Bundesstaat Texas haben per Briefwahl und vorzeitiger Abstimmung in Wahllokalen bereits mehr Menschen gewählt als bei der Präsidentenwahl 2016. Amtliche Daten zeigten, dass bereits mehr als neun Millionen Wähler ihre Stimme abgegeben hatten.
Bei einem Fernduell in Florida hat Joe Biden den US-Präsidenten scharf angegriffen. Dessen Grossveranstaltungen seien «Superspreader-Events», bei denen Donald Trump nicht nur Viren, sondern auch Zwietracht im Land verteile.
Der US-Einzelhandelsriese Walmart hat vor der Präsidentenwahl aus Angst vor Unruhen Waffen und Munition aus den Regalen seiner Geschäfte in den USA geräumt.
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Im US-Bundesstaat Texas haben per Briefwahl und vorzeitiger Abstimmung in Wahllokalen bereits mehr Menschen gewählt als bei der Präsidentenwahl 2016. Amtliche Daten zeigten, dass bereits mehr als neun Millionen Wähler ihre Stimme abgegeben hatten.

REUTERS

Das Programm zur Präsidentschaftswahl in den USA

So sollte es weitergehen im Rennen um die US-Präsidentschaft.

  • 3. November: Offizieller Wahltag

  • 14. Dezember: Electoral College wählt Präsident und Vize

  • 6.Januar 2021: Auszählung der Stimmen der Wahlmänner und -frauen

  • 20. Januar 2021: Amtseinführung des Präsidenten in Washington, D.C.

Deine Meinung zählt

Freitag, 13.11.2020

Dieser Ticker ist beendet und wird nicht mehr geupdatet. Vielen Dank für Ihr Interesse. Hier gibts die neusten Entwicklungen zu den US-Wahlresultaten.

Freitag, 30.10.2020

«Wenn Florida blau wird, ist es vorbei - es ist vorbei»

Florida gilt als wichtigster «Swing State» in der US-Wahl. Donald Trump und Joe Biden kämpfen im Sonnenschein-Staat um die Stimmen.

Am Donnerstag sprach der Kandidat der Demokraten vor Anhängern in Broward County im Süden Floridas mit klaren Worten: «Das Herz und die Seele dieses Landes stehen direkt in Florida auf dem Spiel. Es liegt an Euch. Ihr habt den Schlüssel», sagte Biden. In Anspielung auf Trumps Wiederwahl sagte Biden: «Wenn Florida blau wird, ist es vorbei. Es ist vorbei.» Blau ist die Parteifarbe der Demokraten.

Bei seinem Auftritt differenzierte sich Biden von seinem Gegner Donald Trump: Er forderte seine Anhänger auf, den Verlauf der Corona-Pandemie zu ändern und «Wissenschaft statt Fiktion» zu wählen. Die Menschen in Florida könnten mit ihrer Stimme «Trumps Weg zur Wiederwahl blockieren», meinte Biden.

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Facebook gegen Fake News

Facebook will mit Hilfe verschiedener Schritte für mehr Integrität bei Wahlwerbung in den USA sorgen: So ist es nun nicht mehr möglich, neue Wahlwerbung zu schalten und Instagram hat zumindest in den USA den sogenannten Tap «Neueste» vorübergehend abgeschaltet, um die Verbreitung von Falschinformationen einzuschränken.

«Prinzipiell finde ich es sehr gut, dass man versucht, an verschiedenen Hebeln das Problem Desinformation auch auf Facebook einzuhegen», sagt Politikberater Martin Fuchs.

Für Vanita Gupta, Chefin der Bürgerrechtsgruppe Leadership Conference on Civil and Human Rights, ist es ein Eingeständnis. Facebook habe erkannt, dass man in der besonders heissen Phase mit dem Prüfen von Inhalten nicht mehr hinterherkommen werde.

Mit der Beschränkung der Wahlwerbung in der letzten Woche vor den Wahlen erkenne Facebook an, «dass sie nicht immer schnell genug sind», sagte Gupta, die wie andere Vertreter der Zivilgesellschaft Facebook bei den Vorbereitungen für die Wahlen beraten hat.

Allein die Faktenchecks bei den täglichen Meldungen Trumps – beispielsweise rund um die Briefwahl oder Covid-19, wie sie Facebook und Twitter inzwischen vornimmt – binden zahlreiche Kräfte.

Laut Politikberater Fuchs führten die Einschränkungen bei Facebook dazu, das Trump seine Werbestrategie stark auf YouTube ausgerichtet hat und dort viel mehr Geld für Wahlwerbung sowie exklusive Inhalte ausgibt als noch 2016.

Zudem liessen sich bestimmte Zielgruppen nur noch oder besser auf Tik Tok, YouTube, Twitch oder in Online-Spielen wie Nintendos Animal Crossing, wo Biden eine Kampagne gestartet hat, erreichen.

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Hohe Wahlbeteiligung in Texas

Im US-Bundesstaat Texas haben per Briefwahl und vorzeitiger Abstimmung in Wahllokalen bereits mehr Menschen gewählt als bei der Präsidentenwahl 2016. Amtliche Daten zeigten am Freitag, dass bereits mehr als neun Millionen Wähler ihre Stimme abgegeben hatten.

Biden wirft Trump «Superspreader-Event» vor

Wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl haben sich Amtsinhaber Donald Trump und Herausforderer Joe Biden am Donnerstag ein Fernduell im wichtigen Bundesstaat Florida geliefert. Angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen in der weiter grassierenden Corona-Pandemie griff Biden den Präsidenten scharf an. Dessen Grossveranstaltungen seien «Superspreader-Events», bei denen Trump nicht nur Viren, sondern auch Zwietracht im Land verteile.

Biden trat dabei vor einer kleinen Menge auf – die Besucher waren in rund 200 Autos gekommen. Sie mussten dabei stets in der Nähe ihrer Wagen bleiben, um die Abstandsregeln einzuhalten. Mit der Corona-Politik Trumps ging der ehemalige Vize-Präsident dabei hart ins Gericht: «Er sagt, es geht dem Ende entgegen, dass (das Virus) weggeht. Dass wir damit leben lernen. Nein, er erwartet, dass wir lernen, damit zu sterben», rief Biden seinen Anhängern am Donnerstag im Ort Coconut Creek (Florida) nahe Miami zu.

Bild: Reuters

Trump hielt zur gleichen Zeit eine Wahlkampfrede in Tampa. Bei der Veranstaltung standen wie in den vergangenen Tagen Tausende Menschen dicht zusammengedrängt vor der Bühne – viele von ihnen ohne Masken. Trump spottete dabei, die Biden-Events seien nicht wegen Corona so klein, sondern weil niemand hingehen wolle. «Ich denke, wie viele Leute kommen, das ist die ultimative Umfrage – und basierend darauf werden wir am Dienstag gewinnen.»

Biden will Familien zusammenführen

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden will im Falle seines Wahlsieges Hunderte Familien zusammenzuführen, die an der Grenze zwischen den USA und Mexiko getrennt wurden. An seinem ersten Tag als Präsident werde Biden eine Taske Force einsetzen, die für die Familienzusammenführung sorgen solle, wie dessen Wahlkampfkomitee am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte.

Unter dem republikanischen Präsidenten Donald Trump wurden vor allem 2017 und 2018 Tausende Kinder an der Grenze von ihren Eltern getrennt, die wegen illegaler Einreise, unklarer Identität oder einer möglichen kriminellen Vorgeschichte strafrechtlich verfolgt wurden. Die Eltern von 545 Kindern konnten bislang nicht wieder gefunden werden.

Die Sprecherin der Trump-Wahlkampagne, Courtney Parella, sagte, dass die Regierung aktiv daran arbeite, getrennten Familien zu identifizieren und die Kinder mit ihren Eltern zu vereinen. Die Einwanderungspolitik von Trump an der Grenze zum südlichen Nachbarn Mexiko hat weltweit für Empörung gesorgt. Mit seiner «Nulltoleranzpolitik» wollte er Einwanderer aus Lateinamerika abschrecken, die illegal die Grenze überqueren wollten.

Walmart räumt Waffen aus Regalen

Der US-Einzelhandelsriese Walmart hat vor der Präsidentenwahl Waffen und Munition aus den Regalen seiner Geschäfte in den USA geräumt.

Diese würden zwar weiter auf Anfrage verkauft, sagte ein Sprecher am Donnerstag. Da es zu isolierten Unruhen gekommen sei, habe jedoch die Sicherheit der Mitarbeitenden und der Kunden zu dem Entscheid geführt. Wann die Waffen wieder offen verkauft werden sollen, sagte der Sprecher nicht.

Bild: Reuters

In mehreren US-Städten ist es in diesem Jahr zu Krawallen und Plünderungen gekommen, darunter in Chicago, New York, Los Angeles und Portland. Gleichzeitig hat der Schusswaffenabsatz in den USA vor der Präsidentschaftswahl am kommenden Dienstag Rekordwerte erreicht. Experten schliessen Gewalt im Umfeld der Wahl nicht aus.

Donnerstag, 29.10.2020

Wahlbeteiligung auf Rekordkurs

Weniger als eine Woche vor dem Abstimmungstermin steuert die Wahlbeteiligung in den USA auf einen Jahrhundert-Rekord zu. Die Universität von Florida gab am Donnerstag bekannt, dass mehr als 80 Millionen Bürger bereits per Briefwahl oder in Person ihre Stimme abgegeben haben. Die Zahl – grob die Bevölkerung Deutschlands – entspricht 58 Prozent der gesamten Wähler von vor vier Jahren.

Reuters

Die hohe Zahl von Briefwählern könnte in einigen Bundesstaaten zu Verzögerungen bei der Auszählung führen. Formeller Wahltag ist Dienstag. Umfragen zufolge liegt der demokratische Herausforderer Joe Biden knapp vor dem republikanischen Amtsinhaber Donald Trump.

Mittwoch, 28.10.2020

Biden hat gewählt

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat bei der US-Präsidentenwahl frühzeitig seine Stimme abgegeben. «Wir haben gerade gewählt», sagte der 77-Jährige am Mittwoch im Anschluss im Beisein seiner Frau Jill vor Reportern in seinem Wohnort Wilmington im Bundesstaat Delaware.

Reuters

Der republikanische Amtsinhaber hat auch schon gewählt. Trump gab seine Stimme am Samstag in West Palm Beach in Florida ab. Mehrere Bundesstaaten erlauben die persönliche Stimmabgabe vor dem eigentlichen Wahltag am 3. November. Experten rechnen wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr damit, dass deutlich mehr Wähler als in anderen Jahren ihre Stimme per Post abgeben.

Freitag, 16.10.2020

Trump und Biden bei TV-Fragestunden

US-Präsident Donald Trump und sein demokratischer Herausforderer Joe Biden sind zeitgleich bei konkurrierenden TV-Fragestunden mit Wählern aufgetreten. Biden stellte sich in der Nacht auf Freitag (MESZ) Fragen von Wählern in Philadelphia, Trump war in Miami. Eigentlich sollten die Kandidaten in einer gemeinsamen Fernsehdebatte befragt werden. Die Planungen für das zweite Duell vor der Wahl am 3. November gerieten aber durcheinander, nachdem sich Trump mit dem Coronavirus infiziert hatte. Trump hatte sich geweigert, aus Sicherheitsgründen die Debatte online abzuhalten. Biden kündigte daraufhin eine eigene TV-Veranstaltung an, Trump zog nach.

US-Präsident Donald Trump und sein demokratischer Herausforderer Joe Biden sind in der Nacht zu Freitag bei konkurrierenden TV-Fragestunden angetreten. Trump wurde unter anderem zu seinem letzten negativen Coronatest befragt, Biden zu seinen Ansichten zu Trumps Coronapolitik.

Keine Angaben zu Trumps letztem negativen Test

US-Präsident Donald Trump macht keine Angaben dazu, wann er vor seiner Covid-Erkrankung zuletzt negativ auf das Coronavirus getestet wurde. «Ich erinnere mich gar nicht daran», sagte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) bei einer Fragestunde mit Wählern des Senders NBC in Miami (Florida). Er werde ständig getestet. Die Frage nach dem letzten negativen Testergebnis ist von Belang, weil im Raum steht, ob Trump womöglich noch Veranstaltungen abhielt, als er bereits wusste, dass er infiziert ist.

Nach Trumps eigenen Angaben war er am Abend des 1. Oktober positiv getestet worden. Er wurde danach für drei Tage ins Krankenhaus gebracht. Seine Ärzte und das Weisse Haus verweigern Angaben dazu, wann er zuletzt negativ getestet wurde. Kurz vor seinem positiven Testergebnis hatte Trump noch Veranstaltungen absolviert.

Bild: Reuters

Donnerstag, 15.10.2020

Corona in Harris' Umfeld

Jetzt hat es auch das Team rund um den demokratischen Herausforderer Joe Biden getroffen: Die Kommunikationschefin von Kamala Harris, die Vizepräsidentschaftskandidatin von Biden, wurde positiv auf das Coronavirus getestet.

Reuters

Zudem wurde laut Kampagnenleitung noch eine weitere Person positiv getestet, die zu einer Flugzeugbesatzung gehörte. Harris hat bis Ende Woche alle ihre geplanten Termine vorläufig abgesagt.

Trump ist nicht mehr ansteckend

Der Chef-Virologe des US-Gesundheitssystems, Anthony Fauci, erklärte, US-Präsident Donald Trump sei nicht mehr ansteckend. Er könne deswegen an einer Veranstaltung des Senders NBC News am Donnerstag ohne Probleme teilnehmen, sagt er dem Sender CBS.

Mittwoch, 14.10.2020

Trumps Sohn positiv getestet

Reuters

Fast zwei Wochen nach ihrer Corona-Diagnose hat First Lady Melania Trump bekanntgegeben, dass sich neben US-Präsident Donald Trump und ihr auch Sohn Barron mit dem Virus angesteckt hatte. Der 14-Jährige habe keine Symptome gezeigt und sei mittlerweile wieder negativ auf das Coronavirus getestet worden, erklärte Melania Trump am Mittwoch.

Die 50-Jährige blickte in ihrer Mitteilung auf ihre eigene Covid-19-Erkrankung zurück. «Ich hatte grosses Glück, dass meine Diagnose mit minimalen Symptomen einherging, obwohl sie mich alle auf einmal trafen und es in den Tagen danach eine Achterbahn der Symptome zu sein schien.» Sie sei mittlerweile negativ auf das Coronavirus getestet worden und werde demnächst wieder ihren Verpflichtungen nachkommen.

Twitter sperrt Konten

Der US-Kurznachrichtendienst Twitter hat mehrere Konten von angeblich afroamerikanischen Trump-Befürwortern wegen Spam und Manipulation der Plattform gesperrt. «Unsere Teams arbeiten fleissig daran, diese Aktivität zu untersuchen, und werden gemäss den Twitter-Regeln Massnahmen ergreifen, wenn Tweets als Verstoss eingestuft werden», sagte eine Sprecherin des Social-Media-Unternehmens.

Eine Überprüfung einiger der gesperrten Konten durch die Nachrichtenagentur Reuters ergab, dass häufig Bilder von echten Personen mit falschen Namen verwendet wurden. Die meist identischen Kurznachrichten lauteten: «Ja, ich bin schwarz und wähle Trump!» Hinter den Konten verbargen sich teilweise Militärveteranen oder Mitgliedern von Strafverfolgungsbehörden.

Obama greift «bald» ein

Der frühere US-Präsident Barack Obama wird «bald» in den Wahlkampf für Joe Biden einsteigen. Obama plane als Ergänzung zu seinen bisherigen Aktivitäten aktiv für seinen ehemaligen Vizepräsidenten zu werben. «Wir müssen alles tun, um am 3. November zu gewinnen», wie ein Berater gegenüber ABC News sagte.

Montag, 12.10.2020

Dr. Fauci distanziert sich von Trumps Wahlvideo

Der US-Experte für Infektionskrankheiten, Dr. Anthony Fauci, ist nach eigenen Angaben bei einer Wahlwerbung für den US-Präsidenten Donald Trump falsch zitiert worden. «Meine Kommentare, die ohne meine Erlaubnis in der Werbekampagne verwendet wurden, wurden aus dem Kontext einer umfassenden Erklärung gerissen, die ich vor Monaten über die Bemühungen von Mitarbeitern der Gesundheitsbehörden abgegeben habe», erklärte Fauci am Sonntag. Er habe in seiner Funktion in den fast fünf vergangenen Jahrzehnten noch nie einen Kandidaten öffentlich unterstützt.

In dem umstrittenen Wahlkampf-Video lobt Fauci Trumps Vorgehen in der Corona-Krise. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand mehr tun könnte», sagte Fauci in dem 30-sekündigen Spot. Die Bemerkung stammt aus einem Interview im März, in dem der Direktor des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID), die breiteren Bemühungen zur Eindämmung des Virus – unter anderem durch die Corona-Task-Force - erörterte.

Der Sprecher der Trump-Wahlkampagne, Tim Murtaugh, verteidigte die Verwendung des Zitats: Die Worte von Fauci seien «korrekt und direkt aus Dr. Faucis Mund». «Wie Dr. Fauci kürzlich im Senat aussagte, nahm Präsident Trump das Virus von Anfang an ernst, handelte schnell und rettete Leben», fügte Murtaugh hinzu. Trump selbst erklärte auf Twitter: «Es sind in der Tat Dr. Faucis eigene Worte. Wir haben laut einigen Gouverneuren einen ‹phänomenalen› Job gemacht.»

Trump und Fauci gerieten beim Umgang mit der Pandemie mehrfach aneinander. In den USA sind bislang fast 7,7 Menschen infiziert und mehr als 214'000 Menschen an oder mit dem Corona-Virus gestorben.

Sonntag, 11.10.2020

Trump mit Pflaster

Laut seinem Leibarzt geht es US-Präsident Donald Trump so gut, dass er wieder «seinem aktiven Terminplan» nachgehen kann und auch «kein Übertragungsrisiko für andere mehr darstellt». Dennoch waren bei seinem nur rund 20-minütigen Auftritt auf einem Balkon des Weissen Hauses zwei Pflaster auf seinem Handrücken zu sehen.

Er bekomme seit acht Stunden keine Medikamente mehr, sagte der US-Präsident zu seinen Anhängern. Doch die Pflaster könnten Hinweise darauf sein, dass Trump immer noch intravenös Medikamente verabreicht werden, wie US-Journalisten mutmassen.

Am 10. Oktober trug Donald Trump bei seiner Rede zwei Pflaster auf der Hand.

Am 10. Oktober trug Donald Trump bei seiner Rede zwei Pflaster auf der Hand.

AP Photo/Alex Brandon

Trump ist nicht mehr ansteckend

Nach seiner Covid-19-Erkrankung ist US-Präsident Donald Trump seinem Leibarzt zufolge nicht mehr ansteckend. Der jüngste Coronavirus-Test habe nach «gegenwärtig anerkannten Standards» gezeigt, dass der Präsident «kein Übertragungsrisiko für andere mehr darstellt», erklärte Mediziner Sean Conley am Samstagabend in einem vom Weissen Haus verbreiteten Schreiben. Er berief sich dabei auf Trumps jüngsten Test vom Samstagmorgen. Trump, der sich am 3. November um eine zweite Amtszeit bewirbt, hat schon ab Montag wieder grosse Wahlkampfauftritte geplant.

Trump könne nun, rund zehn Tage nach dem Auftreten erster Symptome, gemäss den Kriterien der Gesundheitsbehörde CDC seine freiwillige Quarantäne beenden, erklärte der Arzt. Die Tests im Verlauf seiner Erkrankung hätten eine stets abnehmende Viruskonzentration gezeigt, schrieb Conley weiter. Er werde Trump, der wieder zu «seinem aktiven Terminplan» zurückkehre, weiter beobachten.

Trump habe seit «weit mehr als 24 Stunden» kein Fieber mehr, «alle Symptome» hätten sich «verbessert», schrieb der Arzt. Er machte aber keine Angaben dazu, welche Symptome bei Trump noch in welchem Mass feststellbar waren. Zudem schrieb Conley an keiner Stelle explizit, dass der jüngste Corona-Test bei Trump negativ ausgefallen war. Es schien daher auch möglich, dass der jüngste Test wegen einer geringen Viruskonzentration immer noch positiv ausgefallen war.

Samstag, 10.10.2020

Trump empfängt Anhänger vor Weissem Haus

US-Präsident Donald Trump versammelt am Samstag Anhänger vor dem Weissen Haus für seinen ersten öffentlichen Auftritt nach der Covid-19-Erkrankung. Trump werde bei einem «friedlichen Protest für Recht und Ordnung» auf der Südwiese seiner Residenz sprechen, teilte das Weisse Haus am Freitagabend mit. US-Medien hatten zuvor berichtet, rund 2000 Personen seien eingeladen worden. Trump wolle sich vom Balkon des Weissen Hauses an sie wenden.

Nach wie vor ist unklar, ob der Präsident nicht mehr ansteckend ist. Trump sagte in einem am Freitagabend ausgestrahlten TV-Interview, er sei getestet worden, habe die Werte aber noch nicht bekommen. Sein Leibarzt hatte am Donnerstag mitgeteilt, Trump werde ab Samstag wieder öffentliche Termine absolvieren dürfen. Er war nach offiziellen Angaben am Donnerstag vergangener Woche positiv getestet worden.

Trump hatte zuvor für Samstagabend einen Wahlkampfauftritt in Florida in Aussicht gestellt – zugleich aber eingeräumt, es sei noch unklar, ob das so kurzfristig organisiert werden könne. Jetzt wurde die Reise nach Florida für den Montag angekündigt. Florida zählt zu den wichtigen Bundesstaaten für die Präsidentenwahl am 3. November. Trump liegt dort in Umfragen hinter Herausforderer Joe Biden zurück.

TV-Debatte abgesagt

Die für kommende Woche geplante zweite TV-Debatte von Donald Trump und Joe Biden zur US-Präsidentenwahl ist offiziell abgesagt worden. Die Kontrahenten werden aber wie geplant am 22. Oktober aufeinandertreffen, wie die Veranstalter am Freitag mitteilten. Beide Seiten hätten für diesen Termin zugesagt.

Die Planungen für die Debatte am 15. Oktober gerieten durcheinander, als Präsident Trump an Covid-19 erkrankte. Die Kommission gab am Donnerstag bekannt, dass sie die Debatte online abhalten wolle, statt die Kandidaten in einem Raum zusammenzubringen. Trump sagte daraufhin seine Teilnahme ab. Herausforderer Joe Biden setzte daraufhin für den Tag eine Fragestunde mit Wählern an, die im Fernsehen übertragen werden soll. Die Kommission, die die TV-Debatten veranstaltet, verwies nun darauf, dass die Kandidaten andere Pläne hätten.

Freitag, 09.10.2020

Auftritte in Florida und Washington

Der an Covid-19 erkrankte US-Präsident Donald Trump wird am Montag zu einem Wahlkampfauftritt nach Florida fliegen. Das kündigte sein Wahlkampfteam am Freitag an. Trump hatte am Vortag einen Auftritt in Florida bereits am Samstag in Aussicht gestellt – zugleich aber eingeräumt, es sei noch unklar, ob das so kurzfristig organisiert werden könne.

Nach Informationen des Senders ABC sowie der «New York Times» und der «Washington Post» will Trump nun am Samstag zu seinen Anhängern vom Balkon auf der Südseite des Weissen Hauses aus sprechen.

Den Angaben seines Leibarztes zufolge wird Trump ab Samstag wieder öffentliche Termine wahrnehmen dürfen. Unklar ist bisher, ob das Weisse Haus belegen wird, dass der Präsident nicht mehr ansteckend ist. Er war nach offiziellen Angaben am Donnerstag vergangener Woche positiv getestet worden. (SDA)

Wahlkampfautritte am Samstag

US-Präsident Donald Trump hat fürs Wochenende die ersten Wahlkampfauftritte seit seiner Covid-19-Erkrankung in Aussicht gestellt. Er wolle am Samstag nach Florida und am Sonntag nach Pennsylvania, sagte Trump in einem Telefoninterview mit dem TV-Sender Fox News.

Trump schränkte zugleich ein, dass man die Veranstaltungen noch organisieren müsse. Florida und Pennsylvania sind wichtige Bundesstaaten für die Präsidentenwahl am 3. November, in denen Trump in Umfragen zurückliegt. Während das Weisse Haus seit Tagen betont, dass Trump keine Krankheitssymptome mehr habe, musste er in dem gut 20-minütigen Interview zwei Mal mitten in einem Satz wegen Problemen mit der Stimme und Husten pausieren.

Trump will mit Biden auf Bühne debattieren

Das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump fordert, dass die zweite TV-Debatte mit Herausforderer Joe Biden wie ursprünglich mit Anwesenheit beider Kandidaten am nächsten Donnerstag über die Bühne geht. Wahlkampfmanager Bill Stepien verwies darauf, dass Trumps Leibarzt bereits zum Wochenende von einer sicheren Rückkehr des an Covid-19 erkrankten Präsidenten in die Öffentlichkeit ausgehe. Damit gebe es keinen Grund mehr dafür, die Debatte online abzuhalten oder zu verschieben, argumentierte er am Donnerstag.