Zürcher Oberland - «Unglaublich erleichtert» – Bevölkerung wehrt sich erfolgreich gegen SBB-Pläne

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Zürcher Oberland«Unglaublich erleichtert» – Bevölkerung wehrt sich erfolgreich gegen SBB-Pläne

Die SBB planten im Zürcher Oberland ein Mega-Bauprojekt. Nun kam es zu einer plötzlichen Kehrtwende.

Eine Anwohnergruppe hatte gegen die SBB-Pläne mobilisiert und sich unter anderem mit einer Stop-Schild-Aktion und riesigen Plakaten an der Bahnlinie gewehrt.
Die SBB plante in Bubikon auf 80'000 Quadratmetern eine riesige Abstell- und Serviceanlage.
Ähnliche Projekte waren auch in Hombrechtikon geplant.
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Eine Anwohnergruppe hatte gegen die SBB-Pläne mobilisiert und sich unter anderem mit einer Stop-Schild-Aktion und riesigen Plakaten an der Bahnlinie gewehrt.

IG Pro Brach Fuchsbühl

Darum gehts

  • Auf 80'000 Quadratmetern hätte in Bubikon eine riesige Abstell- und Serviceanlage der SBB entstehen sollen.

  • Ähnliche Projekte waren auch in Hombrechtikon und Eglisau geplant.

  • Die Bevölkerung wehrte sich nun mit Erfolg gegen die SBB-Pläne

Der Widerstand aus der Bevölkerung gegen die drei geplanten SBB-Abstellanlagen im Zürcher Oberland war riesig. So gingen bis Ende März gegen die Teilrevision 2020 insgesamt rund 2'300 Einwendungen ein. Zuvor hatte eine Anwohnergruppe gegen das Vorhaben mobilisiert und sich unter anderem mit einer Stop-Schild-Aktion und riesigen Plakaten an der Bahnlinie gewehrt.

Nun kam es am Dienstag zu einer plötzlichen Kehrtwende. Laut einer Mitteilung haben die Zürcher Baudirektion und Volkswirtschaftsdirektion entschieden, das Bauprojekt aus der sogenannten Richtplanrevision 2020 herauszulösen und eine erweiterte Standortevaluation zu starten. Ziel sei es, unter Einbezug der Regionen die beste Variante für die notwendigen Anlagen zu finden.

«Wir sind unglaublich erleichtert und überglücklich, dass uns der Regierungsrat mit unserem Anliegen ernst genommen hat», sagt Nicole Fritschi, Sprecherin der Interessengemeinschaft Pro Brach Fuchsbühl. Auf 80'000 Quadratmetern hätte in Bubikon eine riesige Abstell- und Serviceanlage der SBB entstehen sollen. Ähnliche Projekte waren auch in Hombrechtikon und Eglisau geplant.

«Für künftige Bahnanlagen nicht noch mehr Kulturland geopfert werden»

Für die Gegner waren die Standorte hingegen inakzeptabel. Der Grund: das geplante Projekt würde Natur und Lebensgrundlagen für Menschen und Tiere für immer zerstören. «Für künftige Bahnanlagen darf auf keinen Fall noch mehr Kulturland, Fruchtfolgeflächen und geschützter Boden geopfert werden», erklärt Fritschi.

Dies sei besonders störend, da die SBB selbst im Besitz von unausgenutzten Flächen seien, die bisher nicht in die Evaluation einbezogen wurden. «Wir sind froh, dass nun eine Lösung angestrebt wird, die auch dem Interesse am Erhalt von natürlichen Ressourcen Rechnung trägt», sagt Fritschi.

Laut der Volkswirtschaftsdirektion und der Baudirektion liegt der Zeithorizont für die Inbetriebnahme der Service- und der ersten Abstellanlage erst Anfang des nächsten Jahrzehnts.

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