Vorsorge-Kampagne«So krass am Ziel vorbei» – UBS-Werbung sorgt für Spott
Eine UBS-Werbung sorgt für Empörung: Das Bild einer Frau mit Baby auf dem Schoss am Laptop wird als klischeehaft und realitätsfern kritisiert.
Darum gehts
Eine UBS-Werbung zeigt eine Frau mit Baby am Laptop und sorgt für Kritik.
Viele Frauen empfinden das Bild als klischeehaft und realitätsfern.
Experten kritisieren gegenüber Nau.ch fehlende Authentizität und Empathie in der Kampagne.
UBS verteidigt die Werbung und betont positive Rückmeldungen.
Eine Vorsorge-Werbung der UBS sorgt für Kritik in sozialen Netzwerken. Das Kampagnenbild zeigt eine blonde Frau in einer makellosen weissen Bluse, die mit einem Baby auf dem Schoss am Laptop arbeitet. Viele Frauen empfinden die Darstellung als realitätsfern und klischeehaft, wie Nau.ch berichtet.
Diana Wick Rossi, Co-Gründerin eines Zürcher Coworking-Spaces mit Kinderbetreuung, äusserte sich auf Linkedin: «Wenn in Eurer Werbeagentur junge 25-Jährige sitzen, die glauben, dass Working Moms so arbeiten, rate ich Euch, die Agentur zu wechseln.»
Sie kritisiert, dass solche Bilder die Zielgruppe nicht erreichen, sondern sie viel mehr «hässig machen». In den Kommentaren unter ihrem Post finden sich zahlreiche ähnlich negative Reaktionen. Eine Userin schreibt: «Das Visual ist so krass am Ziel vorbei. Man könnte fast meinen, es sei ironisch gemeint.»
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«Jede Frau fühlt sich veräppelt»
Auch der Zürcher Star-Werber Frank Bodin schliesst sich der Kritik an. Er bezeichnet die Werbung als «absoluten Knieschuss» und «Hohn gegenüber allen Frauen».
Bodin fügt hinzu: «Jede Frau fühlt sich veräppelt, wenn sie das sieht.» Er fordert die UBS auf, die Kampagne zurückzuziehen, da sie nur Stereotype bediene und keine echten Lösungen für die angesprochenen Probleme biete.
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KI-Fehler im Bild
Marketingexperte Felix Murbach sieht ebenfalls erhebliche Mängel. Die Kampagne wirke «zu plakativ» und vermische Themen wie Vorsorge, Beruf und Familie, ohne eine klare Botschaft zu transportieren. «Hier fehlt es an Authentizität und Empathie», so Murbach.
Er weist ausserdem darauf hin, dass ein KI-Fehler – die unnatürlich dargestellte Hand des Babys – die negative Wahrnehmung verstärke.
UBS verteidigt die Kampagne
Die UBS verteidigt ihre Kampagne und erklärt gegenüber dem Newsportal: «Unser Ziel ist es, Frauen dazu zu ermutigen, sich frühzeitig mit ihrer Vorsorge zu beschäftigen.»
Studien hätten gezeigt, dass Frauen sich oft weniger mit Finanzthemen auskennen als Männer und seltener Vorsorge treffen. Die Werbung laufe bereits seit acht Monaten und wurde laut UBS über 800'000 Mal angesehen. Es habe auch positive Rückmeldungen aus der Zielgruppe gegeben.
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