LanglaufboomUm Bedürfnisse abzudecken, mussten alle Langlauflehrer mobilisiert werden
Viele Skipisten sind derzeit geschlossen. Das scheint die Wintersportbegeisterten auf die Loipen zu treiben. Langlauf hat schon in den vergangenen Jahren einen Aufschwung erlebt.
Darum gehts
Langlaufen erlebte in den letzten Jahren einen Aufschwung.
Der Verein Rickenloipe wird in diesem Winter von Einsteigern überrennt.
Am Flumserberg spricht man vom Cologna-Effekt und erlebte letztes Jahr eine Rekordsaison.
In Arosa ist der Aufschwung extrem spürbar.
Es ist ein besonderer Winter. Wegen der Corona-Situation bleiben in vielen Kantonen die Skipisten über die Festtage geschlossen. Wer trotzdem in einem Wintersportort ist, braucht ein Alternativprogramm. Wie es scheint, weichen viele Leute auf Langlauf aus. «Wir werden überrannt von Langlaufeinsteigern, welche Schnupperkurse belegen möchten», sagt Rainer Bätschmann, Präsident des Vereins Rickenloipe, gegenüber dem «Toggenburger Tagblatt». An einzelnen Tagen seien über 80 Interessierte für einen Einsteigerkurs angemeldet gewesen. Um sämtliche Bedürfnisse abdecken zu können, musste der Verein alle Langlauflehrer mobilisieren.
Der Verein stellt auch Ausrüstung zur Verfügung, die gemietet werden kann. Dazu sagt Bütschmann: «Wir verfügen über 400 neuwertige Leihausrüstungen, von denen in Spitzenzeiten ein Grossteil vermietet ist.» Durch die geschlossenen Skigebiete rechnet er mit anhaltender Nachfrage. Ein Fragezeichen ist die Schneelage. Die ist auf der Rickenpasshöhe kritisch. Auch aktuell sei die Schneelage sehr kritisch. Die Loipen sind seit Dienstag geschlossen. Deshalb wünsche er sich in den nächsten Tagen Schnee, so Bütschmann.
Langlauftechniken
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Techniken beim Langlaufen. Will man das Langlaufen lernen, muss man sich zuerst überlegen, welche Technik es sein soll. Für Anfänger wird meist die klassische Technik empfohlen, da man so die Loipe und Ausrüstung erst mal kennen lernen kann. Bei der klassischen Technik wird ein Diagonalschritt der Beine mit den Händen kombiniert oder mit Doppelstockschüben gearbeitet, bei welchem die Arme für das Fortbewegen zuständig sind. Die zweite Technik heisst Skating. Diese braucht einiges mehr an Kraft und Ausdauer. Dafür ist man auch schneller unterwegs. Die Bewegungen sind ähnlich wie beim Inline-Skaten oder Eislaufen. Man bewegt die Beine nicht wie bei der klassischen Technik nach vorne und hinten, sondern schert auch zur Seite aus.
Cologna-Effekt
Nicht nur der Verein Rickenloipe spürt das steigende Interesse am Langlaufen. Katja Wildhaber, Mediensprecherin der Bergbahnen Flumserberg AG, sagt zu 20 Minuten: «Wir spüren seit Jahren einen Aufschwung. So viele Leute wie letztes Jahr hatten wir noch nie auf unseren Loipen.» Sie spricht vom Cologna-Effekt. Durch die Erfolge des Schweizer Langläufers Dario Cologna sei die Beliebtheit und das Interesse am Langlaufen gestiegen.
Aktuell sei der Ansturm noch nicht so gross. Wildhaber meint: «Überrennt werden wir nicht. Das hängt aber auch mit dem Wetter zusammen, das nicht so gut ist.» Sie rechnet damit, dass sich das noch ändert und ähnlich viele Leute auf den Loipen am Flumserberg sein werden wie letzte Saison. Die aktuelle Saison sei noch sehr jung.
Anders sieht es aktuell in Arosa aus. Dort seien die Loipen bereits wieder sehr gut besucht, heisst es auf Anfrage. Die Saison gehe jetzt so richtig los, und die Gäste seien vor Ort eingetroffen. Der Aufschwung vom Langlaufen sei in Arosa extrem spürbar. Gerade auch im letzten halben Jahr hätten viele mit dem Sport begonnen.
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