Trumps KongressredeHat Biden 8 Millionen gezahlt, um «Mäuse transgender zu machen»?
In seiner Kongressrede sagte Donald Trump, dass Joe Biden Gelder zusprach, um «Mäuse transgender zu machen». Doch: Stattdessen wurden Studien finanziert, die die Auswirkungen von Hormontherapien untersuchen.
Darum gehts
Donald Trump behauptet, Biden habe acht Millionen Dollar ausgegeben, um «Mäuse transgender zu machen».
Tatsächlich wurden Studien zur Wirkung von Hormontherapien bei Mäusen finanziert.
Diese Forschung untersucht unter anderem die Auswirkungen von Testosteron auf Brustkrebs bei Mäusen.
Die Studien zielen darauf ab, Erkenntnisse für die menschliche Gesundheitsversorgung zu gewinnen.
Präsident Donald Trump sprach am Dienstag erstmals in seiner zweiten Amtszeit vor dem US-Kongress. Verschiedene Aussagen sorgten im Saal für Aufsehen. Doch besonders eine wurde innert Minuten überall auf Social Media verbreitet. In seiner Ansprache liess sich Trump darüber aus, dass die Regierung unter Joe Biden angeblich Geld verschwendete. Das neue Departement of Government Efficency (Doge) habe unter anderem aufgedeckt, dass sie acht Millionen Dollar ausgegeben habe, um «Mäuse transgender zu machen».
Was hat es damit auf sich? Am Mittwoch hat die Trump-Administration laut CNN eine Liste mit Bundeszuschüssen für Gesundheitsstudien in der Höhe von 8,3 Millionen vorgelegt. Bei diesen erhielten Mäuse Behandlungen, die auch in der geschlechtsangleichenden Gesundheitsversorgung eingesetzt werden.
Beispiele:
Das National Cancer Institute hat 2023 ein Projekt im Wert von rund 300'000 Dollar vergeben, bei dem an weiblichen Mäusen untersucht wurde, inwiefern sich eine Testosterontherapie auf die Brustkrebsraten auswirkt. Wie CNN in ihrem Faktencheck schreibt, verhalte sich die Hormonregulierung bei Mäusen und Menschen ähnlich. Die Forschung an Mäusen ermögliche jedoch viel schnellere Ergebnisse als eine Studie bei Menschen.
Zwei weitere Studien, laut CNN im Wert von etwa 450'000 Dollar, untersuchten, inwiefern sich Östrogen- oder Anti-Testosteron-Behandlungen bei Mäusen auf die Immunreaktion auf einen HIV-Impfstoff auswirken. Laut der Projektbeschreibung der National Institutes of Health hätten diese Untersuchungen das Ziel, einen HIV-Impfstoff zu entwickeln, der «die Wirksamkeit maximiert und gleichzeitig die negativen Folgen minimiert».
Eine weitere Studie habe untersucht, wie sich Hormontherapien auf die Fertilität auswirken.
Laut NBC News wurden weitere Gelder gesprochen, um Übersichten und Leitartikel zur Verbesserung von Studien und klinischer Unterstützung für LGBTQ+-Patienten zu erstellen.
Was heisst das also?
Gemäss den vorliegenden Informationen, hat Präsident Joe Biden keine acht Millionen ausgegeben, um Mäuse «transgender zu machen». Unter ihm wurden aber mehrere Studien finanziert, die die Auswirkungen von Hormontherapien untersuchen. Unklar ist, wie viel Geld genau insgesamt in diese Studien geflossen ist. Die Erkenntnisse kommen wohl mehrheitlich trans Menschen zugute.
Bezog sich Trump auf eine andere Republikanerin?
Donald Trump ist nicht der erste Republikaner, der über transgender Tiere spricht. Gemäss NBC News gab es bereits letzten Monat eine Anhörung unter der Leitung von der Abgeordneten Nancy Mace. Der Titel: «Transgender Laborratten und vergiftete Welpen: Übersicht über steuerfinanzierte Tierquälerei».
In ihrer Eröffnungsrede habe Mace auf einen Bericht der Organisation «White Coat Waste Project» – die sich dafür einsetzt, staatliche Ausgaben für Tierversuche zu stoppen – verwiesen. Der Bericht vom letzten Jahr habe ergeben, dass mehr als zehn Millionen Dollar an Steuergeldern «verschwendet wurden, um in Universitätslaboren transgender Mäuse, Ratten und Affen zu erzeugen».
Auch möglich wäre – was viele Social-Media-User vermuten – dass die Trump-Administration die Begriffe «transgender» und «transgen» verwechselt hat. Transgene Mäuse sind genetisch veränderte Mäuse. Sie werden häufig in der medizinischen Forschung eingesetzt.
Hinweis der Redaktion: Der letzte Absatz wurde nach der Erst-Publikation eingefügt.
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