PennsylvaniaTrump angeschossen – mutmasslicher Schütze und Zuschauer tot
Der ehemalige US-Präsident wurde beim Angriff an einer Wahlveranstaltung verletzt, ein Zuschauer ist tot. Der mutmassliche Schütze wurde getötet.
Nach schussähnlichen Geräuschen fasst sich Donald Trump an einer Wahlveranstaltung in Butler, Pennsylvania, ans Ohr.
APDarum gehts
Donald Trump wurde bei einer Wahlveranstaltung von der Bühne evakuiert.
Nachdem laute Knalle zu hören waren, soll sich der ehemalige US-Präsident ans Ohr gefasst haben.
Auf Bildern war Trump mit blutigem Ohr und einer erhobenen Faust zu sehen.
Trump gehe es nach dem Anschlag gut, der mutmassliche Schütze wurde getötet.
Auch ein Zuschauer ist tot.
Nach der Attacke auf den republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump im Bundesstaat Pennsylvania ist der mutmassliche Schütze getötet worden. Das meldeten die Nachrichtenagentur AP und der Sender CNN unter Berufung auf den zuständigen Bezirksstaatsanwalt. Trump wurde nach dem Vorfall in Sicherheit gebracht. Einem Sprecher zufolge geht es ihm «gut». Daneben seien beim Anschlag gemäss Secret Service ein Zuschauer ums Leben gekommen und zwei weitere Personen schwer verletzt worden. Der Angriff wird von Strafverfolgungsbehörden als «versuchtes Attentat» untersucht. Das berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend, darunter die «Washington Post» und CNN.

Sicherheitskräfte holen einen Zuschauer aus der Menge.
AFPDer frühere US-Präsident Donald Trump ist nach eigenen Angaben bei der Attacke durch einen Schuss am Ohr verletzt worden. «Ich wurde von einer Kugel getroffen, die den oberen Teil meines rechten Ohrs durchschlug», schrieb der republikanische Präsidentschaftsbewerber Trump auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social. «Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte, denn ich hörte ein zischendes Geräusch, Schüsse und spürte, wie sich die Kugel durch die Haut bohrte.» Trump schrieb weiter: «Es blutete stark, und da wurde mir klar, was los war.»
«Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte, denn ich hörte ein zischendes Geräusch, Schüsse und spürte sofort, wie sich die Kugel durch die Haut bohrte.»

Trump wurde von Sicherheitsleuten evakuiert
Auf Videoaufnahmen der Veranstaltung in der Stadt Butler waren Knallgeräusche zu hören. Trump fasste sich daraufhin ans Ohr und duckte sich dann weg. Sicherheitspersonal rannte auf die Bühne und schirmte ihn ab. Aufrecht und gestützt von Secret-Service-Agenten verliess er daraufhin die Bühne. Dazu reckte er die Faust in die Luft. Der Republikaner hatte seine Rede in Butler gerade erst begonnen, als sich der Vorfall ereignete.
Trump-Anhänger gerieten in Panik und schrien
Ein Augenzeuge sagte dem US-Sender CBS, er habe Geräusche gehört, die er zunächst für Feuerwerkskörper gehalten habe. Dann habe jemand geschrien, dass eine Person angeschossen worden sei. Der Augenzeuge, der ein offenbar blutverschmiertes T-Shirt trug, sagte, er sei Notfallmediziner und habe versucht, Erste Hilfe zu leisten. Die Person sei schwer verletzt gewesen. Ein anderer Augenzeuge sagte dem Sender BBC, er habe einen Mann mit einem Gewehr auf einem Dach gesehen.
Im Publikum brach nach dem Vorfall Panik aus. Menschen schrien. Trumps Unterstützer riefen «USA, USA, USA», als der Ex-Präsident von der Bühne gebracht wurde. Sie wurden nach dem Vorfall evakuiert. Mit gelbem Band wurde der Bereich rund um die Bühne abgesperrt und von schwer bewaffneten Einsatzkräften abgesichert.
Attacke mitten im Wahlkampf
Trump tritt für die Republikaner bei der Präsidentenwahl im November an. Am Montag soll in Milwaukee der Parteitag der Republikaner beginnen. Dort soll der 78-Jährige offiziell zum Kandidaten seiner Partei für die Wahl gekürt werden. Die US-Republikaner wollen trotz der Attacke auf ihren Präsidentschaftsbewerber den Nominierungsparteitag in Milwaukee wie geplant abhalten. Das teilten die Partei und Trumps Wahlkampfteam in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.
US-Präsident Joe Biden wurde über den Angriff auf Trump unterrichtet. «Ich bin dankbar zu hören, dass er in Sicherheit ist und es ihm gut geht», hiess es in einer schriftlichen Stellungnahme. Noch am Abend wollte Biden vor Kameras treten, um sich auch persönlich zur Attacke zu äussern.
Politische Stimmung ist zunehmend aufgeheizt
In den USA ist die politische Stimmung seit Jahren aufgeheizt. Das US-Justizministerium beklagte zu Jahresbeginn einen «zutiefst beunruhigenden Anstieg der Drohungen» gegen Amtsträger und demokratische Institutionen im Land. Die Präsidentenwahl am 5. November ist die erste seit den dramatischen Verwerfungen rund um die Wahl von 2020, die in einem beispiellosen Gewaltausbruch endeten. Damals hatte Trump seine Wahlniederlage gegen Biden nicht akzeptiert und seine Unterstützer über Monate mit Wahlbetrugsbehauptungen aufgehetzt. Trump-Unterstützer stürmten schliesslich am 6. Januar 2021 gewaltsam das US-Capitol, das amerikanische Parlament und Herzstück der US-Demokratie. Bei der Attacke kamen mehrere Menschen ums Leben.
Gewalt gegen hochrangige Politiker hat es in den USA immer wieder gegeben, auch gegen Präsidenten. 1865 wurde US-Präsident Abraham Lincoln in der Loge eines Theaters in der US-Hauptstadt Washington erschossen, während er eine Komödie verfolgte. US-Präsident John F. Kennedy wurde bei einem Attentat am 22. November 1963 in Dallas im Bundesstaat Texas erschossen. Als Präsident Ronald Reagan 1981 in Washington angeschossen wurde, warf sich ein Leibwächter schützend über ihn.
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