Sorgenbarometer der CS: Das sind 2022 die grössten Sorgen der Schweizerinnen und Schweizer

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Sorgenbarometer der CSDas sind 2022 die grössten Sorgen der Schweizerinnen und Schweizer

Das Thema Umwelt belegt dieses Jahr die erste Stelle auf dem Sorgenbarometer der Schweizerinnen und Schweizer. Der Blick in die Zukunft ist weniger optimistisch als noch vor einem Jahr. 

Der Rhonegletscher muss im Sommer 2022 geschützt werden.
Sorge Nummer eins der Schweizerinnen und Schweizer ist die Zerstörung der Umwelt …
… und der dadurch mitverursachte Klimawandel.
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Der Rhonegletscher muss im Sommer 2022 geschützt werden.

20min/Marco Zangger

Darum gehts

Im Auftrag der Credit Suisse hat das Forschungsinstitut gfs.bern auch dieses Jahr die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger nach ihren Sorgen und wesentlichen Identitätsmerkmalen des Landes befragt. Insgesamt 1774 Personen aus allen Landesteilen gaben an, was ihnen im Jahr 2022 auf die Zukunft bezogen am meisten Angst macht. Die Befragten konnten jeweils fünf Bereiche nennen, die ihnen besonders viel Sorge bereiten.

Dabei kristallisierte sich eine neue Rangliste heraus: Mit 39 Prozent ist die Belastung der Umwelt samt  Klimawandel und Umweltkatastrophen die neue «Top-Sorge» der Schweiz, wie die Grossbank mitteilt. Damit hat sie die Sorge um Corona abgelöst, welche 2021 (40 Prozent) und 2020 (51 Prozent) das Ranking anführte. Mit nunmehr 13 Prozent sei die Furcht vor der Pandemie «zu einem Alltagsproblem geworden», schreibt die CS. 

Auf den Plätzen zwei und drei rangieren die AHV/Altersvorsorge (37 Prozent) und die Besorgnis darum, ob uns auch in Zukunft ausreichend Energie zur Verfügung steht.

Die Ergebnisse waren mit grosser Spannung erwartet worden. «Selten waren wir so gespannt auf die Resultate der Sorgenbarometerumfrage wie dieses Jahr, hätte man doch in Zeiten von Inflation, Krieg und Pandemie gleich mehrere ‹Spitzenreiter› erwarten können», sagt dazu Manuel Rybach, Global Head of Public Policy and Regulatory Foresight bei der Credit Suisse. Der Zukunftsoptimismus der Befragten habe sich deutlich eingetrübt, so der Experte: «Die jüngsten wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen machen sich also bereits bemerkbar.»

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine wird zwar nur von 20 Prozent der Bevölkerung direkt als Sorge bezeichnet. Indirekt löst er aber weitere Bedenken aus – etwa bezüglich der als Nummer drei genannten Fragen um die Energiesicherheit (20 Prozent) sowie der Versorgung in Bezug auf Medikamente und Nahrungsmittel (Rang sieben).

Neu zu den Top fünf hinzugekommen ist auch die Sorge um die Inflation, und stärker auf den Optimismus drücken auch die Sorgen um die künftigen Beziehungen zur Europäischen Union und den Zugang zum europäischen Markt (Rang vier). Etwas in den Hintergrund getreten sind die Themen Ausländerinnen und Ausländer (Platz neun im Ranking) sowie Flüchtlinge/Asylfragen, die noch von 19 bzw. 16 Prozent der Befragten genannt werden. 2006 waren es noch 27 und 39 Prozent.

Weitere Erkenntnisse aus der Umfrage sind etwa, dass sich der Optimismus hinsichtlich der eigenen Situation eingetrübt hat: Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate befürchten 19 Prozent (+9) eine Verschlechterung der individuellen wirtschaftlichen Lage – so viele seien es in den 27 Jahren, in denen diese Frage erhoben wird, noch nie gewesen.

Das während der Pandemie teilweise etwas verloren gegangene Vertrauen in wichtige Schweizer Institutionen kommt 2022 hingegen wieder zurück. Das Vertrauen in den Bundesrat
(68 Prozent), die Polizei (67 Prozent) und das Bundesgericht (66 Prozent) ist gross und stabil. Auch die Schweizerische Nationalbank und die Armee hätten deutlich an Vertrauen dazugewonnen, bilanziert die CS.

(trx)

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