Über 23 Tonnen Elfenbein beschlagnahmt

Aktualisiert

Trauriger RekordÜber 23 Tonnen Elfenbein beschlagnahmt

Noch nie ist weltweit so viel illegales Elfenbein sichergestellt worden wie im Jahr 2011. Ein Grund dafür dürfte die steigende Nachfrage nach Stosszähnen von Elefanten in Asien sein.

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Im Sommer wurden in Kenia symbolträchtig diese fünf Tonnen Elfenbein verbrannt.

Im Sommer wurden in Kenia symbolträchtig diese fünf Tonnen Elfenbein verbrannt.

Ein trauriger Rekord: Mit über 23 Tonnen wurde 2011 weltweit mehr illegales Elfenbein bei grossen Beschlagnahmungen (über 800 Kilogramm) sichergestellt als jemals zuvor. Dies teilt Traffic, die internationale Artenschutzorganisation und Tochtergesellschaft des WWF, mit. Hinter dieser Zahl stehen mindestens 2500 getötete Elefanten.

Doch die Zahl der getöteten Elefanten ist noch höher, denn die Gesamtmenge am diesjährig beschlagnahmten Elfenbein steht noch nicht fest – Hunderte von kleinen Beschlagnahmungen (unter 800 Kilogramm) sind noch nicht registriert. Es ist davon auszugehen, dass 2011 auch die bisherigen Gesamtmengen sprengt. Hier liegt der Rekord bei 35 Tonnen im Jahr 2009. «2011 war ein furchtbares Jahr für die Elefanten», bilanziert Tom Milliken von Traffic.

Statussymbol und modisches Accessoires

Die Zunahme an sichergestelltem Elfenbein widerspiegelt die intensivierten Aktivitäten des illegalen Elfenbein-Handels. Grund dafür ist gemäss Milliken der boomende Elfenbein-Markt in Asien. Besonders in wirtschaftlich aufsteigenden Ländern dient Elfenbein als Statussymbol und als modisches Accessoires.

Das konfiszierte Elfenbein stammt meist aus Ost- und Zentralafrika und gelangt vorwiegend auf dem Seeweg nach Asien. Die kriminellen Schmugglerbanden werden immer professioneller und wechseln die Route ständig, um möglichst unentdeckt zu bleiben. Ihre Zieldestinationen sind meist China und Thailand. Da in Thailand der Handel mit Elfenbein partiell erlaubt ist, benützen die Schmuggler das Land als Zwischenstation. Das afrikanische Elfenbein wird dort umgepackt oder verarbeitet und dann als «thailändisches» Elfenbein exportiert. Dadurch wird die afrikanische Herkunft verschleiert.

Um den kriminellen Banden das Handwerk zu legen, müssten die Behörden endlich mehr Verantwortung übernehmen. Dazu Milliken: «Da die Schmuggler selbst bei grossen Beschlagnahmungen selten verhaftet und verurteilt werden, stehen sie am Ende als Gewinner da.»

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