Ukraine-Flüchtlinge in illegalen Zigi-Fabriken festgehalten

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SpanienUkraine-Flüchtlinge für illegale Zigi-Produktion in Fabriken festgehalten

Die Polizei hat ein Netzwerk zur illegalen Produktion von Zigaretten gesprengt. In drei Fabriken wurden Tabakprodukte im Wert von Dutzenden Millionen Euro konfisziert, die ukrainische Flüchtlinge unter elenden Bedingungen produziert hatten.

Bei der Aktion namens «Fataca» wurden in insgesamt 25 Wohnungen, Lagerhallen und illegalen Fabriken …
… Hausdurchsuchungen durchgeführt. An der Aktion war auch Europol beteiligt.
Die Fahnder stiessen auf moderne Maschinen …
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Bei der Aktion namens «Fataca» wurden in insgesamt 25 Wohnungen, Lagerhallen und illegalen Fabriken …

Guardia Civil

Darum gehts

  • In Spanien haben Fahnder einen Ring illegaler Zigarettenproduzenten und -schmuggler zerschlagen.

  • Für die Arbeit wurden auch ukrainische Flüchtlinge «rekrutiert», die lange Schichten arbeiteten und die Fabriken nicht verlassen durften.

  • Die Polizei beschlagnahmte Zigaretten und Bargeld im Wert von fast 40 Millionen Euro.

In Spanien hat die Polizei ein Netzwerk zerschlagen, das Ukraine-Flüchtlinge in illegalen Zigarettenfabriken ausbeutete und grosse Mengen Tabak schmuggelte. Im Zuge der Ermittlungen, an denen auch Europol beteiligt war, wurden in verschiedenen Teilen Spaniens 27 Menschen festgenommen, wie die Guardia Civil am Sonntag mitteilte. Zudem seien zehn Tonnen Tabakblätter und 3,5 Millionen Zigarettenpackungen im Gesamtwert von 37,5 Millionen Euro beschlagnahmt worden. Insgesamt wurden in acht Städten 24 Wohnungen, Fabriken und Lagerhallen durchsucht.

In den drei von dem Netzwerk illegal betriebenen Tabakfabriken hätten wegen des russischen Angriffskriegs aus der Ukraine geflohene Asylsuchende gearbeitet, die «zusammengepfercht» in Notunterkünften lebten. Um nicht entdeckt zu werden, durften sie das Fabrikgelände nicht verlassen und mussten extrem lange arbeiten, wie es in der Mitteilung der Polizei weiter hiess.

Die Fabriken in Alfaro in der Region La Rioja im Norden, in Loss Corrales (Sevilla) und Enquera in der Region Valencia waren demnach mit Maschinen «fortschrittlicher Technologie» ausgestattet und konnten 540’000 Zigarettenpackungen pro Tag herstellen. Die Zigaretten wurden in ganz Spanien sowie im Ausland verkauft. Die Einrichtung einer vierten Fabrik war weit fortgeschritten, laut der Polizei planten die Drahtzieher offenbar auch, in rauen Mengen Marihuana anzubauen.

Die Anführer des Netzwerks betrieben den Angaben zufolge Geldwäsche in grossem Stil und führten «ein luxuriöses Leben» im exklusiven Badeort Marbella an der Costa del Sol. Im Zuge der Aktion wurden auch 25 Fahrzeuge sowie sieben Immobilien beschlagnahmt.

(AFP/trx)

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