Blasenrisiko: UBS sagt Ende des Eigenheim-Booms voraus – Zürich massiv überbewertet

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BlasenrisikoUBS sagt Ende des Eigenheim-Booms voraus – Zürich massiv überbewertet

Die Grossbank warnt: Das Verhältnis der Mieten und Kaufpreise für Immobilien sei in Zürich in Schieflage geraten – nun könnte die Blase platzen. Auch in Genf sei der Markt überbewertet.

Die UBS hat die Immobilienpreise in 25 Städten untersucht.
Zürich weist laut der Bank neben Toronto und Frankfurt das höchste Blasenrisiko im Eigenheimmarkt auf.
In München, Vancouver, Amsterdam, Tel Aviv und Tokio gebe es ebenfalls Anzeichen für eine Blase.
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Die UBS hat die Immobilienpreise in 25 Städten untersucht.

Tamedia/Urs Jaudas

Darum gehts

Zürich weist laut der UBS neben Toronto und Frankfurt das höchste Blasenrisiko im Eigenheimmarkt auf. In 25 untersuchten Städten seien die Preise zwischen Mitte 2021 und Mitte 2022 um durchschnittlich zehn Prozent gestiegen. In München, Vancouver, Amsterdam, Tel Aviv und Tokio gebe es ebenfalls Anzeichen für eine Blase.

Überbewertet sei der Markt auch in Miami, Los Angeles, San Francisco, Boston und New York. Das Gleiche gelte für Stockholm, Paris und Sydney. Anzeichen einer Überbewertung gebe es zudem in Genf, London, Madrid und Singapur.

Zürich aus dem Gleichgewicht

In Zürich sei die hohe Nachfrage ein bedeutender Preistreiber, schreibt die UBS. Seit Beginn der Corona-Pandemie seien die Eigenheimpreise in der Region um rund 20 Prozent gestiegen. Ein Problem in der Stadt sei, dass das Verhältnis von Kaufpreisen und Mieten aus dem Gleichgewicht geraten sei, warnt die UBS.

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Auch in Genf haben die Preise laut Studie im Verhältnis zur Miete ein hohes Niveau erreicht. Die Stadt sei jedoch beim Preis- und Bevölkerungswachstum hinter Zürich zurückgeblieben, da die Einwohner von Genf in preiswertere Gegenden ziehen.

«Die Bewertungen sind überhöht»

Berücksichtige man die Inflation, habe sich das Preiswachstum auf den Wohnungsmärkten global verlangsamt, schreibt die UBS im neuen «Global Real Estate Bubble Index». In Hongkong, Paris und Stockholm seien die Preise zum Beispiel nicht mehr weiter gestiegen. Der Immobilien-Boom gehe nun zu Ende, so die Bank.

Die Preise in nicht urbanen Gebieten seien zwei Jahre in Folge schneller gestiegen als in den Städten. In Städten mit Blasenrisiko sind die Preise laut UBS inflationsbereinigt um durchschnittlich 60 Prozent rauf, die realen Einkommen und Mieten aber nur um zwölf Prozent. «Die Bewertungen sind überhöht», so die Bank.  

Tiefe Arbeitslosigkeit als letzte Stütze des Eigenheimmarktes

In der EU sei das Risiko für eine Blase in Frankfurt und München am höchsten: Die Immobilienpreise hätten sich in den letzten zehn Jahren in beiden Städten verdoppelt. «Die Kombination aus steigenden Finanzierungskosten und schwachen wirtschaftlichen Wachstumsaussichten für 2023 dürfte die überzogene Hochstimmung am Markt beenden – trotz historisch betrachtet sehr niedrigem Leerstand», schreibt die UBS.

Grösster Preisanstieg in Amsterdam

Das stärkste Preiswachstum im Euroraum habe es in Amsterdam gegeben. Falls die Hypothekarzinsen weiter  steigen, werde auch eine starke wirtschaftliche Entwicklung eine Korrektur nicht verhindern. Auch in Madrid habe sich das Preiswachstum seit Beginn der Pandemie beschleunigt.

Der Wohnungsmarkt in London ist laut der UBS ebenfalls überbewertet. Die Preise seien nun sechs Prozent höher als vor einem Jahr. Ein Grund dafür sei die Wohnraumknappheit und die nach der Pandemie wieder anziehende Nachfrage. Auch die Mieten seien in London stark gestiegen, schreibt die UBS. 

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