Fall HefenhofenUlrich K. erhält Erlös aus Pferde-Versteigerung
Nach der Schliessung des Quälhofes von Ulrich K. in Hefenhofen TG sind die Pferde nach Schönbühl BE gebracht worden. Am Donnerstag werden sie verkauft – K. erhält den Erlös.
Vor einer Woche wurden 93 Pferde, teils in üblem Zustand, ins Kompetenzzentrum Veterinär- und Armeedienst Schönbühl im Kanton Bern gebracht. Nun werden sie noch bis Donnerstag gepflegt, dann werden die Tiere versteigert. «Ziel ist, das bis Ende Woche die Mehrheit der Pferde ein neues Zuhause hat», sagt Zentrumsleiter Oberst Jürg Liechti gegenüber der «Schweizer Illustrierten».
Erlös aus Auktionen steht nach Gesetz K. zu
Das Geld für den Verkauf der Pferde geht an Ulrich K. «Der Erlös steht nach Abzug aller Kosten des Kantons Thurgau Ulrich K. zu», schreibt Walter Hofstetter, Leiter Informationsdienst des Kantons Thurgau, gegenüber der «SI». So ist es im Tierschutzgesetz festgelegt. Der Erlös dürfte, bedenkt man den enormen Polizeieinsatz sowie aufwändige Transporte der Tiere, im Endeffekt allerdings nicht mehr hoch ausfallen.
Neben Pferden waren auf dem Hof von Ulrich K. auch Kühe, Schweine, Ziegen, Schafe und Lamas. Auf Anfrage des Vereins gegen Tierfabriken (VgT) teilt der Kanton Thurgau mit, dass bereits ein Teil der Nutztiere geschlachtet wurden. Dies berichtet Top Online. Aus wirtschaftlichen Gründen wurden zwei Drittel der Kühe geschlachtet. Ein Drittel der Schweine wurden wegen Verletzungen von ihrem Leiden erlöst. Der Rest der Schweine wird im Maststall ausgemästet.
Die Schafe wurden von einem Schafhalter übernommen und die Ziegen wurden von einer Tierschutzorganisation aufgenommen. Die Lamas sind zurzeit auf einem spezialisierten Betrieb. Der Rückkauf durch die ehemaligen Besitzer ist eingeleitet.
Wie Hofstetter gegenüber dem «Blick» sagt, wolle man mit den Käufern der Pferde spezielle Verträge abschliessen, um eine «unmittelbare Schlachtung» der Tiere zu verhindern.
Der Tierschutzverein VgT hat für Mittwoch um 11 Uhr eine Demonstration in Frauenfeld vor dem Rathaus angekündigt.
Untersuchungskommission einberufen
Der Regierungsrat hat sich an der Sitzung vom Dienstag intensiv mit dem Fall Hefenhofen befasst. Nachdem die Missstände auf dem Hof des Pferdezüchters K. aufgedeckt wurden, will die Thurgauer Regierung nun den Vollzug des Tierschutzgesetzes im Kanton von einer externen Untersuchungskommission analysieren lassen. «Ziel ist es, das Tierschutzgesetz konsequent durchzusetzen sowie allfällige Lücken im Vollzug aufzudecken», heisst es in der Mitteilung. Durch die fachliche und juristische Aufarbeitung soll weiteres Tierleid vermieden werden.