Stefan Stéen: Gefeuert, weil er Papa wird, jetzt wird er ignoriert

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«Es war ein Schock»Rausschmiss, weil er Papa wird – jetzt spricht der Hockey-Profi

Hockey-Goalie Stefan Stéen freut sich riesig auf die Geburt seiner Tochter. Doch seine Jobsituation macht dem Schweden zu schaffen.

Stefan Stéen und seine Frau Emma erwarten ihr erstes Kind.
Aus diesem Grund wurde der schwedische Eishockey-Profi von den Dundee Stars rausgeschmissen.
Der Club wollte keinen Spieler, dessen Frau schwanger ist, und zog daher das Rücktrittsrecht im Vertrag.
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Stefan Stéen und seine Frau Emma erwarten ihr erstes Kind.

Instagram/Stefan Stéen

Darum gehts

  • Stefan Stéen wurde von den Dundee Stars kurz nach Vertragsunterzeichnung rausgeworfen.

  • Das, weil der Schwede werdender Vater ist.

  • Der schottische Clubbesitzer verweigert jegliche Kommunikation.

Diese Geschichte schlägt hohe Wellen: Der schwedische Eishockey-Profi Stefan Stéen hat eigentlich einen Vertrag mit den Dundee Stars unterschrieben. Doch die Schotten machen von ihrem Rücktrittsrecht im Vertrag Gebrauch und schmeissen den 31-Jährigen raus. Der Grund: Der Verein hat keine Lust auf einen werdenden Papa.

Ein Skandal, der mittlerweile auch in Österreich, wo Stéen zuletzt spielte, in Schweden und nun auch in der Schweiz die Runde macht. 20 Minuten hat den Goalie am Telefon erreicht und mit ihm gesprochen. Er sagt: «So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich weiss nicht mehr, was sagen, es ist ein Schock. Ich wünschte mir, es wäre nie passiert.»

Stefan Stéen bekommt keine Antwort

Sowohl Stéen wie auch sein Schweizer Agent Michael Latschenberger bekommen vom Verein keine Antwort, weder auf Anrufe, SMS noch Mails. Stéen ist dankbar, dass sich Latschenberger um die Sache kümmert. Stéen sagt, nun habe die Geburt seiner Tochter Vorrang.

Das Ganze hat auch seiner schwangeren Frau zugesetzt, «aber es geht ihr gut. Wir konzentrieren uns nun auf unser Kind, die Familie kommt an erster Stelle, wir erwarten das Baby jederzeit».

Die Geburt hat Vorrang

Er habe seinen Job verloren, das sei hart mit dem Einkommen. Es seien gerade viele Emotionen, auch Stress, sagt der Schwede. Eben diesem Stress will er seiner Frau nicht aussetzen, deshalb sind sie nun in ihrer Heimat Schweden und warten die Geburt ab. Erst danach kann er sich um einen möglichen Wechsel zu einem anderen Club kümmern.

Hast du auch Kinder?

Denn mit Dundee wird es sicher nicht mehr klappen. «Ich habe in den vergangenen Jahren mit den Clubs in Grossbritannien nur gute Erfahrungen gemacht. Das ist eine traurige Ausnahme. Wir sind nach wie vor bereit, eine Lösung zu finden», sagt Latschenberger. Damit ist aber nur eine finanzielle Entschädigung gemeint.

Es braut sich ein Sturm zusammen

Bisher hat sich Club-Eigentümer Steve Ward seit seiner Absage am Telefon nicht mehr gemeldet. Damals sagte er zu Latschenberger: «Leider habe ich schlechte Nachrichten, es wird nichts passieren ... Ich möchte keinen Goalie, dessen Frau schwanger ist – ich möchte diesen Stress nicht.»

Latschenberger erwiderte: «Das kannst du nicht machen.» Ward habe geantwortet: «Doch, ich kann.» Ward sei ein Patriarch, der sich nichts sagen liesse, erklärt Latschenberger. Er habe mit Ward den Fall abschliessen wollen, doch auch das habe er nicht gewollt.

Nun haben er und Stéen seit Ende August nichts mehr gehört. «Sie ignorieren alles, auch Anfragen von Journalisten. Ein schottischer Journalist meint, sie wollen die Füsse stillhalten», so Latschenberger. Es braue sich aber ein Sturm zusammen.

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