Universität Zürich: Organisation ruft zu Pro-Hamas-Kundgebung in Zürich auf

Aktualisiert

ZürichMarxisten stecken hinter Palästina-Demo an der Uni Zürich

Seit gestern Abend hängt ein Plakat an der Uni Zürich, das bei jüdischen Studierendenverbänden für Angst und Schrecken sorgt.

Seit gestern Abend hängt an verschiedenen Orten an der Universität Zürich ein Plakat mit den Worten «Intifada bis zum Sieg». Hinter den Plakaten steckt der studentische Verein «Marxistische Studierende Zürich», wie die Uni Zürich schreibt.

Seit gestern Abend hängt an verschiedenen Orten an der Universität Zürich ein Plakat mit den Worten «Intifada bis zum Sieg». Hinter den Plakaten steckt der studentische Verein «Marxistische Studierende Zürich», wie die Uni Zürich schreibt.

20min/News-Scout

Darum gehts

  • An der Universität sind Plakate aufgetaucht, die zu einer Pro-Palästina-Kundgebung aufrufen.

  • Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund SIG hat Kenntnis von den Plakaten.

  • Bereits am frühen Donnerstagmorgen hat der SIG bei der Uni Zürich interveniert.

  • Die Uni Zürich will dem studentischen Verein «Marxistische Studierende Zürich» keine Räumlichkeiten zur Verfügung stellen.

«Solidarität mit Palästina – Intifada bis zum Sieg» steht auf einem Plakat geschrieben, das gestern an verschiedenen Stellen bei der Universität Zürich aufgehängt wurde. Übersetzt bedeutet Intifada, dass sich Personen für den Aufstand gegen Israel erheben sollen. Auch Whatsapp-Chats unter den Studierenden sollen im Umlauf sein.

Aufgehängt wurden die Plakate laut der Uni Zürich vom studentischen Verein «Marxistische Studierende Zürich», welcher der Gruppierung «Der Funke» angehören. Der «Funke» ist die Deutschschweizer Sektion der «International Marxist Tendency», einem internationalen Zusammenschluss marxistischer Gruppierungen.

Damit unterstützt der Verein offensichtlich den aktuellen Terror gegen Israel. Geplant ist laut einem Schreiben, das 20 Minuten vorliegt, dass heute Abend um 18 Uhr auf der Polyterrasse der ETH und anschliessend in den Räumen der Universität Zürich eine «Solidaritätsbekundung für Palästina» stattfinden soll. Auch an der Uni Miséricorde in Fribourg, der Uni Bern und im Café Hammer in Basel sind Kundgebungen geplant, wie der Internetseite Derfunke.ch zu entnehmen ist.

SIG hat bereits heute Morgen interveniert

Mehrere Stellen bestätigen die Echtheit des Plakats. Auf Anfrage beim Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund SIG sagt Generalsekretär Jonathan Kreutner, dass man bereits am frühen Donnerstagmorgen bei der Uni Zürich interveniert habe. «Wir gehen davon aus, dass diese Veranstaltung nicht stattfinden wird. Alles andere wäre undenkbar für uns.»

Eine jüdische Studentin, die nicht namentlich genannt werden will, ist über die Plakate erschüttert. «Es ist kein Aufruf zu einer Kundgebung, sondern ein Aufruf zu Gewalt und Krieg. Ich bin überrascht und schockiert, dass ein solches Denken an der Universität besteht», sagt die 21-Jährige und fügt hinzu: «Studentinnen und Studenten haben Angst, an die Uni zu gehen, wenn sie wissen, dass es dort Personen gibt, die sich klar gegen die Existenz von Jüdinnen und Juden sowie Israel positionieren.»

Sie und auch Freunde von ihr leben aufgrund verschiedener Aufrufe durch die Hamas auch in Zürich in Angst. Antisemitismus sei auch hier allgegenwärtig. «Ich habe meinen Grosseltern geraten, sich morgen von grossen Menschenmengen fernzuhalten und die Synagoge nicht zu besuchen», so die Studentin der Universität Zürich weiter.

Uni Zürich stellt keine Räumlichkeiten zur Verfügung

Die Universität schreibt auf Anfrage, dass der Aufruf zur Gewalt nicht toleriert werde. «Daher stellt sie dem studentischen Verein ‹Marxistische Studierende Zürich› keine Räumlichkeiten für die heute, Donnerstag, geplante Veranstaltung zur Verfügung. Der von den Veranstaltern ‹Der Funke› und ‹IMT› verbreitete Aufruf zur ‹Intifada bis zum Sieg› ist nicht vereinbar mit der Haltung der UZH.»

Weiter heisst es im Schreiben der Uni, dass sie die vielen Opfer bedauere und den Terrorangriff der Hamas auf Israel in aller Schärfe verurteile. Die ETH schreibt auf Anfrage, dass sie die Kundgebung im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf ihrem Gelände verhindern und Personen von der Polyterrasse wegweisen werden, sollten sie die Kundgebung trotz Verbot durchführen. «Die ETH Zürich sieht in den Plakaten einen klaren Aufruf zur Gewalt», hält sie im Schreiben weiter fest. Eine Anfrage zur Bewilligung der Kundgebung lag der ETH nicht vor.

Stapo hat Kenntnis vom Demoaufruf

Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, hat die Stadtpolizei Zürich Kenntnis vom Demoaufruf. Eine polizeiliche Bewilligung sei dazu nicht nötig, da die Polyterrasse Privatgrund sei. Man sei aber im Austausch mit der Universität und beurteile die Lage gemeinsam, sagt ein Sprecher der Polizei gegenüber der Tageszeitung.

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