Höchster Stand seit 2014Ukraine-Krise treibt den Ölpreis in die Höhe – Aktienmärkte tauchen
Die Krise in der Ukraine wirkt sich auf den Ölpreis aus. Dieser erreicht am Dienstag den höchsten Stand seit 2014. Auch verschiedene Börse reagieren empfindlich auf die unsichere Lage.
Der Russland-Ukraine-Konflikt hat die Ölpreise am Dienstag angetrieben. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 97,63 US-Dollar. Das waren 2,24 Dollar mehr als am Vortag. Zwischenzeitlich erreichte der Preis für diese Sorte den höchsten Stand seit 2014. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI zog um 3,60 Dollar auf 94,67 Dollar an.
Der Russland-Ukraine-Konflikt dominiert auch am Dienstag das Geschehen. So hat Russland die selbsternannten «Volksrepubliken» Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten anerkannt. Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete zudem die Entsendung von Truppen in den umkämpften Osten des Landes an. Russland ist eines der wichtigsten Ölförderländer. Entsprechend gross ist die Sorge vor einer Angebotsverknappung auf dem Weltmarkt.
Ein Liter Benzin könnte wegen des Konflikts bald über zwei Franken kosten, sagte der Wirtschaftsverband Avenergy Suisse bereits Anfang Februar gegenüber 20 Minuten. Denn während die Nachfrage robust sei, werde das Angebot knapper. Die Ölpreise sind seit Dezember stark gestiegen.
Aktienmärkte im Minus
Der eskalierende Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hat am Dienstag zu einer Fortsetzung der Talfahrt an den Aktienmärkten geführt. Der Swiss Market Index startet mit einem Minus von 1,5 Prozent in den Tag. Der deutsche Leitindex büsste 2,23 Prozent ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 2,12 Prozent nach.
Auch die russische Börse reagierte empfindlich auf die jüngsten Entwicklungen im Konflikt mit der Ukraine: Der Leitindex an der Börse in Moskau, der in Dollar gerechnete RTS, verlor zum Handelsstart deutliche 9,9 Prozent und fiel danach weiter ab. Der Rubel-basierte Index MOEX gab zum Handelsstart um 8,5 Prozent nach und verlor danach ebenfalls weiter.
Die EU hat weitreichende Wirtschafts- und Finanzsanktionen vorbereitet, die nach Angaben des Aussenbeauftragten Josep Borrell «je nach Niveau der Aggression abgestuft umgesetzt» werden können. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zufolge sollen sie «alle Güter betreffen, die Russland dringend braucht, um seine Wirtschaft zu modernisieren und zu diversifizieren». Nach Angaben von EU-Diplomaten steht die russische Kohle-, Öl- und Gasbranche im Fokus.
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