ZürichUnisex-WCs in Schulen – Abschaffung von Pissoirs sorgt für Knatsch
In Zürcher Schulhäusern soll es künftig geschlechterneutrale Toiletten geben. Dass Pissoirs in Knaben-WCs aber wegfallen sollen, stösst zahlreichen Personen sauer auf.
Darum gehts
Die Stadt Zürich schreibt in Schulhäusern neu genderneutrale Toiletten vor. Damit reagiere sie auf die steigende Zahl von trans Schülerinnen und Schülern, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Die neuen städtischen Raumvorgaben für den Bau von Volksschulanlagen schreiben Toiletten für Mädchen, Knaben und Unisex-Toiletten vor. Die Vorgaben gelten für Neubauten oder Renovationen, in bestehenden Schulhäusern sollen sie nach Möglichkeit umgesetzt werden. Zürich ist damit schweizweit die erste Stadt, die genderneutrale Toiletten zum Standard macht.
Die WC-Kabinen können je nach Bedarf von der Schulleitung signalisiert werden, die genderneutralen WCs stehen dabei allen Schülerinnen und Schülern zur Verfügung. Auch für das Schulpersonal sollen künftig genderneutrale Toiletten zur Verfügung stehen – eine auf bis zu zehn Mitarbeitende. Dass in den neuen Toiletten die Pissoirs aber verschwinden sollen, stösst zahlreichen Personen sauer auf. «Das Wegfallen von Pissoirs bei reinen Männertoiletten ist unpraktisch, unhygienisch und – nicht zuletzt – eine Benachteiligung der Männer», schreibt etwa ein Leser.
Pissoirs weiterhin möglich
Hinter der neuen Regelung stecke derweil keine erzieherische Absicht, ausschlaggebend seien pragmatische Gründe, präzisiert Daniel Bekcic, Kommunikation Immobilien Stadt Zürich, gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Damit die Schulleitung bei der Beschriftung maximal flexibel sei, würden in den WC-Kabinen überall die gleichen Unisex-WC-Schüsseln eingebaut. Eine geschlechterneutrale Toilette unterscheide sich von einer geschlechtergetrennten also einzig durch die Beschriftung an der Tür.
Zudem seien Pissoirs in Zürcher Schulhäusern in «publikumsintensiven Gemeinschaftsbereichen» wie etwa der Mensa, der Sporthalle oder der Bibliothek weiterhin möglich. «Dort gibts auch nach Geschlechtern getrennte WC-Batterien, und in den Knabentoiletten kann man auch Pissoirs installieren», so Bekcic. Die Gesamtzahl der Toiletten in Schulen bleibe unverändert, zudem werde die Gendergerechtigkeit kostenneutral umgesetzt.
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